Selbsthilfe für körperlich beeinträchtigte Eltern

Datum: Mittwoch, 26. August 2020 10:16


Wie schräge Blicke zur Neugründung einer Selbsthilfegruppe führen können.

Sie stand bei Europa- und Weltmeisterschaften mehrfach auf dem Treppchen, sogar eine Silbermedaille bei den Paralympics ziert ihre Medaillensammlung: die Cottbuserin Francés Herrmann ist eine Powerfrau. Ihre Körperbehinderung hat sie nie als Grenze für ihren sportlichen Leistungswillen empfunden. Mit ihrem körperlich eingeschränkten Partner hat sie eine Familie gegründet, im März 2020 erblickte ein gesundes Kind das Licht der Welt. Der Weg bis dahin war nicht einfach: „Schon vor der Geburt hätte ich mir manchmal den Rat ebenfalls betroffener junger Eltern gewünscht, da es aus meiner Erfahrung noch viele Vorbehalte gibt und ich mich damit ziemlich allein fühlte.“ Auch jetzt sind schräge Blicke und Vorbehalte anderer Menschen keine Seltenheit.

Um den Austausch mit anderen Eltern zu ermöglichen, sich gegenseitig stärken zu können und mehr Akzeptanz in der Öffentlichkeit zu schaffen, hat Francés Herrmann eine Selbsthilfegruppe ins Leben gerufen. Ein Vorhaben, das wir vom Team lausebande sehr gern unterstützen.

Den Ausschlag gab übrigens der erste Tierparkbesuch zu dritt, bei dem hinterm Rücken der jungen Familie andere Eltern feststellten, dass zwei Behinderte besser kein Kind bekommen sollten. Zudem war selbst bei Kitas und Ämtern die Unsicherheit der Familie gegenüber zu hören und zu spüren.

Weitere betroffene Eltern mit Interesse an der Gruppe können sich bei Angelika Koal von der REKIS Cottbus unter Tel: 0355 543205 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! anmelden.

Alle nicht Betroffenen sollte dieser Beitrag an Toleranz im Alltag erinnern.

www.selbsthilfe-cottbus.de