lausebande-03-2023

26 › Aktuelles Die große Le(e)hre Teil 1: die Ursachen des Lehrermangels ImHerbst 2022 rückten die erschreckenden Ergebnisse des IQB-Bildungstrends in den Fokus der bundesweiten Medien. In dieser Untersuchung kamen Bildungswissenschaftler zu dem Ergebnis, dass die Leistungen der Viertklässler sich in Mathe und Deutsch dramatisch verschlechterten, ein großer Teil der Schülerinnen und Schüler schonmit einfachen Aufgaben Probleme hat. Brandenburg stach besonders hervor: So zählen die Ergebnisse unseres Bundeslandes nicht nur generell zu den schwächsten, auch der Trend ging am stärksten abwärts. Seitdem ringen viele Seiten um Lösungen – von der Politik über Bildungswissenschaftler, Lehrer- und Pädagogenverbände bis hin zu Eltern- und Schülervertretern. Allmählich wird klar: Die Ergebnisse des Bildungstrends sind ein Vorgeschmack auf das, was noch kommt – die wohl größte Bildungskrise des bisherigen Jahrtausends. Wir blicken in „Die große Le(e)hre“ in mehreren Teilen auf den IQB-Bildungstrend und einen der Hauptgründe für nachlassende Schülerleistungen: den Lehrermangel. Die Fächer Mathematik und Deutsch sind für Viertklässler aus Brandenburg problematisch. Foto: BrianAJackson, istock • Die Kultusministerien meldeten laut einer Umfrage des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) vom 25. Januar 2023 genau 12.341 unbesetzte Stellen. • Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, nannte die Zahlen geschönt – seiner Einschätzung nach seien es zwischen 32.000 und 40.000. • Die Situation hat sich imVergleich zumVorjahr deutlich verschärft und äußerte sich schon zum Schuljahresbeginn imUnterrichtsausfall und dem Zusammenstreichen von Angeboten. • In Brandenburg sind mittlerweile 15,4 Prozent aller Lehrkräfte Seiteneinsteiger. Unter den unbefristet Eingestellten machten sie 2022/23 über 30 Prozent aus, bei den befristeten70 Prozent. • Sachsen meldete zum aktuellen Schuljahr 1.500 offene Lehrerstellen, beworben haben sich lediglich 890 vollständig ausgebildete Lehrkräfte. Lücken gibt es vor allem in Ostsachsen. Der Lehrermangel in Zahlen

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