Seite 23 - lausebande_11-2012

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dienen. Solange jedoch derartige Spiele entworfen,
auf den Markt gebracht, beworben und verkauft
werden, wird es sie auch geben. Achten Sie auf
die FSK-Kennzeichnung auf den Spielen, ob es für
das Alter Ihres Kindes geeignet ist. Unterhalten Sie
sich mit Ihrem Kind darüber, aus welchen Gründen
es solche Spiele spielen möchte. Fragen Sie nach
Problemen, bleiben Sie im ständigen Kontakt mit
Ihrem Kind. Sollten Sie das Gefühl haben, dass Ihr
Kind in irgendeiner Art und Weise außergewöhn-
lich auf Spiele oder Darstellungen mit Gewalthand-
lungen reagiert, aggressiv ist und Sie sich unsicher
sind, ob dieses Verhalten kritisch sein könnte,
können Sie sich jederzeit an Dritte wenden, wie
Kinderärzte, Jugendhilfen, Psychologen. Haben
Sie keine Scham, sich um sein Kind zu sorgen, das
macht Sie nicht zu schlechten Eltern.
Eine weitere große Angst von Eltern stellen Chat-
rooms, soziale Netzwerke und ähnliche Angebote
im Internet dar. Am präsentesten in den Köpfen
ist wohl Facebook, obwohl hier aufgrund des Al-
ters keine Kinder vertreten sind. Facebook wird für
die meisten erst ungefähr mit dem Pubertätsalter
interessant. Dennoch ist es wichtig, dass sich El-
tern, falls sie nicht längst selbst bei Facebook oder
äquivalenten Netzwerken wie Google+ angemeldet
sind, mit der Materie auseinandersetzen. Die we-
sentlichen Einstellungen zur Privatsphäre, dem
Netzwerkkonto an sich und den verschiedenen
Funktionen sollten bekannt sein und zu Beginn
gemeinsam mit dem Kind besprochen, erklärt und
eingestellt werden.
Die vorher beschriebenen Regeln können Ihnen
dabei helfen, mögliche Gefahren einzudämmen.
Zu der Thematik der Sicherheit von Kindern im In-
ternet gibt es ansprechende Werbefilme verschie-
dener Initiativen. Einen sehr gelungenen Kampa-
gnenfilm hat klicksafe, die EU-Initiative für mehr
Sicherheit im Netz, produziert. Dieser kurze Film
ist den meisten aus dem Fernsehen unter „Wo ist
Klaus“ ein Begriff. Auf dem YouTube-Kanal von
klicksafe finden Sie unter dem Schlagwort „klick-
safegermany“ weitere Beiträge rund um die Sicher-
heit im Netz.
Es sind aber noch weitere Gefahren und Risiken
in den Köpfen verankert, wenn es um das Thema
neue Medien geht. Cybermobbing und Pädophilie
werden in den alten wie auch neuen Medien publik
gemacht und diskutiert. An dieser Stelle hat wei-
testgehend eine Sensibilisierung von Eltern und
auch Kindern stattgefunden. Hat man früher sei-
nen Kindern gesagt, sie sollen nicht zu dem Mann
mit den Bonbons ins Auto steigen, hat sich diese
Vorsichtsmaßnahme auf das Internet, Multiplayer-
spiele etc. ausgeweitet. Aufgrund von Anonymität
und Reichweite sind diese Gefahren weit schwerer
einzudämmen als im nicht-virtuellen Alltag. Die
Prinzipien sind dennoch ähnlich: Sprich nicht mit
Fremden, sage „Nein“, wende dich an Eltern, Leh-
rer oder andere Erwachsene. Eltern haben darüber
hinaus die Möglichkeit kritische oder bedrohliche
Angebote oder Personen zu melden. Bei Personen
geht dies lediglich in in sich geschlossenen virtu-
ellen Räumen, wie Chatrooms oder Netzwerken.
Dort gibt es in den meisten Fällen einen leicht er-
sichtlichen Button, den man anklicken muss, um
eine Person zu melden. Kennt man, zum Beispiel
im Fall von Mobbing im Internet denjenigen, kann
man sich an ihn persönlich wenden. Sollte Ihr
Kind oder ein anderes von Gleichaltrigen wie zum
Beispiel Mitschülern angefeindet werden, können
Sie sich an deren Eltern oder Lehrer wenden, da-
mit diese weiter intervenieren können. Sind Sie
oder Ihr Kind auf eine Seite gestoßen, die das Wohl
Ihres Kindes in welcher Art auch immer gefährden
könnte, können Sie diese auch melden und sich
dafür einsetzen, dass diese aus dem Netz genom-
men wird. Die richtigen Ansprechpartner sind auf
der Internetseite www.internetwache.branden-
burg.de zu finden. Das ist in Anbetracht der nahe-
zu unendlich scheinenden Angebote im Internet
zwar eine Sisyphusarbeit, aber gegen gefährdende
Seiten muss angegangen werden. Wenn jeder sei-
nen Teil dazu beiträgt, kann viel erreicht werden.
Die Liste der potentiellen Risiken ist lang. Im In-
ternet kann man viele Sachen finden, die man
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