Seite 25 - lausebande-09-2014

Basic HTML-Version

Welche Probleme bewegen nach Ihrer Meinung
die Brandenburger Familien?
Ich bin sicher, alle
Eltern wollen, dass es ihren Kindern gut geht. Dazu
gehört die flächendeckende gesundheitliche Ver-
sorgung und neben dem Beruf genug Zeit für die
Familie. Kinder sollen mit guten Zukunftsaussich-
ten aufwachsen. Das heißt die Abwesenheit von
Armut und ein Angebot an durchgängig guter Bil-
dung von der Kita über die Schule bis hin zur Aus-
bildung.
Was werden Sie für Familien tun, wenn Sie ge-
wählt werden?
Wir wollen eine wohnortnahe und
eingliedrige Bildung. Das heißt konkret: mehr Er-
zieherInnen in die Kitas, mehr LehrerInnen in die
Schulen. Alle Abschlüsse an einem Ort. Wir wollen
die gesundheitliche Versorgung auch im ländli-
chen Raum sichern und Projekte wie das „Netzwerk
gesunde Kinder“ und das „Bündnis Gesund auf-
wachsen“ weiter fördern. Wir werden Familien mit
wenig Einkommen auch weiterhin zu einem Urlaub
in einer Familienferienstätte durch Zuschüsse des
Landes verhelfen. Auch das Schülerbafög werden
wir fortführen. Um nur einiges zu nennen.
Worin unterscheidet sich die Familienpolitik Ih-
rer Partei von der der anderen?
Familie ist dort,
wo Kinder sind. Das ist die Lebenswirklichkeit auch
in Brandenburg. Die tatsächlichen Betreuungs- und
Pflegeleistungen, das Zusammenleben mit Kindern
sollen steuerlich gefördert bzw. entsprechende
Unterhaltszahlungen berücksichtigt werden. Wir
wollen auch das Betreuungsgeld streichen. Es hält
gerade Kinder aus sozial benachteiligten Familien
von frühkindlicher Förderung fern. Das Geld wäre
im Ausbau der Kindertagesbetreuung viel besser
angelegt. Und wir kämpfen für eine armutsfeste
Grundsicherung für Kinder und Jugendliche.
Wie wollen Sie die Situation in Kitas und Schu-
len verbessern und woher das Geld dafür neh-
men?
Unser Land soll seine Spitzenposition bei
der frühkindlichen Bildung weiter ausbauen. DIE
LINKE hat eine erste deutliche Verbesserung des
Betreuungsschlüssels durchgesetzt. Dafür geben
wir 36 Mio. € zusätzlich im Jahr aus. Diesen Prozess
wollen wir fortsetzen. In den Kitas sollen bei den 1-
bis 3-Jährigen eine Erzieherin bzw. ein Erzieher auf
5, bei den 3- bis 6-Jährigen auf 11 Kinder kommen.
Dafür wollen wir die Ausbildung und Einstellung
von 1.500 Fachkräften ermöglichen. DIE LINKE will
eine bessere Personalausstattung an den Schulen,
die Erhöhung der Unterrichtsqualität, die Minimie-
rung des Unterrichtsausfalls, eine Verringerung der
Zahl der Schulabgänger ohne Abschluss und den
Erhalt der Schulstandorte, insbesondere der Grund-
schulstandorte auf dem Land. Um dies zu leisten,
sollen 4.400 Lehrkräfte bis 2019 eingestellt werden.
Die Themen Bildung und Wissenschaft waren in
den vergangenen fünf Jahren unsere Schwerpunk-
te. Daran wird sich auch künftig nichts ändern. Die
dafür notwendigen Mittel werden wir im Landes-
haushalt zur Verfügung stellen.
Wie wollen Sie Familie und Beruf besser verein-
bar machen?
Wir streben ein brandenburgisches
„Bündnis für gute Arbeit“ an. Bestandteil unserer
Forderungen an die Arbeitgeber ist eine bessere
Vereinbarung von Familie und Beruf. Wir denken
hierbei an verschiedene Modelle von flexiblen und
mehrjährigen Arbeitszeitkonten.
Was haben Sie persönlich schon für Familien
geleistet?
Als Vater zweier erwachsener Kinder
habe ich alle Höhen und Tiefen mitgemacht. Wir
haben ein gutes Verhältnis. Familientraditionen,
gemeinsame Urlaube und vertrauensvolle Gesprä-
che zu persönlichen und beruflichen Themen sind
unser Alltag. Außerdem glaube ich schon, dass
meine Kinder stolz auf mich sind.
www.dielinke-brandenburg.de
Christian Görke,
52 Jahre, zwei Kinder,
Lehrer für Geschichte und Sport, Minister der Finanzen des
Landes Brandenburg, Spitzenkandidat DIE LINKE
Wahl-Spezial :: Seite 25