lausebande_2022-03_ebook

Titelthema ‹ 63 wenig sollte man Panik schüren, indemman ihnen mit Horrorszenarien erläuert, was alles passieren könnte, wenn wir nicht nachhaltiger leben. Eltern sind also gut beraten, wenn sie einen vernunftgeleiteten Mix aus Umweltaufklärung und grünem Wegweiser bieten. Vorbild sein Fast noch wichtiger oder zumindest effektiver als das Reden, ist das Vorleben. Denn machen wir uns nichts vor: Es ist wenig überzeugend, den Kindern ein grünes Gewissen zu predigen, aber jedes Jahr ans Mittelmeer zu fliegen und die Kids täglich mit dem Elterntaxi zur Schule und zur Musikschule zu chauffieren. Daher sollte zunächst jede Familie für sich schauen: Worauf können wir verzichten? Vielleicht auf das zweite Auto oder sogar komplett aufs Auto? Was brauchen wir unbedingt? Das hängt nicht zuletzt von den persönlichen Lebensumständen ab. Wer sehr ländlich wohnt, wird kaum ohne Auto zurechtkommen. Jüngere Kinder orientieren sich stark an den Eltern: Was sie vorleben, wird verinnerlicht und als selbstverständlich genommen. Kinder im Kita- und Grundschulalter kann man noch gut über Mitmach-Aktionen für die Themen Umwelt und Nachhaltigkeit begeistern. Das können kleine Forschungsprojekte sein, Experimente oder Familien-Challenges. Hier ein paar Ideen, die passend zu den Interessen der Kinder abgewandelt werden können: Basteln statt entsorgen: Lassen Sie die Kinder für vier Wochen Dinge sammeln, die sonst im Müll landen würden, die man säubern und weiterverwenden kann, z.B. Jogurt-Becher, die kleinen gelben Ü-Eier, Cremedosen, Klopapierrolle. Wenn genug zusammengekommen ist, können die Kinder daraus etwas basteln – sei es ein Müllmonster oder Puppenhaus in Miniaturformat. Müll-Sammel-Challenge: Jedes Familienmitglied bekommt eine kleine Tüte. Gemeinsam geht es in den Stadtpark oder ins Wohngebiet: Wer hat zuerst seine Tüte mit herumliegenden Müll gefüllt. Bitte Einweg-Handschuhe nicht vergessen. Plastikfrei einkaufen: Wie lange schaffen wir es, beim Einkaufen auf Plastik zu verzichten? Die Kinder können mithelfen, in dem sie nach Alternativen suchen, wie der Zahnbürste aus Bambus oder den losen Äpfeln. Insekten ein Zuhause geben: Bauen Sie mit Ihren Kindern ein kleines Insektenhotel aus leeren Dosen und Bambusstäben. Im Internet gibt es einfache Anleitungen. Wer handwerklich nicht so geduldig ist, kann auch ein fertiges Hotel kaufen und imGarten oder Park aufhängen. Dann besucht man es alle vier Wochen und beobachtet, wer sich dort so tummelt, welche Zimmer schon bewohnt sind. Blühstreifen anlegen: Bienen, Hummeln und andere Insekten lieben Blüten. Säen Sie im Frühjahr mit Ihren Kindern eine heimische Wildblütenmischung aus, entweder auf einem Wiesenstreifen oder in einem Kasten oder Blumentopf auf dem Balkon oder der Fensterbank. Den Sommer über können Sie dann gemeinsam beobachten und bestimmen, wer sich an dem Bienenbuffet bedient. Nachhaltig fasten: Aschermittwoch fällt in diesem Jahr auf den 2. März und damit auch der Beginn der Fastenzeit. Verzichten Sie doch dieses Jahr mal auf Dinge, die der Umwelt schaden: Denkbar sind Plastikfasten (sechs Wochen keine Produkte mit Kunststoff kaufen), Palmölfasten oder eine vegane Fastenzeit. Auch spannend: Sechs Wochen keine Lebensmittel wegwerfen. Wasserhahn abstellen: Auch wenn in den zurückliegenden Dürresommern das Wasser an einigen Stellen knapp wurde, so gilt Deutschland noch immer als wasserreiches Land. Während in einigen Ländern die Menschen kilometerweit laufen müssen für sauberes Wasser, haben wir es ständig und überall zur Verfügung. Damit Kinder eine Ahnung bekommen, was Wasserknappheit bedeutet, benutzen Sie bei dieser Challenge für Auf die Fensterbank statt in denMülleimer: Mit buntem Klebeband wird ein leerer Quarkbecher zumKräutertopf.

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