lausebande_2022-03_ebook

64 › Titelthema einen Tag nur einen einzigen Wasserhahn in der Wohnung bzw. im Haus. Alle anderen sind tabu. Das heißt dann vielleicht, dass man zum Händewaschen nach dem Toilettengang in die Küche gehen muss. Oder beim Kochen Wasser im Bad holen muss. Und statt zu duschen gibt es nur eine Katzenwäsche. Am nächsten Tag sollte man über das Erlebte reden. Wie lange verrottet eine Bananenschale: Was wir täglich wegwerfen, landet in der Regel in der Mülltonne und später im Recycling oder in der Verbrennung. Was aber passiert mit dem vielen Müll, der in der Natur landet. Finden Sie es in diesem Experiment heraus. Dazu wählen Sie mit Ihren Kindern drei bis fünf Dinge aus, die sie in einem Blumentopf oder -kasten mit Erde vergraben. Das können Bonbonfolie, Bananenschale, Kaffeefilter, Zigarettenstummel, Bierdeckel oder ein Stück Papier sein. Die Kinder graben je ein kleines Stück davon etwa 5 bis 10 Zentimeter tief, beschriften die Stelle und schauen dann ein Mal pro Woche nach, wie der Gegenstand aussieht. Ist er bereits kleiner geworden, hat er angefangen sich zu zersetzen? Nach jeder Beobachtung machen die Kinder eine Notiz und vergraben das Stück wieder. Nach acht bis zwölf Wochen kann man Bilanz ziehen und den nicht verrotteten Müll regulär entsorgen. Zugluft-Detektive: Im Winter gibt es im Haus kuschlig warme Ecken, aber auch kühle. Lassen die Kinder zunächst raten, wo es in der Wohnung besonders warm ist und wo die Heizung nicht hinkommt. Im zweiten Schritt binden Sie eine leichte Feder an ein Stück Garn und lassen die Kinder aufspüren, wo im Haus Zugluft durch die Ritzen kommt oder auch, wo die Heizung so stark aufgedreht ist, dass die heiße Luft die Feder tanzen lässt. Überlegen Sie dann gemeinsam, was sie dagegen machen können. Eine Lösung kann sein, eine Decke vor die Tür zu legen. Papier als Wärmespeicher: Warum sind Häuser in Griechenland meistens weiß? Warum sind Solaranlagen dunkel? Mit diesem einfachen Experiment können Sie Ihren Kinder vermitteln, wie helle Farben Wärme reflektieren und dunkle Farben Wärme absorbieren. Dazu suchen sich die Kinder fünf verschiedene farbige Blätter Bastelpapier und legen sie in die Sonne. Nach etwa 15 Minuten können sie fühlen und erzählen, welches Papier sich wie warm anfühlt. In einem zweiten Schritt können die Kinder zwei leere Flaschen bekleben: eine mit weißem Papier, eine mit schwarzem Papier. Dann beide Flaschen mit Wasser füllen und nach wieder etwa 15 Minuten vergleichen die Kinder, in welcher Flasche das Wasser wärmer ist. Klopapier-Reißprobe: Immer wieder verstopfen Feuchttücher die Abwasserrohre, weil eben nicht nur Toilettenpapier imWC landet. Mit einem einfachen Reißtest können Sie dem Nachwuchs veranschaulichen, warum Feuchttücher nur in den Restmüll gehören. Lassen Sie die Kinder vier bis fünf verschiedene Sorten Papier in der Wohnung suchen, z.B. Klopapier, Küchenrolle, Feuchttücher, Taschentücher, Schreibpapier. Weichen Sie das Papier für etwa drei Minuten in kaltem Wasser ein und machen Sie dann die Reißprobe: Welches Papier ist schon stark aufgeweicht und lässt sich gut zerreißen, welches dagegen nicht? Autofrei-Challenge: Wie viele Tage schaffen wir als Familie es, komplett auf das Auto zu verzichten? Das gilt für alle Wege: Zu Kita und Schule, zur Arbeit und zum Verein, zum Einkaufen und zur besten Freundin. Diese Challenge ist im Frühjahr und Sommer leichter umzusetzen. Reden Sie anschließend darüber, was gut war, was vielleicht schwierig war. Vielleicht könnte ein langfristiges Ziel sein, einen autofreien Tag pro Woche oder eine autofreie Woche pro Monat umzusetzen. Vögel zählen: Zwei Mal im Jahr, im Sommer und im Winter, ruft der Nabu zur Vogelzählung auf. Da kann wirklich jeder mitmachen, ganz ohne ornithologische Vorkenntnisse. Einfach für eine Stunden in den Garten oder Park setzen und bekannte Vögel zählen. Die genaue Beschreibung und eine Bilderliste mit den gängigsten heimischen Vogelarten findet sich auf der Nabu-Homepage. Ganz so nah wird man Blaumeise und Co. bei der Nabu-Vogelzählung nicht kommen, für die Kinder ist es trotzdem ein Erlebnis. Foto: Rita Priemer

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