Seite 42 - lausebande_09-2013

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Bei individuellen Problemen hingegen ist Mitwir-
kung an Schulen nicht immer einfach durchzuset-
zen. Geht es nach offiziellen Verlautbarungen von
staatlichen Bildungsinstanzen, werden alle Prob-
leme im Miteinander von Eltern und Lehrern oder
Schulleitung geklärt. Der Weg ist klar: Zuerst das
direkte Gespräch mit dem Lehrer, wenn das nicht
hilft, der Versuch über den Elternsprecher, dann zur
Schulleitung und schließlich zum Schulamt. In der
Realität funktioniert das allzu oft nicht. Lehrer und
Schulen wehren Kritik nicht selten als Generalan-
griff ab, reden Probleme klein und Eltern verlieren
schließlich im Dschungel aus Zuständigkeiten die
Orientierung und resignieren. Andere Eltern meiden
gar die offene Kritik bei bestimmten Lehrern oder
Schulen, da sie eine Benachteiligung des eigenen
Kindes an der Schule fürchten. Gerade Grundschule
und Klassenlehrer haben z.B. beim Übergang in die
erweiterte Schule ja auch einen gehörigen Einfluss
auf die Bildungszukunft der Kinder. In solchen Fäl-
len gibt es allerdings eine Ansprechstelle, die kaum
publiziert wird. Beim Landesinstitut für Schule und
Medien Berlin-Brandenburg (LISUM) gibt es das An-
gebot „Eltern helfen Eltern“, das Ansprechpartner
vermittelt, die auch Eltern sind und bei der Zusam-
menarbeit bzw. Konflikten mit der Schule helfen.
Sie unterstützen die Gesprächsführung an der Schu-
le, beraten in Konfliktsituationen und helfen bei der
Durchsetzung von Beteiligungsrechten. Interessier-
te Eltern können sich beim LISUM übrigens auch
in einem Kurs zu einem solchen Berater fortbilden
lassen, der nächste Kurs startet im März 2014 und
im November gibt es dazu eine Informationsveran-
staltung. Informationen zu diesen Angeboten gibt
es im Internet unter http://bildungsserver.berlin-
brandenburg.de/elternberater.html oder unter Tele-
fon 03378 209456.
Eine weitere Möglichkeit bei größeren Problemen
Wir, die Eltern erziehen unser Kind zu:
• Ehrlichkeit, Höflichkeit, Rücksichtnahme
und Hilfsbereitschaft
• helfen ihm, zu erkennen, was Recht
und Unrecht ist
interessieren uns dafür, was in der
Schule passiert:
• wir fragen nach schulischen Ereignissen
• wir loben unser Kind für seine Anstrengungen
• wir ermutigen es bei Schwierigkeiten
• wir nehmen an schulischen Veranstaltungen
teil
sorgen für gute Rahmenbedingungen:
• wir achten auf die Vollständigkeit von Materia-
lien und Sachen
• wir halten unser Kind zur Ordnung an
• wir schicken das Kind pünktlich zur Schule
• wir sorgen dafür, dass das Kind einen Platz hat,
an dem es in Ruhe seine Hausaufgaben machen
kann
Wir, die Eltern erziehen unser Kind zu:
• Ehrlichkeit, Höflichkeit, Rücksichtnahme
und Hilfsbereitschaft
• helfen ihm, zu erkennen, was Recht
und Unrecht ist
heißen die Eltern jederzeit willkommen, laden
sie herzlich ein zu:
• im Unterricht zu hospitieren
• am Unterricht und am Schulleben mitzuwirken
• in den schulischen Mitwirkungsgremien
mitzuarbeiten
• unterstützen die Eltern in der Wahrnehmung
ihres Erziehungsauftrags
unterstützen das Kind bei der umfassenden
Entwicklung seiner Fähigkeiten durch:
• sorgfältigen Umgang mit Lernzeit
• fachlich fundierte Unterrichtsangebote
• sorgen dafür, dass die Grundbedürfnisse des
Kindes nach neuen Erfahrungen, nach Verant-
wortung, nach Lob und Anerknnung in Unter-
richt und Schulleben berücksichtigt werden
informieren die Eltern umfassend über
• Inhalte des Unterrichts
• die Lernentwicklung des Kindes
• seine Persönlichkeitsentwicklung
• wichtige schulische Ereignisse
Auszüge aus demErziehungsversprechen einer Grundschule, das Eltern und Schule unterzeichnen
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