Previous Page  45 / 72 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 45 / 72 Next Page
Page Background

Aktuelles :: Seite 45

Wo sehen Sie die Parallelen zwischen den Jugend-

weihen und Ihrer Genossenschaft?

Unsere Ge-

nossenschaft ist in erster Linie eine Solidargemein-

schaft, in der wir uns gegenseitig helfen und unter-

stützen und eine bestimmte Form der Mitbestimmung

und Selbstverwaltung praktizieren. Das sind Werte,

deren Vermittlung meines Erachtens immer wichti-

ger wird. Gerade bei Kindern und Jugendlichen erle-

ben wir heute das starke Phänomen der Individuali-

sierung und Vereinzelung. Es wird fast nur noch mit

oder über Smartphone & Co. kommuniziert und viel

weniger miteinander. Das ist auf lange Sicht proble-

matisch. Der Mensch ist ein gemeinschaftliches We-

sen. Die Werte unserer Genossenschaft – sich gegen-

seitig zu helfen und zu unterstützen, gemeinsame Zie-

le zu verfolgen – müssen wir bei jungen Menschen

wieder stärker in den Mittelpunkt rücken.

Wie sieht Ihre Unterstützung konkret aus?

Die Ju-

gendweihen im Weltspiegel und Staatstheater sind

trotz exklusiver Veranstaltungssäle mit sehr familiä-

rer Atmosphäre für die Familien bezahlbar. Wie die

weiteren Partner der Cottbuser Jugendweihen tragen

wir Sorge, dass dies ohne Abstriche an einer beson-

deren Familienfeier auch so bleibt.

Haben Sie noch Erinnerungen an Ihre Jugendwei-

he?

Ja, zu meiner eigenen Jugendweihe habe ich zum

ersten Mal einen Anzug getragen und auch bei mir

kam damals die ganze Familie zusammen. Von den

Geldgeschenken habe ich mir wie fast alle Jungs einen

Kassettenrekorder mit Holzgehäuse geholt, den Stern

R 160. Ebenso habe ich Erinnerungen an die Jugend-

weihen meiner drei Kinder. Es war für sie und die gan-

ze Familie ein wichtiger Schritt im Leben.

Was wollen Sie den Familien mit auf denWeg ge-

ben?

Genießen Sie das Fest und haben Sie Spaß. Seien

Sie stolz auf Ihre Kinder und ermöglichen Sie ihnen,

selbst auf diesen Schritt stolz zu sein. Wenn sie eine

gute Entwicklung nehmen, dann werden aus Kindern

später Partner. Mehr können wir uns nicht wünschen.

Seit diesem Jahr ist die Wohnungsbaugenos-

senschaft eG Wohnen neben der VR Bank

Lausitz und der Knappschaft Bahn-See Part-

ner der Cottbuser Jugendweihen. Wir sprachen mit

Vorstand Uwe Emmerling über die Beweggründe:

Was hat Sie bewogen, die Cottbuser Jugendwei-

hen zu unterstützen?

Die Jugendweihe in ihrer heu-

tigen Form baut auf eine humanistische Tradition,

die über 150 Jahre zurückreicht. Sie ist mit mensch-

lichen und familiären Werten verbunden, die auch

sehr gut zur Tradition der Genossenschaften passen.

Die Jugendweihe ist ein besonderes Familienfest ge-

blieben, zu dem die ganze Familie zusammenkommt.

Es geht darum, junge Menschen auf dem Schritt ins

Erwachsenenleben zu begleiten und sie mit einem

Mehr an Freiheit, aber auch einem Mehr an Verant-

wortung vertraut zu machen. Wir wollen dabei hel-

fen, diesen besonderen Moment zu einem nachhal-

tigen Erlebnis zu gestalten.

Was bezwecken Sie mit der Unterstützung?

Wir

wollen als Genossenschaft auch Dinge unterstüt-

zen, die nicht so extrem im Fokus stehen. Deshalb

suchen wir immer wieder nach Projekten, die nach

innen wirken und weniger laut nach außen, wie das

z.B. bei Events im Profisport der Fall ist. Die Jugend-

weihen passen gut in unser Engagement, ebenso wie

die Unterstützung verschiedener Projekte im Kinder-

und Jugendsport, zum Beispiel der alljährliche Schü-

lertriathlon und die Unterstützung im kreativen Be-

reich, zum Beispiel die Literaturwerkstatt und das

Lesesommer-Projekt der Bibliothek.

„Seien Sie stolz auf Ihre Kinder“

Interview mit Uwe Emmerling, Vorstand der eG Wohnen

Uwe Emmerling, Vorstand der eG Wohnen

www.eg-wohnen.de