Seite 21 - lausebande_11-2012

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Medien gemeinsam mit Kindern entdecken!
Kindersender im Radio und Fernsehen gibt, finden
sich direkt an Kinder gerichtete Angebote auch in
den neuen Medien. Man könnte also potentiell sei-
nem Kind noch vor dem ersten Zahn den Kontakt
mit unterschiedlichen Medien ermöglichen. Und
das machen alle Eltern. Viele werden sich jetzt
empört an die Stirn tippen, aber kennen Sie nicht
Situationen, in denen Sie fernsehen, während Ihr
Kind in der Wippe neben Ihnen liegt und schlum-
mert? Oder hören Sie im Auto kein Radio, wenn Sie
Ihr Kind in den Kindergarten bringen? Das sind die
ersten Kontakte, die Ihr Kind mit Medien knüpft.
Auch ein Smartphone kann für ein Neugeborenes
interessant sein – es gibt spezielle Apps, die nur
weißes Rauschen abspielen. Ein Geräusch, dass
denen im Mutterleib ähnelt, somit beruhigt und
beim Einschlafen hilft. Solange man sich, übertrie-
ben gesagt, nicht einmauert, kann man sein Kind
kaum von medialen Einflüssen fernhalten. Die ent-
scheidende Frage ist nur, ob der Einsatz einzelner
Medien sinnvoll ist und dem Kind einen Vorteil in
welchem Bereich des Lebens auch immer bringt.
Ein Smartphone mit weißem Rauschen ersetzt
nicht die Wärme des mütterlichen Körpers. Den
halben Tag chatten ersetzt keine realen sozialen
Kontakte und ein Lerncomputer für Kinder ersetzt
keine Hausaufgaben.
Eltern müssen eigene Kompetenzen im Umgang
mit den Medien entwickeln und ihre Kinder beim
Erlernen eben dieser Schritt für Schritt begleiten.
Smartphones, Tablets, Computer, Konsolen und
all diese Geräte ersetzen nicht die Aufmerksamkeit
der Eltern. Diese Geräte sollten, vor allem am An-
fang, gemeinsam genutzt werden und nicht, um
das Kind zu beschäftigen, wenn man gerade Es-
sen kocht. Dann lieber gemeinsam den Kochlöffel
schwingen. Generell ist es wichtig, dass Sie für Ihr
Kind einen körperlichen und geistigen Ausgleich
zur Mediennutzung schaffen.
Natürlich möchte sich Ihr Kind irgendwann auch
alleine mit den verschiedenen Medienangeboten
auseinandersetzen, ohne dass ihm ständig über
die Schulter geschaut wird. Umso wichtiger ist es
eben, dass Sie die ersten Schritte in diesem Bereich
gemeinsam gehen, auf Gefahren hinweisen, über
Datenschutz aufklären und so gemeinsam zuein-
ander Vertrauen aufbauen. Hier und auch später
kann es hilfreich sein, Regeln aufzustellen, die für
das Internet und Spielekonsolen, aber auch für das
Fernsehen gültig sein können.
Vorschläge für ein „mediales Regelwerk“
für Eltern und Kinder:
Anonymität: Keiner gibt seinen richtigen Namen
an. Auch nicht, wenn ein neuer Chatfreund danach
fragt. Wenn man sich unsicher ist, im Zweifelsfall
immer die Eltern fragen. Eltern und Kinder können
sich zusammen Spitznamen, sog. Nicknames aus-
denken.
Gemeinsamkeit: Neue Angebote, seien es Inter-