Seite 18 - lausebande-09-2014

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Welche Probleme bewegen nach Ihrer Meinung
die Brandenburger Familien?
Die Familien in
Brandenburg haben vielschichtige Probleme und
unterschiedliche Wünsche. So geht es in der Haupt-
stadtregion vor allem um bezahlbaren Wohnraum.
In Berlin fernen Regionen dreht es sich dagegen um
geeignete Arbeitsmöglichkeiten, die Kinderbetreu-
ungsmöglichkeiten, den Schülerverkehr, die medi-
zinische Betreuung und Möglichkeiten der Freizeit-
gestaltung. Insbesondere für Alleinerziehende mit
Kindern ist die Situation häufig schwierig, weil auch
oft die entsprechenden Arbeitsangebote fehlen.
Was werden Sie für Familien tun, wenn Sie ge-
wählt werden?
Das Familienpolitische Maßnah-
menpaket muss auf den Prüfstand. In erster Linie
müssen die Maßnahmen gefördert werden, die
Familien unterstützend wirken. Flexible Kinderbe-
treuungszeiten sind dabei ebenso wichtig wie eine
famtilienfreundliche Verwaltung oder zusätzliche
Angebote für einkommensschwache Familien wie
beispielsweise die Familienerholung.
Worin unterscheidet sich die Familienpolitik Ih-
rer Partei von der der anderen?
Familie ist dort,
wo sich Eltern um Kinder und Kinder um Eltern
kümmern. Nach unserem Verständnis sollen Fami-
lien selbständig ihre Entscheidungen ohne Bevor-
mundung treffen können. Aufgabe des Staates ist
der soziale und juristische Schutz der Familie.
Wie wollen Sie die Situation in Kitas und Schulen
verbessern und woher das Geld dafür nehmen?
Wir setzen uns für ein durchlässiges Bildungssystem
ein, dabei soll die gegenwärtige Schulstruktur be-
stehen bleiben. Wir wollen die Qualität in unseren
Kitas verbessern. Das schließt die Verbesserung der
Personalsituation ein. Ausgeschiedene Lehrer wer-
den wir 1:1 ersetzen und den akuten Lehrermangel
durch Zugangserleichterungen und eine Qualifizie-
rungsoffensive für Quereinsteiger abfedern. Mit der
Erhöhung der Vertretungsreserve wollen wir eine
Unterrichtsgarantie aussprechen. Für diese Maßnah-
men werden wir einen jährlichen Bildungszuschuss
in Höhe von 100 Millionen Euro bereitstellen. Damit
stehen je 50 Mio. Euro für die Verbesserung der Per-
sonalsituation in den Kitas und bei den Lehrern zur
Verfügung. Die Finanzierung wird nicht über Neu-
verschuldung erfolgen.
Wie wollen Sie Familie und Beruf besser verein-
bar machen?
Beruf und Familie lassen sich leichter
miteinander vereinbaren, wenn die Arbeitgeber mit
flexibleren Arbeitsangeboten reagieren. Darüber
hinaus müssen die Kinderbetreuungszeiten flexibi-
lisiert werden – ohne allerdings das Kindeswohl zu
gefährden. Betriebskitas, die sich dem Arbeitsrhyth-
mus des Unternehmens anpassen oder Tagesmüt-
ter, die sich auf die notwendigen Betreuungszeiten
einstellen, sind eine Möglichkeit, um den Eltern
während der Arbeit den Rücken frei zu halten. Initi-
ativen, wie die Auszeichnung familienfreundlicher
Betriebe und Kommunen, können zusätzlich moti-
vieren, familienfreundliche Angebote zu schaffen.
Was haben Sie persönlich schon für Familien
geleistet?
Viele unserer Initiativen wurden von der
Landesregierung abgelehnt. So wie u.a. ein einheit-
liches Konzept für die Familienbildung. Das beginnt
mit dem Einsatz von Familienhebammen, die Eltern,
sofern gewünscht, vor und nach der Geburt zur Seite
stehen, über Angebote zur gewaltfreien Erziehung,
der Einteilung des Familienbudgets bis hin zur ge-
sunden Ernährung, um nur einige zu nennen. Wir
haben auch den Einsatz eines Kinderausschusses
als Unterausschuss eines bereits bestehenden Land-
tagsauschusses gefordert. Er soll Ansprechpartner
für die Belange von Kindern sein und alle Aktivitäten
der unterschiedlichen Interessenvertreter bündeln.
www.brandenburg-cdu.de
Prof. Dr. Michael Schierack,
47 Jahre, verheiratet, zwei Kinder,
niedergelassener Facharzt für Orthopädie,
2009 erstmalig in den Landtag Brandenburg gewählt,
seit 2012 Vorsitzender der CDU Brandenburg und ihr Spitzenkandidat
in der Landtagswahl
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