Seite 29 - lausebande-09-2011

Das ist die SEO-Version von lausebande-09-2011. Klicken Sie hier, um volle Version zu sehen

« Vorherige Seite Inhalt Nächste Seite »
Interview :: Seite 29
Haben Sie bei Ihrem „Kleinen“ schon gemerkt, ob
er eher auf Theater oder auf Ballet reagiert?
Weinina:
Er reagiert auf alles. Er ist sehr be-
weglich und kann sogar schon einen Spagat. Wenn
er schreit, dann hat er die Stimme eines Opernsän-
gers. Aber wir lassen ihm alle Zeit, sich zu entfalten.
Merken Sie bei der Beschäftigung mit Ihrem Kind,
dass Sie jetzt auch in Büchern und Geschichten
empfänglicher für Infantiles sind?
Kai:
In unserem Beruf sind wir ja jeden Tag auf
dem Spielplatz und können die Dinge immer als
Kind betrachten. Das ist bei unserem Zusammen-
sein mit dem Kleinen zu Hause dann nicht anders.
Wir singen z.B. sehr viel. Ich mache aus Bildern
Lieder mit einer bekannten Melodie und singe über
die Zahnbürste oder das Plüschtier. Man wird zum
Teil selbst wieder zum Kind.
Wenn Sie sich ein Schauspiel oder anderes Stück
für die Familienspielzeit hätten wünschen dürfen,
welches wäre das gewesen?
Kai:
Der Laden von Strittmatter! Dabei geht es
um eine große Familie, es hat mit der Region zu
tun – und ich liebe Strittmatter sehr. Zudem ist es
ein guter Stoff, der einem Schauspieler viele Mög-
lichkeiten bietet.
Weinina:
Wir haben zwei Ballettabende in der
Familienspielzeit, auf die ich mich sehr freue, aber
ein spezielles Stück würde ich mir nicht wünschen.
kenne, leben in einer Dachwohnung. Die Hälfte der
Bewohner in unserem neuen Haus arbeitet auch
am Theater, da kann man sich dann gegenseitig
unter die Arme greifen.
Unsere Region ist bundesweit nicht gerade als Pa-
radies für Ausländer verschrien – fühlen Sie als
Multi-Kulti-Pärchen sich hier wohl und Zuhause?
Kai:
Wir haben keine negativen Erfahrungen
gemacht. Wir sind aber auch nicht mehr viel auf
solchen Begegnungspunkten wie Diskotheken un-
terwegs. Ich komme ursprünglich aus Chemnitz
und fühle mich in der Lausitz sehr wohl. Das hat
zum einen mit der Arbeit an unserem wunderbaren
Theaterhaus zu tun. Aber auch das Umfeld spielt
eine wichtige Rolle, man ist schnell in der Natur
und hat ringsum viele schöne Seen. Mir geht’s hier
wirklich richtig gut.
Weinina:
Ich fühle mich auch wohl in Cottbus.
Obwohl ich aus einer Riesenstadt mit drei Millio-
nen Einwohnern stamme. Wir haben hier unsere
Freunde und unsere Arbeit. Nur das Flair einer gro-
ßen Stadt, das fehlt mir schon manchmal. Das mer-
ke ich, wenn wir z.B. mal in Hamburg sind. Mein
Mann ist da eher ein gemütlicher Mensch.
Kai:
Ja, solche Städte wie Berlin und Hamburg
machen mich verrückt. Da halte ich es vielleicht
ein paar Tage aus, dann wird mir das zuviel. Ich
brauche keine verrückte Stadt, das habe ich jeden
Tag in meinem Beruf. Da genieße ich es, vor der
Tür etwas Ruhe zu fnden.
Szenenfoto „Der Schimmelreiter“ mit Kai Börner
::