Seite 54 - lausebande-10-2013

Basic HTML-Version

Ratgeber :: Seite 54
zuckerarm, gesünder sind als her-
kömmliche. Zumal hier neben Zu-
satzstoffen wie Füllstoffen andere
Zusatzstoffe zum Einsatz kommen,
die gesundheitliche Bedenken her-
vorrufen. Einige Light-Produkte
werden oft auch in höheren Men-
gen konsumiert als herkömmliche,
da der Verbraucher das Gefühl hat,
man könne dies ja mit „gutem Ge-
wissen“ tun. Einige Kritiker gehen
davon aus, dass unser Körper auf
süßen Geschmack generell mit
einer Ausschüttung von Insulin
reagiert, da er eine Erhöhung des
Blutzuckerspiegels durch Zucker-
zufuhr erwartet. Das freigesetz-
te Insulin im Körper senkt den
Blutzuckerspiegel. Wird der süße
Geschmack durch kalorienfreie
Süßstoffe hervorgerufen, wird im
Körper trotz Täuschung Insulin
freigesetzt, der Blutzuckerspeigel
sinkt unter den Normalstand. Dies
kann zu Heißhungerattacken und
zu einer damit verbundenen ver-
mehrten Nahrungsaufnahme füh-
ren. Wissenschaftlich konnte dies
aber noch nicht belegt werden!
Ein unvermeidlicher Zusatz?
Nein! Wer Füllstoffe nicht mit der
Nahrung aufnehmen möchte, kann
Sie natürlich umgehen. Produkte
aus biologischem Anbau (frei von
Zusatzstoffen) wären eine geeigne-
te Wahl. Beim Einkauf sollte man
sich generell die Zeit nehmen und
Füllstoffe, auch Bulking
Agents genannt, sind che-
misch kalorienreduzierte Lightpro-
dukte. Sie rufen im Mund die Emp-
findungen von Zucker oder Fett
hervor, ohne die vom Körper er-
warteten Kalorien zu liefern. Damit
sind Füllstoffe in der Lage, unsere
Sinne ordentlich zu täuschen. Al-
lerdings ist das Nervensystem un-
seres Körpers dazu in der Lage, der-
artige Täuschungen während des
Verdauungsvorgangs zu erkennen.
Das heißt: durch die Rückregula-
tion, z.B. durch die Erhöhung des
Appetits, versucht unser Körper,
das wieder auszugleichen.
Erlaubt ist, was satt macht,
vor allem in Light Produkten!?
Die zu den Ballaststoffen zählen-
den Füllstoffe sollen dem Verbrau-
cher, wie der Name es schon sagt,
etwas simulieren. Dem Magen und
Gaumen wird hier eine Fülle vor-
gegaukelt. Diese ist aber wegen
der reduzierten Energiedichte (Ka-
loriengehalt eines Lebensmittels
pro Gramm) eines Lebensmittels
nicht mehr im gewohnten Maß
vorhanden. So findet man vor al-
lem in Light-Produkten gerade jene
Füllstoffe, die das Volumen der
Lebensmittel vergrößern, die das
Fett- oder Kalorienkonto weniger
belasten. Viele Ernährungswissen-
schaftler bezweifeln mittlerweile,
dass Light Produkte, ob fett- oder
Die Bausteine der Nahrung (18)
Teil 18: Zusatzstoffe – Füllstoffe
Unseren Ratgeber für Ernährung betreut Katrin Löder.
Der Ratgeber Ernährung wird erstellt mit freundlicher Unter-
stützung des aid Infodienst Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e. V.
mal einen Blick auf die Verpackung
werfen. Fakt ist auf jeden Fall:
sobald industriell verarbeitete Le-
bensmittel ins Spiel kommen, ist es
unmöglich, den Zusatzstoffen aus-
zuweichen. Laut EU-Verordnung
sind irreführende oder gar falsche
Versprechungen auf Lebensmittel-
Verpackungen verboten. Die Anga-
ben müssen wissenschaftlich nach-
weisbar sein. Leider kann man eine
mangelhafte Kennzeichnung bei
einigen Lebensmitteln nicht aus-
schließen.
In der Zutatenliste werden Zusatz-
stoffe dieser Gruppe als „Füllstoff“
gekennzeichnet, gefolgt von der
E-Nummer oder dem Namen des
konkreten Stoffes.
Beispiele: E425 Konjak (Kojnak-
gummi,
Konjak-Glukomannan),
E460 Cellulose (Mikrokristalline,
Cellulosepulver), E461 Methylcellu-
lose, E463 Hydroxypropylcellulose,
E464
Hydroxypropylmethylcel-
lulose, E65 Ethylmethylcellulose,
E1200 Polydextrose, E1204 Pullu-
lan
www.bll.de/themen/
zusatzstoffe/e-nummern.htm
Hier hat der Bund für Lebensmit-
telrecht und Lebensmittelkunde
e.V. eine genaue Liste zusammen-
gestellt.
www.aid.de
Begleitstoffe
Brennstoffe
Baustoffe
Wirk-, und Regelstoffe
Wasser