Seite 14 - lausebande-03-2013

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Kinder auf dem Gehweg fahren, und den sollten
sie mit Vor- und Rücksicht gegenüber Fußgängern
auch nutzen. Eltern sollten zum Üben mit ihren
Kindern rechtzeitig Verkehrsgärten besuchen, in
denen reale Situationen anders als auf abgelege-
nen Parkplätzen eingeübt werden können. Die Rad-
fahrausbildung an den Grundschulen hat gerade in
den letzten Jahren gezeigt, dass Kinder immer öfter
über zu wenig Training verfügen und den Anforde-
rungen des Straßenverkehrs immer weniger genü-
gen. Eltern sollten deshalb das intensive Üben vor
den Prüfungen in der 4. Klasse unterstützen.
Gefährdung von Kindern
Kinder haben ein kleineres Gesichtsfeld und ein
geringeres Hörvermögen, langsamere Reaktions-
zeiten und einen schlechteren Gleichgewichtssinn
als Erwachsene. Die folgenden Altersangaben sind
nur Richtwerte, denn jedes Kind entwickelt sich
anders. Haben Kinder wenig Freiraum, wenig Platz
zum Spielen, sind sie Stubenhocker und haben
selten Gelegenheit, ihre Umwelt zu erkunden, so
entwickeln sie sich oft langsamer als ihre Altersge-
nossen.
Bis 5 oder 6 Jahre:
• Kinder bemerken eine Gefahr erst, wenn sie
bereits akut gefährdet sind
Ab 8 Jahre:
• Kinder können Gefahren voraussehen und
wissen, durch welche Verhaltensweisen sie in
Gefahr geraten.
• Es gelingt ihnen, Entfernungen richtig zu
bewerten.
• Sie können auf dem Rad gleichzeitig mehrere
Handlungen sicher ausführen, z.B. Bremsen,
den Verkehr beobachten und Handzeichen
geben.
• Das Verhalten an Ampeln und Zebrastreifen
wird beherrscht.
Ab 10 Jahre:
• Sie können Geschwindigkeiten richtig einschätzen.
• Kinder sind in der Lage, auf ungewohnte Situa-
tionen, wie den Ausfall einer Fußgängerampel,
angemessen zu reagieren.
Ab 14 Jahre:
• Kinder können den Straßenverkehr überblicken
und sich relativ sicher darin bewegen.
Überfordern Sie Ihr Kind nicht
Sowohl mit Roller, Laufrad und Fahrrad empfiehlt
es sich, gemeinsame Trainingsfahrten zu unterneh-
men. Überfordern Sie Ihr Kind dabei nicht, wenn
die sichere verkehrsfreie Umgebung mit dem reiz-
überflutenden Straßenverkehr getauscht wird. Das
Radwegesystem ist leider nicht immer perfekt aus-
gebaut. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten
von Fahrspuren für Radfahrer. Ein Kind kann leicht
den Überblick verlieren. Deshalb ist es wichtig,
dass Sie gemeinsam mit Ihrem Kind „Erkundungs-
touren“ machen. So lernt es, wo es fahren darf.
Dabei gilt: Kinder unter 8 Jahren müssen auf dem
Gehweg fahren, auch dann, wenn Radwege vor-
handen sind. Kinder bis 10 Jahren dürfen es. Da-
nach müssen sie, wenn vorhanden, auf dem Rad-
weg oder auf der Straße fahren. Ist Ihr Kind jünger
als 8 Jahre, dann empfiehlt es sich, an seinem Fahr-
rad einen hohen, bunten Wimpel zu montieren. So
wird Ihr Kind besser gesehen.
Denken Sie immer daran, dass Sie in jeder Ver-
kehrssituation ein gutes Beispiel geben. Fahrrad-
helm und Handzeichen gehören selbstverständlich
dazu.
Helme retten Leben
Gerade im Straßenverkehr stürzen die Radler meist
mit dem Kopf voran hart auf Asphalt oder eine
Bordsteinkante. Die Folgen können von leichten
Gehirnerschütterungen bis zu schweren Schädel-
Hirn-Traumata, Hirnblutungen und Schädelbrü-
chen reichen. Leider folgen Kinder allzuoft dem
elterlichen Vorbild – deshalb sollten auch Eltern
einen Helm tragen.
• Der Helm sollte vor dem Kauf auf jeden Fall
anprobiert werden.
• Helle, leuchtende Farben haben eine höhere
Signalwirkung.
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