Seite 16 - lausebande-11-2011

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Titelthema :: Seite 16
genügen Windeln, Unterwäsche und ein Schlaf-
anzug, im Sommer – bei hoher Raumtemperatur
– eher weniger. Auch wenn Babys krank sind
und febern, benötigen sie eher weniger Kleidung
– niemals mehr! Sie können sich darauf verlas-
sen, dass ein Baby sich lautstark zu Wort meldet,
wenn ihm in seinem Bettchen zu kalt wird.
• Kein Nestchen: Dies kann zur Überwärmung
führen, Babys verfügen über natürliche Schutz-
refexe und benötigen kein Nestchen als „Unfall-
schutz“.
• Kein Schaffell: Die isolierende Rückseite aus Le-
der kann zum Hitzestau und zur Überwärmung
führen.
• Keine Wärmfaschen und Heizkissen mit ins Bett
geben: Neben Überwärmung drohen lebensge-
fährliche Verbrühungen.
• Bei Winterausfügen mit warm eingepackten
Babys oder Kleinkindern sollten diese wieder
ausgezogen werden, wenn normale Raumtem-
peratur herrscht (z.B. im Kaufhaus oder bei der
Heimkehr).
Verhinderung der Rückatmung
• Verwendung eines Schlafsacks statt Bettdecke!
Babys können sich schon sehr früh, lange bevor
sie sich selbst drehen, eine Bettdecke über den
Kopf ziehen oder sich darunter bewegen. Im Ge-
gensatz zu Bettdecken lassen sich Babyschlafsä-
cke nicht über den Kopf ziehen – und auch nicht
wegstrampeln. Empfohlen werden Babyschlaf-
säcke, die mit einem Brustteil und zwei kleinen
Öffnungen für die Arme so verschlossen werden,
dass ein Kind weder in den Schlafsack hinein-,
noch herausrutschen kann. Die Halsöffnung darf
nicht größer als der Kopfumfang sein. Die richti-
ge Größe des Schlafsacks kann man nach folgen-
der Faustregel ermitteln: Körpergröße-Kopfän-
ge+10 cm.
Luft und Temperatur
• Frische Luft ist wichtig für einen gesunden
Schlaf. Häufg, aber nur kurz lüften und die Fens-
ter dabei ganz öffnen (Stoßlüftung).
• Die Luftfeuchtigkeit ist bei 50 - 65% ideal. Liegt
sie dauerhaft unter 40%, leisten Raumbefeuchter
mit integriertem Ventilator oder Ultraschallver-
nebler gute Dienste. Die Luftfeuchtigkeit kann
man einfach durch ein Messgerät (Hygrometer)
ermitteln, das ist heute Bestandteil vieler digi-
taler Wetterstationen, die Werte zu Temperatur
und Luftfeuchte für drinnen und draußen liefern.
• Die optimale Zimmertemperatur zum Schlafen
beträgt 16 - 18°C, nicht wärmer – auch im Winter!
Rückenlage ist Pficht!
Heute gilt die Rückenlage als klar zu empfeh-
lende Schlafposition. Die Rückenlage ist selbst
dann die beste Schlafposition, wenn das Baby
zum Spucken neigt. Es gibt keine Hinweise, dass
ein Baby sich in Rückenlage leichter verschluckt
und Nahrung in die Lunge bekommt, es hat im
Schlaf dieselben Hustenschutzrefexe wie ein grö-
ßeres Kind. Zudem befndet sich die Speiseröhre
in Rückenlage unterhalb der Luftröhre. Auch aus
entwicklungsphysiologischer und orthopädischer
Sicht wird von der Seitenlage für Babys abgera-
ten, ebenso von einer Fixierung in der Seitenlage
durch zusammengerollte Tücher oder Seitenlage-
rungskissen. Auch in den ersten Tagen nach der
Geburt sollte ein Baby zum Schlafen nicht in die
Seitenlage gelegt und so auf eine falsche Schlaf-
position geprägt werden. In der Rückenlage kann
das Baby die gesamte Umgebung betrachten, sie
erlaubt mehr Bewegungsfreiheit und fördert das
Baby darin, das Gefühl für seinen Körper zu entwi-
ckeln. Aus dieser Position lernt es auch sehr früh,
den Kopf zu drehen. Vor allem wird aber die Gefahr
Plötzlicher Säuglingstod
Als plötzlicher Säuglingstod (SIDS/Sudden In-
fant Death Syndrome) wird das unerklärliche
und unerwartete Sterben eines Säuglings oder
Kleinkindes während der Schlafenszeit bezeich-
net. SIDS gilt in heutigen Industrieländern als
häufgste Todesursache von Kleinkindern jen-
seits der Neugeborenenperiode. Im Jahr 2005
starben in Deutschland 323 Babys an SIDS, das
Risiko beträgt demnach 0.04 %, also immerhin
4 von 10.000 Geburten. Zwei Drittel der To-
desfälle ereignen sich in den Wintermonaten.
Bewegungsmelder oder Überwachungsgeräte
bieten nach Untersuchungen keinen Schutz –
zentrale Erfolgsmaßnahme gegen SIDS ist die
Beachtung der hier geschilderten Grundsätze
für eine gesunde Schlafumgebung.