lausebande-02-2022

44 › Aktuelles ProblemNummer 3: Personalmangel Wie wir von mehreren Lausitzer Nachhilfeunternehmen erfuhren, verschärft zudem ein dauerhafter Mangel an Nachhilfelehrkräften die Situation. Das Abacus-Nachhilfeinstitut in Cottbus erhielt beispielsweise Anfragen von ganzen 32 Schulen und muss nun eine Meisterleistung vollbringen, um diese alle bearbeiten zu können. Die ständige Suche nach neuen Nachhilfelehrern gehört dem Standortleiter Siegmar Schulz zufolge schon lange zum Tagesgeschäft. Das Duden-Institut für Lerntherapie ließ sich in der Angebotsdatenbank gar nicht erst listen – und nahm stattdessen selbstständig mit ausgewählten Schulen Kontakt auf. So möchte Institutsleiter Mario Cordes sicherstellen, dass das Duden-Institut den Aufwand händeln kann. Er kritisiert das Aufholprogramm dahingehend, dass Schülerinnen und Schüler mit Defiziten eigentlich eine Einzelbetreuung benötigen würden, um ihre Wissenslücken effektiv schließen zu können. „Bei Gruppengrößen von um die zehn Personen fürchte ich, dass diese Maßnahme ein Tropfen auf den heißen Stein ist“, so Cordes. Er empfiehlt Eltern, die Lernfortschritte ihrer Kinder genau zu beobachten und dafür im Austausch mit den Lehrkräften zu sein. Rücktritt der Bildungsministerin? Der Landeselternbeirat liefert fünf Gründe für den Rücktritt von Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst. Schon im März 2021 forderte der Kreiselternrat Cottbus den Rücktritt von Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst. Dieser Forderung verlieh der Rat im November Nachdruck – was zu einem Votum auf Landesratsebene führte. Bei der Abstimmung Anfang Dezember sprach sich die Mehrheit für eine landesweit geschlossene Rücktrittsforderung aus. Eltern können diese imWeb nachlesen. Aus Sicht des Landeselternrats war in den zwei Jahren pandemischer Lage auf Seiten von Britta Ernst insgesamt weder der Wille noch die Fähigkeit erkennbar, den Schülerinnen und Schülern des Landes Brandenburg geregelten Zugang zu Bildung zu verschaffen. Ihre Kritikpunkte im Detail: 1. Britta Ernst spricht sich immer wieder für geöffnete Schulen aus. Das reiche nicht aus – es müssten dann auch die notwendigen Maßnahmen wie Plexiglasscheiben oder Lüftungsanlagen in die Wege geleitet werden. Das Förderprogramm für mobile Luftfilter sei so aufgelegt worden, dass ein Erfolg nicht absehbar sei. 2. Die tägliche Testung der Schülerinnen und Schüler sei bei überlasteten Gesundheitsämtern ohne zuverlässige Infektionsnachverfolgung der einzige Schutzwall für Kinder. Britta Ernst fehlten Mut und Wille, die Beschaffung der nötigen Tests sofort zu veranlassen – stattdessen verkaufe sie eine Erhöhung der Testfrequenz von 2 auf 3 wöchentliche Tests als großen Erfolg. 3. Verschärfend komme in vielen Schulen dazu, dass die Qualität der Tests problematisch ist: Verpackungen seien beschädigt, Trägerflüssigkeiten verdunstet und in Einzelfällen würden sogar Tests ohne Zulassung zur Selbstanwendung in die Schulen gelangen. 4. Die Qualität des digitalen Unterrichts habe sich seit Anbeginn der Pandemie so wenig verbessert, dass das Homeschooling immer noch unzulänglich sei. 5. Dem immer noch andauernden Lehrkräftemangel werde seit Jahren nur mit der Einstellung von Seiteneinsteigern begegnet. Bei diesen seien trotz allen Engagements die Begleitung undQualifizierung nicht ausreichend. Sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Eltern verlieren zunehmend die Geduld mit der Schulpolitik. Foto: Steffen Schwenk landesrat-der-eltern-brandenburg.de

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