Seite 37 - lausebande-10-2012

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Interview :: Seite 37
tion erhöht die Bereitschaft der Leute, an sich und
ihren Einstellungen zu arbeiten. Klar ist: Das Lern-
ergebnis steht immer an erste Stelle. Es geht darum,
Missverständnisse aufzuzeigen und das Zusammen-
leben von Mensch und Hund zu verbessern.
Halten Sie Humor für den richtigen Weg, den Deut-
schen eine gute Hundeerziehung beizubringen?
Ich
glaube, wenn man den Leuten auf humorige Weise
den Spiegel vorhält, dann trägt das zum Lerner-
folg bei. Ich wiederhole mich da gerne: Alles was
ich mache, zielt auf das Vermitteln von Wissen ab,
wobei natürlich klar ist, dass ich das in einer Halle
vor 4000 Leuten anders mache als bei einem meiner
Seminare vor 200 Leuten oder als Referent vor zwölf
Doktoranden.
Ihre neue Show „Der tut Nix“ hatte gerade Premiere,
worauf dürfen sich Besucher freuen?
Die Menschen
dürfen wieder einen sehr kurzweiligen, lebendi-
gen Abend erwarten. Und einen lehrreichen. Wie
schon gesagt, das ist ja das Spannende bei mir, ich
verknüpfe Unterhaltung mit Information, ich bin
sozusagen „Entertrainer“. Sprich die Leute lachen
sehr viel, aber sie lernen auch etwas. Natürlich
wird es in meinem neuen Programm wieder um die
Beziehung zwischen Mensch und Hund gehen. Die
Zuschauer können sich auf das Thema „Kastration“
freuen, wobei es den Männern davor ja eher graut.
Ich bin mir sicher, ich werde ihnen die Angst davor
nehmen. Außerdem wird es um Besitzansprüche ge-
hen. Einerseits nervt es uns, dass sich unser Hund
im Garten aufspielt, als würde ihm die Welt gehören.
Andererseits markieren wir Menschen im Urlaub mit
unserem Handtuch Liegen.
Am 25. Oktober sind Sie auch in Cottbus zu erleben,
gibt es da eigentlich regionale Besonderheiten in der
Brandenburger Hundeliebe, auf die Sie Bezug neh-
men können?
Wenn es die Zeit erlaubt, versuche ich
immer, vor meinem Auftritt in der jeweiligen Stadt
ein wenig herumzustreunen, um mögliche regionale
Eigenheiten kennenzulernen und diese als Lokalko-
lorit später einzubauen. Grundsätzlich gibt es aber
keine geografisch bedingten Unterschiede hinsicht-
lich der Marotten und Fehler der Hundebesitzer.
Darf man seinen Hund mit zur Show bringen?
Nein,
das ist nicht erlaubt. Die ungewohnte Umgebung,
die vielen Menschen, das grelle Licht – das würde
für die Hunde nur Stress bedeuten.
Inzwischen haben Sie einen Roman geschrieben,
bereits verschiedene Fachbücher, drehen ständig
fürs TV und gehen jetzt mit neuem Live-Programm
auf Tour – wie viel Zeit bleibt da noch für Familie
und „Papa“ Rütter?
Natürlich leidet die Freizeit da-
runter, das ist bei meinem Pensum normal. Aber ich
bin relativ gut organisiert. Das ist wie in der Hunde-
haltung, man braucht sehr viele Rituale. Wenn ich
unterwegs bin, rufe ich zum Beispiel immer um 19
Uhr zu Hause an. Dazu schaffe ich mir die nötigen
Freiräume, beispielsweise sind mir die meisten Wo-
chenenden heilig, da widme ich mich voll und ganz
meiner Familie.
Wenn einmal kein Hund oder Hundefreund in der
Nähe ist, welche Themen treiben Sie noch um?
Das
kommt ja nicht so oft vor. In meiner Freizeit beschäf-
tige ich mich natürlich sehr viel mit meiner Familie.
Darüber hinaus bin ich sportbegeistert, spiele selber
Tennis und interessiere mich für Fußball.
Danke für das Interview
Verbindet Unterhaltung mit sachlich fundierter Information: Martin Rütters neue Live-Show
::
www.ruetters-dogs.de
Fotos: Guido Engels