Seite 48 - lausebande-07-2014

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Ratgeber :: Seite 48
zugt, industriell verarbeitete
Nahrungsmittel vermieden.
Bereits im Mund beginnt die Koh-
lenhydratverdauung! Das im Spei-
chel enthaltene Enzym Pryalin
spaltet beim Kauen die Stärke.
Dieses Enzym ist nur im basischen
bis neutralen Milieu wirksam. Die
weitere Verdauung geschieht dann
im Dünndarm, der ebenso ein pas-
sendes Milieu aufweist. Die Eiweiß-
verdauung dagegen beginnt erst im
sauren Milieu des Magens.
Die Trennkost
Kohlenhydrate brauchen demnach
ein anderes Milieu zur Verdauung
als Eiweiße. Laut Dr. Hay sollten
sie deshalb grundsätzlich von-
einander getrennt werden. Dazu
unterteilte er die Nahrungsmittel
in drei Gruppen, wobei die neutra-
le Gruppe jeweils mit der Gruppe
kohlenhydratreicher oder eiweiß-
reicher Lebensmittel kombinierbar
ist. Die Trennkost unterscheidet in
Eiweißgruppe, Kohlenhydratgrup-
pe und neutrale Gruppe.
• Kohlenhydratgruppe: z.B. Voll-
korngetreide,
Vollkornmehl,
alle Vollkornbrot- & Teigwaren
ohne Ei, Naturreis, Kartoffeln,
Schwarzwurzeln, Grünkohl, Ba-
nanen, mürbe Äpfel, Trockenobst
• Eiweißgruppe: z.B. Eier, Fisch,
Fleisch, gekochte Wurstwaren,
gekochter Schinken, Milch, Käse
bis 45% Fett, Sojaprodukte,
gekochte Tomaten, gekochter
Spinat, alle Früchte außer Bana-
Der Arzt Dr. Howard Hay
untersuchte ungefähr vor
60 Jahren die Ernährungsgewohn-
heiten der Naturvölker in vielen
Teilen der Erde. Er litt damals an
einer unheilbaren Nierenkrankheit
und erhoffte sich Hilfe durch die
Erkenntnisse dieser Studien. Die
Ernährung der Naturvölker unter-
schied sich deutlich von der in un-
seren Industrieländern. Die Mahl-
zeiten bestanden aus dem, was
gerade wuchs und verfügbar war.
Gemüse, Wurzeln, Früchte, Nüsse,
Getreide, Milch sowie gelegentlich
Fleisch oder Fisch. Üppig gefüllte
Teller, von allem etwas, gab es hier
nicht. Dafür gab es aber auch kaum
Krankheiten wie Magengeschwüre,
Verstopfung, Rheuma oder Asth-
ma. Der erkrankte Dr. Hay entwi-
ckelte aus diesen Erkenntnissen
die Trennkost und stellte damit sei-
ne Ernährung um. Er aß nur natur-
belassene Produkte und nur so viel
davon, wie sein Körper brauchte.
Er hat sich damit von seiner schwe-
ren Nierenerkrankung geheilt.
Grundlagen
Drei Merkmale kennzeichnen die
Trennkost nach Dr. Hay:
• kohlenhydratreiche und eiweiß-
haltige Nahrungsmittel werden
voneinander getrennt
• die Zufuhr von basischen Pro-
dukten – z.B. Früchte, Salat und
Gemüse – wird erhöht
• natürliche und naturbelassene
Nahrungsmittel werden bevor-
Alternative Ernährungsformen
Teil 4: Die Trennkost
Unseren Ratgeber für Ernährung betreut Katrin Löder
Der Ratgeber Ernährung wird erstellt mit freundlicher Unter-
stützung des aid Infodienst Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e. V.
nen, Datteln u. Feigen, Obst- und
Kräuteressig ...
• neutrale Gruppe: z.B. unraffinier-
te pflanzliche Öle und ungehär-
tete Fette, tierische Fette, Sahne,
Butter, Eigelb, alle Gemüsesorten
(außer das aufgeführte Gemüse
in den anderen Gruppen), gesäu-
erte Milchprodukte wie Joghurt,
Quark usw., Käse und Käsepro-
dukte ab 45% Fett, roher und ge-
räucherter Fisch und Wurstwaren
(auch luftgetrocknet), Pilz, Nüs-
se, Gewürze ...
Nicht empfehlenswert sind: Fer-
tiggerichte wie Suppen, Saucen
oder vorgegarte Mahlzeiten, Zu-
cker, Süßstoffe und daraus her-
gestellte Produkte, Schwarztee,
Bohnenkraut, Kakao, Alkohol,
Schweinefleisch und rohes Fleisch,
Wurstwaren, getrocknete Hülsen-
früchte, Weißmehlnudeln usw.
Beurteilung
Wer seine Ernährung umstellt und
reichlich Obst, Gemüse und Salat
isst und auf gößere Fleischporti-
onen, fette Wurst, Zucker, Süßig-
keiten und Alkohol verzichtet, der
kann auch ohne Trennkost einen
Krankheitsverlauf oder seine Ge-
sundheit positiv beinflussen.
Hinweis
Eine Diät sollte ärztlich betreut
sein. Ich werde keine Alternative
Ernährungsform empfehlen.
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