lausebande-05-2023

Titelthema ‹ 71 Trainerin streng ist und klare Ansagen macht. Allerdings kann und sollte das mit Empathie für die Kinder einhergehen. Wir empfehlen, dass Sie als Eltern gelegentlich beim Training zuschauen, dort bekommen Sie einen guten Eindruck vom Miteinander imVerein. In manchen Vereinen und Trainingsgruppen sind Eltern auf der Zuschauerbank nicht erwünscht. In diesem Fall können Sie um eine Ausnahme bitten oder öffentliche Wettkämpfe und Turniere nutzen. Gut aufgestellte Vereine lassen ihre Trainerinnen und Übungsleiter regelmäßig qualifizieren und realisieren einen konsequenten Kinder- und Jugendschutz über ein entsprechendes Konzept bzw. eine verantwortliche Person im Verein. Drittens muss die Logistik berücksichtigt werden. An welchen Tagen ist Training, wie oft sind Wettkämpfe bzw. Turniere, wie kommt das Kind dort hin? All das muss mit den Terminen der Eltern und vielleicht auch der Geschwister koordiniert werden. Insbesondere wenn die Kinder noch jünger sind und nicht allein zum Training fahren können, braucht es hier Unterstützung. Nicht zuletzt begrenzt die Zahl der Angebote im Heimatort die Auswahl des Sportvereins. Wenn es unbedingt Basketball sein soll, das aber nur im 20 Kilometer entfernten Nachbarort angeboten wird, müssen Sie als Familie abwägen, ob Sie die weite Anfahrt in Kauf nehmen oder nach einer Alternative suchen. Um herauszufinden, ob es für alle Seiten passt, sollten Familien unbedingt das Angebot des Schnuppertrainings nutzen. Das bieten im Grunde alle Vereine an, die meisten kostenfrei, manche gegen Gebühr. Idealerweise kann das Kind drei bis vier Einheiten zum Probetraining kommen, bevor es in den Verein eintritt. Keine Lust mehr? Wie man trotzdem dranbleibt Das Phänomen kennen vermutlich viele Eltern: Erst ist das Kind mit Begeisterung dabei und schon nach ein paar Wochen heißt es: „Ich hab keine Lust mehr.“ Zum Trost: Das kann Ihnen bei jedem Hobby passieren, nicht nur beim Sport. Dass Kinder nicht jede Woche hochmotiviert zum Training gehen, sondern auch mal eine Phase haben, in der die Lust aufs Nichtstun überwiegt, ist ganz normal. Wenn die Phase nur ein oder zwei Wochen anhält, können Sie getrost darüber hinweg sehen. Wichtig ist aber, dass das Kind trotzdem zum Training geht. Denn auch das lernen Kinder beim Sport: Disziplin und Verbindlichkeit. Hält die Unlust über mehrere Wochen an, sollten Sie das Gespräch mit Ihrem Kind suchen und nachfragen. Liegt es am Trainer, an den Mitspielern, gab es vielleicht eine Serie von Misserfolgen? Ist das Kind mit neuen Übungen oder Trainingseinheiten überfordert, ist es vielleicht unterfordert? Macht der Wechsel in eine neue Altersklasse oder Trainingsgruppe Sorgen? Suchen Sie am besten das Gespräch unter sechs Augen – gemeinsam mit dem Trainer oder der Trainerin. Statt gleich das Handtuch zu werfen, können Sie gemeinsam einen überschaubaren Zeitraum vereinbaren, in dem das Kind weiter trainiert, bevor eine endgültige Entscheidung getroffen wird. Vielleicht liegt dem Junior eine andere Sportart besser. Kinder sollen sich ausprobieren und verschiedene Hobbys testen. Studien belegen, dass vor allem Jugendliche relativ häufig den Verein wechseln und neue Sportarten ausprobieren. Damit trotzdem eine gewisse Verbindlichkeit für alle gegeben ist, könnten Sie folgende Vereinbarung mit Ihrem Kind treffen: Du bleibst jetzt mindestens ein halbes (oder ein ganzes) Jahr in dem Verein. Wenn du dann wirklich nicht mehr willst, suchen wir gemeinsam etwas Neues. Druck und Zwang werden auf Dauer nicht funktionieren. Wenn das Kind wirklich nicht von sich aus möchte, wird es keine guten Leistungen bringen und nur widerwillig am Training teilnehmen. Kosten & Ausrüstung Je nachdem für welche Disziplin sich der Nachwuchs entscheidet, wird das Hobby das Familienbudget mehr oder weniger stark in Anspruch nehmen. Zum einen wird ein monatlicher Mitgliedsbeitrag fällig, einige Vereine verlangen zudem eine einmalige Aufnahmegebühr. Die Mitgliedsbeiträge machen bei Sportvereinen gut die Hälfte aller Einnahmen aus, sind somit die wichtigste finanzielle Einnahmequelle. Damit finanzieren die Sportvereine die Miete bzw. den Unterhalt für die Sportstätte, die Fahrten zu den Wettkämpfen und Turnieren, die Trikots und Sportgeräte und nicht zuletzt Schiedsrichter und Trainerin, von denen sich viele ehrenamtlich engagieren. Der Mitgliedsbeitrag liegt bei mindestens 5 bis 10 Euro pro Monat, kann aber je nach Sportart deutlich höher sein. Einige Sportvereine bieten einen Geschwisterrabatt an. In Brandenburg zahlen Kinder und Jugendliche im Schnitt 5 Euro monatlich, Erwachsene 10 Euro. Dazu kommen eventuell noch die Kosten für die Fahrten zum Training, beispielsweise fürs

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