Seite 17 - lausebande-09-2014

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Wahl-Spezial :: Seite 17
Andreas Büttner,
41 Jahre, vier Kinder, verheiratet,
Polizeibeamter und Geschäftsführer einer Medienagentur,
FDP-Fraktionsvorsitzender und Spitzenkandidat in der Landtagswahl
Welche Probleme bewegen nach Ihrer Meinung
die Brandenburger Familien?
Als besonders drin-
gend ist die Sicherstellung der Kinderbetreuung
wochentags in den Randzeiten vor 6 und nach 18
Uhr sowie am Wochenende bewertet. Zudem wird
Kritik an der Höhe der Kita- und Hort-Beiträge ge-
äußert. Drittens belasten die Kosten für die Schü-
lerbeförderung insbesondere im ländlichen Raum
lebende Familien. Gleiches gilt für die Kosten für
ein warmes Mittagessen in der Schule.
Was werden Sie für Familien tun, wenn Sie ge-
wählt werden?
Die FDP-Landtagsfraktion wird
sich dafür einsetzen, ein bedarfsgerechtes Betreu-
ungsangebot für Kleinkinder und Kinder zu ermög-
lichen. Wir möchten die Betreuungssituation inner-
halb der Woche vor 6 und nach 18 Uhr und an den
Wochenenden und Feiertagen verbessern.
Daneben möchten wir Familien bei den KiTa- und
Hortgebühren entlasten. Unser Ziel ist es, das letzte
Kita-Jahr beitragsfrei zu gestalten. Die Schülerbe-
förderung soll kostenlos sein.
Worin unterscheidet sich die Familienpolitik
Ihrer Partei von der der anderen?
Die FDP defi-
niert Familie als offene Form des Zusammenlebens.
Es gibt nicht „die“ Familie, bestehend aus Mutter,
Vater und Kind(ern). Familie umfasst auch Allein-
erziehende, gleichgeschlechtliche Lebenspartner-
schaften und Ehen ohne Kinder.
Unsere Politik stellt die Familie in den Mittelpunkt,
indem wir sie fördern, ihnen aber auch Verantwor-
tung abverlangen. Vor jeder Entscheidung über
staatliche Programme oder gesetzliche Regelungen
steht für uns die Frage, welchen Anteil die Familien
selbst zur Bewältigung der Herausforderung beitra-
gen können.
Wie wollen Sie die Situation in Kitas und Schu-
len verbessern und woher das Geld dafür neh-
men?
Zunächst soll es einen Stufenplan zur Ver-
besserung der Betreuungssituation geben und
anschließend wollen wir auf der Grundlage dieses
Stufenplans die Betreuungsrelation an das bundes-
deutsche Durchschnittsniveau anpassen.
Gleichzeitig fordern wir die Leitungsfreistellung für
Kita-Leiterinnen. Ebenso wollen wir eine bessere
Bezahlung für die Erzieherinnen und einen fairen
Zeitausgleich für Konsultationskitas und das Sch-
reiben von Beobachtungsberichten.
Die Finanzierung stellen wir sicher, indem wir in
anderen Bereichen des Haushaltes Geld einsparen,
so vor allem durch die Abschaffung von nicht benö-
tigten Landesämtern wie auch die klare Konzentra-
tion auf Bildung.
Wie wollen Sie Familie und Beruf besser verein-
bar machen?
Wir betrachten es als unsere Aufga-
be, die staatlichen und privaten Betreuungsange-
bote durch Investitionen von Seiten des Landes so
zu verbessern, dass in den Hauptbetreuungszeiten
und den Randzeiten entsprechende Betreuungs-
möglichkeiten existieren, die den Eltern den Zeit-
druck nehmen.
Daneben werden wir den Bau von Mehrgeneratio-
nenwohnhäusern unterstützen. Wo verschiedene
Generationen miteinander wohnen und Verant-
wortung übernehmen, lässt sich auch die Kinder-
betreuung leichter organisieren. Zudem kann der
Austausch zwischen den Generationen wertvolle
Impulse für die Familienbildung geben.
Was haben Sie persönlich schon für Familien
geleistet?
Ich habe mich in den vergangenen fünf
Jahren eingesetzt für Alleinerziehende, um deren
Image zu verbessern und dazu auch Gastartikel
geschrieben. Ich habe die Initiative für eine Verbes-
serung des Betreuungsschlüssels und für Leitungs-
freistellungen gestartet.
Ferner sind Familien immer im Fokus meiner per-
sönlichen Arbeit gewesen, vor allem durch meinen
Hintergrund als Vater von vier Kindern.
www.fdp-brandenburg.de