Seite 55 - lausebande-10-2013

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Ratgeber :: Seite 55
Plastikrohr, eine Rassel aus Tee-
sieben, eine Laute aus einer Holz-
schachtel und Angelsehne oder
Gummi, ein Klachter (ähnlich ei-
nem Xylophon) aus zersägten Be-
senstielen zum Anhängen an die
Wand. Kleine Schütteleier als Ge-
räuschememorie und, und und. Es
gibt eine Vielzahl an Möglichkei-
ten Instrumente selbst zu bauen.
Für die kleinsten können einfache
Möglichkeiten zur Gestaltung oder
das Bekleben der Instrumente eine
schöne Aufgabe sein.
Bauanleitungen kann man dazu
einerseits zahlreich im Internet fin-
den, zum anderen gibt es auch die
Möglichkeit sich zu einem kleinen
Familienworkshop aufzumachen
und dort gemeinsam mit Anderen
Instrumente zu bauen und auszu-
probieren. Ich hatte in der Vergan-
genheit bei solchen Veranstaltun-
gen immer wieder sehr viele lustige
Begebenheiten und Situationen.
Vor allem ist es in der Gruppe mit
viel Spaß verbunden neue Ideen zu
finden und auszutauschen.
Und dann? Dann heißt es damit
lustige Musik zu machen. Erst
einmal ausprobieren, was das In-
strument so alles kann. Auch eine
kleine Improvisation kann man
ausprobieren. Was das ist? Impro-
visation kann man einfach als frei-
es Spiel übersetzen. Jeder spielt auf
seine Art und wie er Lust hat, Nach
einer kleinen Weile entsteht dann
(fast) immer ein fröhliches Phanta-
siestück. Das kostet anfangs sicher-
Beim Spaziergang mit Mo-
ritz war es schon deutlich
zu sehen, der Herbst hat bereits
Einzug gehalten. Die ersten Blätter
sind bunt gefärbt, die Tage wer-
den schon deutlich kürzer und
trüber, morgens ist es feucht und
kalt. Bald wird die Zeit kommen,
in der wir uns wieder mehr in der
Wohnung aufhalten müssen, da es
draußen oft regnet und kein Spiel
im Freien so viel möglich ist. Nun
heißt es, sich Beschäftigungen für
zu Hause zu suchen. Moritz hat zur-
zeit auch viel Spaß dabei alles was
ihm unter die Finger kommt zum
Klingen zu bringen. Töpfe, Tisch
und Stühle, Becher, Spielsachen u.
ä.. Dazu singen wir dann gemein-
sam Lieder. Sein Lächeln verrät mir
das er dabei viel Freude hat.
In dieser Zeit bietet das Bauen von
Musikinstrumenten und anschlie-
ßend das gemeinsame Musizie-
ren mit der Familie eine schöne
Abwechslung. Das Bauen von
Musikinstrumenten kann dabei
sehr spannend sein, wenn jeder
mit seinen Ideen und Fertigkeiten
sich daran beteiligt. Dafür genügt
es einfache Materialien zu nutzen,
um verschiedene Instrumente her-
zustellen. Papprollen für ein Kazuu
oder einen Regenmacher (auch
Schüttelrohr genannt), Pappbüch-
sen oder Blechdosen, welche zu
Trommeln oder Bongos verwandelt
werden. Noch eine kleine Füllung
hinein und schon hat jede ihren
eigenen Klang. Eine Panflöte aus
lich etwas Überwindung, sich auf
diese Art und Weise auszuprobie-
ren. Natürlich können die Instru-
mente auch auf herkömmliche Art
genutzt werden. Dazu gehört das
Singen von Liedern und diese mit
den selbstgebauten Instrumenten
zu begleiten. Aber auch Märchen
und Geschichten in verschiedens-
ter Weise mit Geräuschen zu be-
gleiten kann sehr spannend sein.
Für die phantasievollen von uns
kann auch eine Geschichte selbst
erfunden werden.
Haben sie es schon einmal mit ei-
nem Flaschenorchester versucht
(ist aber nicht so gut für die ganz
kleinen geeignet)? Jeder bekommt
eine Flasche, welche mit einer un-
terschiedlichen Menge von Wasser
gefüllt ist. Jede Flüssigkeitsmen-
ge ergibt einen anderen Ton. Die
Kombination aus selbstgebauten
Instrumenten und dem Flaschenor-
chester ergeben eine interessante
Mischung und tolle musikalische
Stücke.
Interessant und dekorativ dazu ist
unter anderem auch eine Blumen-
topfglocke. Blumentöpfe als deko-
ratives Mittel bieten in der heutigen
Zeit schon ein vielseitiges Angebot
als kreatives Gestaltungsmittel und
dienen nicht mehr nur allein als
Topf für die Pflanzung von Blumen.
Kinder brauchen Musik Teil 5
Instrumente einmal selbst gebaut
Kerstin Koal-Thummerer, Diplom-Sozialpädagogin,
Musik- und Gestalttherapeutin, Kreative Kindertherapeutin, Musikpädagogin
www.musik-ist-sprache.de
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