Seite 40 - lausebande-06-2011

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Ratgeber :: Seite 40
die Rückatmung der ausgeat-
meten Atemluft der Eltern
• Schlafsack statt Bettdecke!, das
verhindert die Rückatmung,
die richtige Größe des Schlaf-
sacks: Faustregel „Körpergrö-
ße-Kopfänge+10 cm“
• kein Kopfkissen, keine Mütze;
über den Kopf geben Babys
überschüssige Wärme ab
• keine zu warme Kleidung,
beim Baby immer zwischen
den Schulterblättern fühlen;
sie müssen warm sein, aber
nicht schwitzen, Babys ab vier
Wochen brauchen nicht mehr
Kleidung als Eltern, Sie kön-
nen sich darauf verlassen, dass
ein Baby sich lautstark zu Wort
meldet, wenn ihm in seinem
Bettchen zu kalt wird
• Unfallgefahren vermeiden: kei-
ne Schnüre, Bänder oder Mos-
kitonetze in Reichweite des
Babys platzieren
• frische Luft ist wichtig: häufg,
aber nur kurz lüften und Fens-
ter ganz öffnen (Stoßlüftung)
• Luftfeuchtigkeit bei 50 - 65% ist
ideal. Liegt sie dauerhaft unter
40%, leisten Raumbefeuchter
mit integriertem Ventilator
oder Ultraschallvernebler gute
Dienste
• Elektrosmog vermeiden: keine
Steckdosenverteiler oder elek-
trischen Geräte in Nähe des
Babybettes, mobile Geräte mit
elektronischer Strahlung wie
Babyphone mind. 1 Meter vom
Gesunder Schlaf ist wich-
tig für die Entwicklung ei-
nes Babys. Die Schlafforschung
hat gerade in den letzten zwei
Jahrzehnten wichtige Erkennt-
nisse geliefert, die das oft vor-
handene Bild einer guten und
sicheren Schlafumgebung für
Babys korrigieren.
Babys schlafen grundsätz-
lich anders als Erwachsene. Sie
verbringen einen großen Teil
ihres Schlafes im Traumschlaf.
Viele Körpervorgänge werden
dabei auf Sparfamme gestellt,
die Körpertemperatur sinkt ab,
Atmung und Puls werden lang-
samer, der Blutdruck fällt. Selbst
Atempausen über 15 Sekunden
müssen bei Babys nicht gefähr-
lich sein. Der Körper reagiert auf
drohenden Sauerstoffmangel
im Schlaf: bei „Bedarf“ erfolgt
sozusagen automatisch eine
Aufwachreaktion, die Mediziner
sprechen von der Arousal-Re-
aktion. Diese Arousal-Schwelle,
also die Grenze, bei der ein Baby
aufgrund eines Sauerstoffman-
gels erwacht, wird durch Über-
wärmung, Rückatmung der Aus-
atemluft und Passivrauchen des
Babys angehoben. Dies sind die
wesentlichen Kriterien für die
Schlafumgebung, dazu zählen
auch:
• Der beste Platz: ein eigenes
Bett im Schlafzimmer der El-
tern, im Bett der Eltern droht
Überwärmung und zusätzlich
Sicherer & gesunder Schlaf
Ein Ratgeber zur richtigen Schlafumgebung für Babys
Diesen Ratgeber betreut PD Dr. med. habil. Thomas Erler, zweifacher
Familienvater und Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin
des Carl-Thiem-Klinikums Cottbus.
Bett entfernt platzieren
• kein Nestchen: Dies kann zur
Überwärmung führen, Ba-
bys verfügen über natürliche
Schutzrefexe und benötigen
kein Nestchen
• kein Schaffell: Die isolierende
Rückseite aus Leder kann zum
Hitzestau und zur Überwär-
mung führen
• Matratze max. 10 cm hoch,
nicht zu weich, schadstoffarm
und mit trittfestem Rand
• Zimmertemperatur zum Schla-
fen 16 - 18°C
• keine Wärmfaschen und Heiz-
kissen ins Bett: neben Über-
wärmung drohen lebensge-
fährliche Verbrühungen
• sichere Gitterabstände im Ba-
bybett (4,5 - 6,5 cm)
Rückenlage ist Pficht!
Die Rückenlage ist die beste
Schlafposition für Babys, selbst
dann, wenn das Baby zum Spu-
cken neigt. Es gibt keine Hinwei-
se, dass ein Baby sich in Rücken-
lage leichter verschluckt und
Nahrung in die Lunge bekommt,
es hat im Schlaf dieselben Hus-
tenschutzrefexe wie ein größe-
res Kind. Zudem befndet sich die
Speiseröhre in Rückenlage un-
terhalb der Luftröhre. Auch aus
entwicklungsphysiologischer
und orthopädischer Sicht wird
von der Seitenlage für Babys
abgeraten, ebenso von einer Fi-
xierung in der Seitenlage durch