lausebande-02-2022

64 › Titelthema als er selbst verbraucht, kann den Überschuss ins Netz einspeisen oder zwischenspeichern. Die Installation einer Solaranlage kostet zwischen 6.000 und 12.000 Euro. Hinzu kommen etwa 300 Euro jährlich für Wartung und Versicherung. Wer sich für eine solche Anlage entscheidet, kann dafür staatliche Fördermittel beantragen. Die wichtigsten Förderprogramme stellen wir im folgenden Kapitel vor. Zu den erneuerbaren Energien gehört übrigens auch der mit Holz befeuerte Kamin – der sorgt im Winter für wohlige Wärme. Der romantische Blick auf das knisternde Feuer wurde aber durch eine im vergangenen Jahr vom Umweltbundesamt veröffentlichte Studie getrübt. Demnach verursachen Kamine und Holzöfen zwar kaum CO2, aber dafür mehr Feinstaub als alle PKW und LKW in Deutschland zusammen. Wie sinnvoll sind Ökostrom-Tarife? Mieter haben kaum Einfluss darauf, ob eine Solaranlage auf dem Dach oder eine Biogasanlage im Keller steht. Sie können aber Ökostrom beziehen. 2018 wurde bereits jede vierte Kilowattstunde Strom in Privathaushalten über einen solchen Tarif bezogen. Mittlerweile bieten viele Versorger, auch die regionalen Grundversorger, einen Öko- und NaHeizenmit Holz: Feinstaub imVergleich Kamine verursachen jährlich in Deutschland genauso viel Feinstaub wie der Straßenverkehr. Grafik: www.co2online.de turstromtarif an. Dabei kommt weiterhin jener Strom aus der Steckdose, der vor Ort zur Verfügung steht. Das kann hier in der Lausitz auch das nahe gelegene Braunkohlekraftwerk sein. Ein Teil des Geldes, das man für den Tarif zahlt, wird aber in den Ausbau erneuerbarer Energien gesteckt. So zumindest die Theorie. Denn in Deutschland wird dieser Ausbau bereits durch die EEG-Umlage finanziert. Strom aus Erneuerbaren, der bereits über die EEG-Umlage finanziert wird, darf nicht mit dem Ökostromlabel versehen werden – um eine Doppelförderung zu vermeiden. Die entsprechenden Herkunftszertifikate der Ökostromanbieter kommen daher meist aus dem Ausland, beispielsweise aus Norwegen, wo Wasserkraft eine große Rolle spielt. Solche Tarife bringen die Energiewende in Deutschland nicht voran. Es gibt auch Anbieter, die mit dem Ökostrom den zusätzlichen Ausbau von regenerativen Energien in Deutschland fördern, denen keine EEG-Umlage zusteht oder aber solche, die nach 20 Jahren Laufzeit keinen Anspruch mehr auf EEG-Vergütung haben. Solche Tarife gibt es. Die sind aber gar nicht so leicht zu finden. Einen aktuellen Test gibt es bei Ökotest. Die Zeitschrift hat im Mai 2021 knapp 70 Ökostromanbieter verglichen und nur zehn für empfehlenswert befunden.

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