Seite 33 - lausebande-10-2014

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Titelthema :: Seite 33
einfach fortgesetzt und verletzt so die Grenzen
des anderen Kindes. Die Kinder befinden sich in
einer Lernphase, können ihre Bedürfnisse noch
nicht ausreichend kontrollieren und lernen ihren
eigenen Körper gerade erst kennen. Dennoch sind
es sexuelle Übergriffe und machen ein Eingreifen
erforderlich. Wichtig ist dabei, dass schon verbale
Äußerungen sexuelle Übergriffe darstellen. Auch
wenn sich Kinder teilweise noch nicht über die Be-
deutung von sexuellen Beschimpfungen im Klaren
sind, kann es für das beschimpfte Kind ein nach-
haltiges Gefühl der Demütigung sein. So können
andere Kinder mit Beleidigungen, die die Sexua-
lität betreffen, besonders verletzt werden. In sol-
chen Fällen sollten Eltern mit Pädagogen schnell
und klar eingreifen und allen Kindern diese Regeln
vermitteln. Stellen sich die Problemfälle nicht ab,
sollten Eltern ruhig einen Schritt weiter gehen und
sich z.B. beim Jugendamt Hilfe suchen.
Gegen sexuelle Übergriffe hilft dann auch eine
bewusste Förderung der Selbsterfahrung der Kin-
der. Dürfen Kinder sich sexuell interessiert zeigen
und gibt es eine angemessene pädagogische Be-
gleitung, eignen sich die Kinder ihren Körper und
seine Empfindungen an, spüren ihre Grenzen eher
und lernen, die Grenzen anderer Kinder zu respek-
tieren. Wo sexuelle Aktivitäten rigoros unterbun-
den werden, fehlt Kindern dieser Raum – ihre se-
xuelle Neugier bleibt. Wenn Kinder dieser Neugier
trotz Verbot nachgehen, kommt es häufig vor, dass
sie andere Kinder unter Druck setzen, sich über sie
hinwegsetzen oder zumindest verlangen, dass die
anderen Kinder über die Erlebnisse schweigen. Vor
Erwachsenen werden diese Verhaltensweisen ver-
borgen und so fehlen auch die Möglichkeiten päd-
agogischer Einflussnahme. Das ist ein Nährboden
für sexuelle Übergriffe! Insofern sollten Eltern ihre
Kinder nicht ausschließen, wenn in der Kita sexu-
elle Aufklärung stattfindet, es könnte sich zu deren
Nachteil auswirken.
Was aber zutrifft, ist, dass sexuell aktive Kinder
durchaus übergriffiges Verhalten zeigen können,
wenn sie noch sehr jung sind und ihr Sozialver-
halten sich erst langsam entwickelt. Wenn sie von
Erwachsenen hier keine Orientierung erhalten, be-
steht die Gefahr, dass sich die Übergriffe zu Verhal-
tensmustern manifestieren.
Beratung suchen
Nicht nur bei Problemen, auch bei Fragen zur Er-
ziehung oder der Auswahl von Freizeiteinrichtun-
gen, können sich Eltern bei verschiedene Fachstel-
len persönlich oder auch anonym Hilfe suchen.
Erste Anlaufstelle ist aber meist das Jugendamt,
hier gibt es immer einen Experten mit Kenntnis der
kommunalen bzw. regionalen Gegebenheiten, der
auch vor Ort eingreifen oder besser bewerten kann.
Hier einige Kontakte:
• Nummer gegen Kummer:
Für Kinder und
Jugendliche: Anonymes Kinder- und Jugendtele-
fon (Mo. - Sa.von 14.00 Uhr – 20.00 Uhr unter der
Telefonnummer 0800 – 111 0 333 oder 116 111)
• Telefonseelsorge
(Telefonnummer 0800 – 111 0
111 oder 0800 – 111 0 222), 24h erreichbar
• Anonymes Elterntelefon
: 0800 111 0550 Montag
bis Freitag 9-11 Uhr und Di. bis Do. 17-19 Uhr
• Kinder-Notruf-Telefon
(kostenlos) 0800 – 15 16
001, Bundesweite Beratungszeiten sind von
Montag bis Freitag 13.30 bis 22.00 Uhr sowie
Sa – So von 17.30 bis 22.00 Uhr
• Jugendamt Stadt Cottbus:
Auf den Seiten des
Jugendamtes Cottbus finden Eltern auch Kinder-
und Jugendfreizeiteinrichtungen der Stadt sowie
freie Träger und Jugendhilfeangebote: Techni-
sches Rathaus, Karl-Marx-Straße 67, 03044 Cott-
bus, Telefon 0355 612-3515 jugendamt@cottbus.de
• Jugendamt SPN:
Regionalteam Forst, Sozialer
Dienst, Heinrich-Heine-Str. 1, 03149 Forst (Lau-
sitz), Frau Winzer, Telefon: 0 35 62/9 86-1 51 25
• Außenstelle Guben
, Gasstr. 4, 03172 Guben, Sozi-
aler Dienst, Ines Bunar, Tel. 0 35 61/68 71-33 09
• Außenstelle Spremberg
, Am Markt 1, 03130
Spremberg, Sozialer Dienst, Marion Lietz,
• Telefon: 0 35 63/5 75-51 37
• Jugendamt OSL:
Dubinaweg 1, (Haus V),
01968 Senftenberg, Frau Miltz, 03573 870 4201
• Jugendamt Elbe-Elster
, Frau Annett Kruschwitz,
SA FuD - Erziehung, Riesaer Straße 19, 04924 Bad
Liebenwerda, Telefon: 035341 97-8695,
E-Mail: annett.kruschwitz@lkee.de
• Standort Finsterwalde
, Frau Corinna Ziske,
SA FuD - Erziehung, Kirchhainer Straße 38a,
03238 Finsterwalde, Telefon: 03531 502-6301,
E-Mail: corinna.ziske@lkee.de
• Jugendamt Hoyerswerda
, Bahnhofstraße 9,
02625 Bautzen, Telefon: 03591 5251-51000,
E-Mail: jug-amt@lra-bautzen.de
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