Seite 26 - lausebande-10-2011

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Titelthema :: Seite 26
gion herrschen eher niedrige Impfquoten vor. Die
Impfraten sind hinsichtlich der abgeschlossenen
Grundimmunisierung für Diphtherie (97,8%), Te-
tanus (98,0%), Pertussis (97,4%) und Poliomyelitis
(97,2%) sehr gut. Handlungsbedarf besteht aller-
dings für die erste Auffrischimpfung bei Diphtherie
(32,4%), Tetanus (32,4%) und Pertussis (32,4%).
Schulabgänger:
Die Impfraten gegen das Gebär-
mutterhalskrebs-verursachende HPV sind regional
sehr unterschiedlich. Cottbus zählt hier landes-
weit zu den Schlusslichtern. Es besteht ein hoher
Handlungsbedarf zur Vervollständigung der HPV-
Impfungen, um einen wirksamen Schutz der jun-
gen Frauen zu gewährleisten. Bei Meningokokken
C ist mit 43,3% eine noch niedrigere Quote als bei
den Einschülern zu verzeichnen, hier zählen Cott-
bus und SPN zu den Schlusslichtern im Landesver-
gleich. Ein besonderer Handlungsbedarf besteht
nach wie vor bei den Auffrischungsimpfungen
gegen Diphterie, Tetanus, Pertussis und Poliomy-
elitis. Bei Hepatitis B nahm die Impfquote seit der
Empfehlung stetig zu und stieg von 35,5 % im Jahr
2000 auf 76,7 % im Jahr 2010. Dieses Ergebnis ist
jedoch noch nicht ausreichend. Bei Masern wurde
das WHO-Ziel von 95% auch bei den Schulabgän-
gern verfehlt. Interessante Erkenntnis im Länder-
vergleich: In Brandenburg an der Havel wurden
durch systematische Nachholungen von Impfun-
gen verbunden mit Aufklärung an Schulen und
durch Ärzte in fast allen Impfungen die höchsten
Impfquoten erreicht, teils mit über 25% Abstand zu
anderen Regionen! Hier wird klar, dass öffentliche
Aufklärung und der Wille auf kommunaler Ebene
mit entscheidend sind.
Hinweise für Eltern
Empfohlene Impfungen sind kostenfrei und
werden durch die Krankenkassen übernommen.
Ärzte sind ausdrücklich zur Beratung bei Impfun-
gen aufgefordert und sollten auf Nachfrage um-
fassend über die verhütete Krankheit sowie Risi-
ken und Nebenwirkungen der Impfung aufklären.
Leider haben sie oft nicht die notwendige Zeit – in
diesem Fall können sich Eltern auch an den Amts-
arzt beim zuständigen Gesundheitsamt wenden.
Eine gute Möglichkeit bietet auch die kostenfreie
Hotline 0800-0 11 77 22 der unabhängigen Patien-
www.gesundheitsplattform.brandenburg.de
www.impfen-info.de
www.rki.de www.pei.de
Mehr Informationen?
::
Frühzeitiger Schutz für das Kinderleben
Dank hoher Impfquoten ist auch 2010 im Ver-
breitungsgebiet der lausebande (Cottbus und
die drei benannten Landkreise) nur eine gerin-
ge Anzahl an Infektionskrankheiten aufgetre-
ten. Da nur wenige Krankheiten meldepfichtig
sind, können auch nur für diese Zahlen ausge-
wiesen werden:
· Windpocken = 215 Fälle
· Hepatitis B = 0 Fälle
· Keuchhusten = 72 Fälle
· Masern = 0 Fälle
· Lyme-Borreliose = 222 Fälle
tenberatung (www.unabhaengige-patientenbera-
tung.de). Beim Impfen sollte stets darauf geachtet
werden, dass Kinder zuvor zwei Wochen infektfrei
sind. Ärzte sollten darauf achten, dass die Injek-
tionskanüle trocken und von außen nicht benetzt
ist – dies würde die Injektion schmerzhaft machen
und könnte zu Entzündungen des Stichkanals füh-
ren. Nach Aufziehen des Impfstoffs in die Spritze
und Entfernen evtl. Luft sollte eine neue Kanüle für
die Injektion aufgesetzt werden. Vor der Injektion
muss die Impfstelle desinfziert werden, sollte bei
der Injektion aber wieder trocken sein.
Fazit
Impfungen zielen nicht nur auf den Nutzen
des Einzelnen, sondern auch auf den Schutz der
ganzen Bevölkerung. Es ist gerechtfertigt, beim
Impfen besondere Sorgfalt zu fordern und stritti-
ge Punkte auch kritisch zu diskutieren. Allerdings
gibt es nach aktuellen Erkenntnissen der Wissen-
schaft keine seriösen Argumente gegen das Imp-
fen. Natürlich bergen Impfstoffe – wie viele Arz-
neimittel – Nebenwirkungen mit teils nachhaltigen
Gesundheitsschäden. Dieses Risiko kann man bei
heutigen, modernen Impfstoffen im Vergleich zum
Krankheitsrisiko durch Nicht-Impfung statistisch
vernachlässigen. Wer sein Kind impft, schützt es –
und darüber hinaus auch die Gesellschaft.