Seite 28 - lausebande-05-2012

Basic HTML-Version

Titelthema :: Seite 28
Hierbei handelt es sich um Möglichkeiten. Sie soll-
ten diese Punkte speziell für Ihr Kind beobachten.
Geht es zum Beispiel zu einem Sport, wo es stän-
dig blaue Flecken und Schrammen mit nach Hause
bringt, ist das kein Anzeichen für Mobbing, son-
dern vielmehr für ein aktives Kind. Oder Ihr Kind
war schon immer eher ängstlich, dann ist Angst
auch kein Hinweis darauf, dass Ihr Kind Opfer von
Gewalt ist. Wenn Ihr Kind (im Alter vor der Puber-
tät) nicht mehr mit Ihnen redet, nicht mehr von sei-
nem Tag erzählt, Sie das Gefühl haben, dass es Ih-
nen Dinge verschweigt, sollten Ihre Alarmglocken
eher losgehen.
Ist Ihr Kind Opfer von Mobbing und Gewalt in
Kindergarten oder Schule, können Sie sich an die
Lehrer oder schulinternen Sozialarbeiter wenden.
Außerdem ist es ratsam, Kontakt zu anderen El-
tern aufzunehmen. Es ist immer gut, wenn sich die
Eltern schon vorher kennen, zum Beispiel durch
regelmäßige Elternversammlungen, das erleich-
tert ein Gespräch über Gewalt. Versuchen Sie, die
Eltern des mobbenden Kindes nicht auszuschlie-
ßen oder mit Vorwürfen zu überhäufen, dass hilft
weder Ihnen, noch Ihrem Kind, noch sonst irgend-
jemandem. Außerdem ist es für Sie und Ihr Kind
ratsam, professionelle Hilfe aufzusuchen, damit
Ihrem Kind geholfen werden kann, das Erlebte er-
folgreich zu verarbeiten.
Buchempfehlungen
BBS Buchwerk Bernhard Schön (2010).
Toben, raufen, Kräfte messen:
Ideen, Konzepte und viele Spiele zum
Umgang mit Aggressionen. Drei Päda-
goginnen halten dazu an, die Rauflust
wieder zu entdecken.
sicher schon im Kindergarten gelegt, aber für ge-
wöhnlich handelt es sich bei Kindern in diesem
Alter um Konflikte. Und Konflikte halten bei dieser
Altersgruppe nicht dauerhaft an. Es gibt auch im
Kindergarten bereits dominante Kinder und Mit-
läufer und auf der anderen Seite diejenigen, die
sich nicht zur Wehr setzen. Das dominante Kind
erfährt Macht gegenüber dem duldsamen – und
wird dafür von den Mitläufern bewundert. Auch
hier werden Hierarchien festgelegt, anders als
bei der Rangelei, sollte hier schnell eingegriffen
werden. Denn lernt der „Anführer“ ein ums an-
dere Mal, dass er mit diesem Verhalten, also dem
Ärgern des Geduldigen, Erfolg hat, kommt es zu
dem Mobbingphänomen. Das dominante Kind
mit seinen Mitläufern wird immer wieder das eine
Kind auf „dem Kiecker“ haben. Das kann bleiben-
de Schäden bei dem gemobbten Kind und seinem
Selbstbewusstsein auslösen. Laut der Studie des
Max-Planck-Instituts stecken Mädchen das Mob-
bing im Erwachsenenalter jedoch besser weg als
ihre männlichen Leidensgenossen.
Ist mein Kind Ofper von Gewalt?
Wenn Sie unsicher sind, ob Ihr Kind vielleicht
Opfer von Gewalt, egal welcher Art oder Mob-
bing ist, finden Sie im Folgenden einige Anzei-
chen, die darauf hindeuten könnten:
• Es ist am liebsten zu Hause: Ihr Kind möchte
nicht mehr in den Kindergarten oder in die Schu-
le gehen.
• Isolation: Es spielt meistens alleine, egal ob auf
dem Schulhof, im Kindergarten, auf dem Spiel-
platz. Es lädt sich keine Freunde zu Besuch ein
und geht auch nicht zu Freunden.
• Körperliche Anzeichen: Ihr Kind schläft schlecht,
hat keinen Appetit mehr. Außerdem beschwert
es sich über Kopf- und Bauchschmerzen. Es hat
blaue Flecken oder andere Verletzungen.
• Verlust: Es verliert ständig Sachen oder bringt sie
kaputt nach Hause, kann ihnen aber nicht erklä-
ren, warum die Dinge beschädigt sind oder wo es
sie verloren haben könnte.
• Selbstwertgefühl: Ihr Kind spricht abfällig und
abwertend über sich selbst.
• Angst: Ihr Kind ist zunehmend ängstlich.
Nicht alle Anzeichen für Gewalt sind sichtbar