Seite 12 - lausebande-04-2014

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wenigen Wochen, werden die Versicherungspolicen
deutlich teurer. Schon diese Zusatzkosten drohen vie-
le Hebammen finanziell derart zu belasten, dass sie
bereits in diesem Sommer die Geburtshilfe aufgeben.
Das Problem tauchte zu diesem Jahresbeginn mit
der Ankündigung der Nürnberger Versicherung auf,
zum 1. Juli 2015 aus den beiden letzten verbliebenen
Versicherungskonsortien für Hebammen auszustei-
gen. Sowohl beim Deutschen Hebammenverband
(DHV) als auch beim Bund freiberuflicher Hebam-
men Deutschlands (BfHD) ist offen, wer die Hebam-
men dann noch versichert. Zahlreiche Anfragen bei
alternativen Versicherungsunternehmen im In- und
Ausland blieben bisher erfolglos.
Ohne eine bestehende Haftpflichtversicherung dür-
fen Hebammen aber Geburten weder zu Hause, noch
im Geburtshaus oder als 1:1-Beleghebamme in der
Klinik betreuen und ebenso keine Schwangeren- und
Wochenbettbetreuungen annehmen. Viele Frauen
wissen, wie wichtig die vertraute Begleitung durch
eine Hebamme in diesen Phasen sein kann und ent-
scheiden sich ja auch meist aus diesem Grund dafür.
Wer eine Hebamme persönlich kennt, weiß auf der
anderen Seite auch, was für ein Knochenjob das ist:
unvorhersehbare Arbeitszeiten mit etlichen Nacht-
schichten, dennoch schnell lebenswichtige Entschei-
dungen treffen, teils mit enormem Kraftaufwand
verbunden und dennoch viel Einfühlungs- und Moti-
vationsvermögen aufbringen. Hebamme ist nicht nur
einer der ältesten Frauenberufe, sondern auch einer
der härtesten. Und unter Umständen bald gar keiner
mehr, die Uhr tickt.
Viele haben es sicher bereits in den Medien
erfahren: unsere Hebammen stehen vor ei-
nem Riesenproblem, und damit künftig auch
viele werdende Mütter. Der Grund liegt im drohenden
Zusammenbruch des Versicherungsmarkts für Heb-
ammen. Ab dem Sommer 2015 haben freiberuflich
tätige Hebammen in Deutschland keine Haftpflicht-
versicherung mehr. Für die Hebammen bedeutet dies
das berufliche Aus, denn ohne Versicherung dürfen
sie nicht arbeiten. Bereits zu diesem Sommer, also in
Rettet unsere Hebammen!
Die Uhr tickt – die freie Geburtshilfe steht vor dem Aus.
www.hebamme-peitz.de