lausebande-02-2022

Titelthema ‹ 63 schon deutlich älter, kann die Neuanschaffung sehr wohl lohnen, da Geräte immer effizienter werden. So kann sich der Kaufpreis relativ schnell durch den geringeren Verbrauch amortisieren. Ein weiterer Grund für einen Neukauf kann – gerade bei Familien – auch der Wunsch nach einem größeren Gerät sein. Hat zu zweit die kleine Waschmaschine oder der schmale Geschirrspüler noch gereicht, braucht man mit zwei oder mehr Kindern größere Geräte. Passen Sie daher die Gerätegröße Ihrem Haushalt an. Für Familien mit mehreren Kindern kann eine Waschmaschine mit großem Fassungsvermögen lohnen. Auch der Kühlschrank sollte dem tatsächlichen Bedarf entsprechen. Rebound-Effekt: Warumwir trotz höherer Effizienz mehr Energie verbrauchen Ende vergangenen Jahres vermeldete das Umweltbundesamt: „Der Stromverbrauch in Deutschland ist seit Beginn der 1990er-Jahre im Trend gestiegen.“ Das gilt für fast alle Bereiche von der Industrie bis zu den Privathaushalten. So verbrauchten Haushalte im Jahr 2000 durchschnittlich 2.627 kWh für Strom, im Jahr 2019 waren es 2.633 kWh. Wie aber kann es sein, dass Fernseher, Waschmaschinen und Geschirrspüler immer effizienter werden, der Stromverbrauch aber dennoch steigt? Dafür gibt es zwei Gründe: Zum einen verfügen Haushalte heute über deutlich mehr Geräte mit Kabel oder Akku als noch vor 20 Jahren. Gab es damals noch keine Smartphones, hat heute fast jedes Familienmitglied ein eigenes. Hinzu kommen Tablets, Notebooks und Sprachassistenten. Der zweite Grund ist in Fachkreisen unter dem Begriff „Rebound-Effekt“ bekannt. Damit ist eine Art Bumerang-Effekt gemeint, der Einsparpotenziale bei neueren, effizienteren Geräten durch ein verändertes Verbraucherverhalten wieder zu Nichte macht. Das passiert, wenn wir nach dem Umstieg auf sparsame LED-Leuchten das Licht öfter mal brennen lassen, weil es ja nicht mehr so viel verbraucht. Oder seit der Fassadendämmung wird das Thermostat etwas höher gedreht. Fernseher sind über die Jahre effizienter geworden – aber auch größer. Wer sich einen neuen sparsamen Kühlschrank anschafft und den alten Kühlschrank als Zweitgerät im Keller weiterlaufen lässt, hat natürlich auch nichts eingespart. Das funktioniert auch indirekt: Wenn Familien durch eine effizientere Heizung Geld sparen, gönnen sie sich von dem zusätzlich zur Verfügung stehenden Geld vielleicht mal eine Flugreise – so wird das eingesparte CO2 an anderer Stelle ausgestoßen. Mit der weiteren Zunahme der E-Mobilität wird der Stromverbrauch in Deutschland auch in absehbarer Zeit nicht sinken. Umso wichtiger ist es, vermehrt erneuerbare statt fossiler Energien zu nutzen – auch im Eigenheim. Erneuerbare Energien nutzen Wer zu Hause Erneuerbare Energien herstellt und nutzt, verursacht weniger CO2-Emissionen, spart langfristig Geld und macht sich vom zuletzt recht turbulenten Energiemarkt samt seinen Preisschwankungen unabhängiger. Wer neu baut und nach neuesten StandaRds dämmt, kann sein Haus theoretisch bereits komplett mit erneuerbaren Energien versorgen. Der Klassiker ist die Solaranalage auf dem Dach – die Sonnenenergie kann wahlweise für die Gewinnung von Strom (Photovoltaik) oder Wärme (Solarthermie) genutzt werden. Wurde der produzierte Sonnenstrom aufgrund einer großzügigen Einspeisevergütung früher gern ins öffentliche Stromnetz eingespeist, lohnt sich heute eher der Eigenverbrauch. Nach Angaben des Portals co2online.de rechnet sich die Investition in eine Photovoltaikanlage nach etwa 8 bis 15 Jahren. Je höher der Stromverbrauch, desto eher. Denn derzeit sparen Familien mit Sonnenstrom gut 20 Cent pro kWh. Daher kann sich die Anschaffung eines E-Autos samt Ladestation lohnen. Wer mehr Sonnenstrom produziert, Immer mehr Eigentümer nutzen die Kraft der Sonne zur Herstellung von Strom oder Wärme – hier eine Solarthermieanlage auf demDach eines Einfamilienhauses. Foto: www.co2online.de / Alois Müller

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