Jetzt wird es heiß!

Datum: Donnerstag, 30. Juni 2011 11:15


Für mehr gesunden Sonnenschein auf das Kinderglück

Mit dem Juni beginnt der Sommer: die Freibäder öffnen Tore und Becken, die Tage werden länger und wärmer, viele Kinder toben wieder ausgelassen im Freien. Auch wenn manche Eltern verklärt an frühere Zeiten mit stundenlangem und unbe- schwertem Sonnenbaden zurückdenken, gibt es viele gute Gründe, Kinder der Hitze des Sommers nur sehr wohl dosiert auszusetzen. Dieser Beitrag widmet sich all den Klippen, die Eltern in der schönsten Jahreszeit für Kinder umschiffen sollten, damit die Sonnenwärme wirklich nachhaltig glücklich macht. Ergänzt wird dieses Thema um die leichte, verführerische Seite des Sommers: Leck(er)Eis für Lausebanden. Der Sommer 2011: Wir dürfen hoffen! Laut Auskunft von Uwe Kirsche, Pressesprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD), erwartet uns ein guter Sommer. Die aktuelle Langfrist- Vorhersage lässt einen Sommer mit Temperaturen deutlich über dem langjährigen Durchschnitt erwarten. Immerhin 70% beträgt die Wahrscheinlichkeit des Eintreffens dieser Prognose – und in der Lausitz hatten wir in den vergangenen Jahren auch Glück mit reichlich Sonnenstunden im bundesweiten Vergleich. Gute Gründe also, das Familienleben auf eine heiße Jahreszeit vorzubereiten.

Richtig Angezogen durch den Sommer
Kinder gehören im Sommer an die frische Luft – und genießen die warme Jahreszeit unter der Sonne. Das ist auch gut so. Aber gerade junge Haut ist sehr empfindlich gegenüber äußeren Einflüssen, insbesondere gegenüber intensiver Sonneneinstrahlung. Gerade Babyhaut ist um ein Vielfaches dünner, der Eigenschutz der Haut und die Fähigkeit zur Pigmentierung baut sich erst langsam ab dem zweiten Lebensjahr auf. Auch die Lichtschwiele, die Verdickung der Hornhaut zum Schutz der oberen Hautschichten gegen UVBestrahlung, wird erst im späteren Kindheitsalter aufgebaut. Zudem schwitzen kleine Kinder weniger als Erwachsene und können daher ihren Körper weniger gut kühlen. Viele Schutzmechanismen der Erwachsenenhaut sind also bei Kindern gar nicht oder nur gering vorhanden und erst mit der Pubertät vollständig entwickelt – weshalb ihre Haut viel schneller nachhaltigen Schaden nehmen kann. Babys sollten daher bis zum vollendeten ersten Lebensjahr überhaupt gar nicht der prallen Sonne ausgesetzt werden. Wer Sonnenbräune auch bei Kindern für ein Schönheitsideal hält, der irrt sich gewaltig. Denn die Haut vergisst nicht – schon ein schlimmer Sonnenbrand in Kindertagen kann die Ursache für eine Erkrankung im späteren Alter sein. Jedes „Zuviel“ an UV-Bestrahlung, das heißt jede Hautrötung und jeder Sonnenbrand, kann die Zellstruktur der Haut verändern. Je häufiger diese Schäden zugefügt werden, desto höher steigt das Risiko, im späteren Alter an Hautkrebs zu erkranken. Untersuchungen zufolge werden 80 % der UV-Bestrahlung eines Menschen im Kindes- bzw. Jugendalter aufgenommen – aufgrund fehlender Schutzmechanismen der Haut. Es wird geschätzt, dass in Deutschland jährlich 120.000 Menschen neu an Hautkrebs erkranken, Tendenz steigend. Aus diesen Gründen ist der Schutz der Kinderhaut oberstes Gebot. Insbesondere Ohren, Gesicht und Kopfhaut bieten der Sonne Angriffsflächen. Augenlider, Nasenrücken und Lippen reagieren auf zu starke Sonneneinstrahlung sehr empfindlich.

Kinder sollten in der Sonne Hüte oder Mützen mit einem ausreichenden Schirm als Schattenspender für das Gesicht tragen, die auch den Nacken und die Ohren schützen. Shirts oder Hemden sollten bequem und nicht zu eng sein – ideal ist weite Baumwollkleidung, in der die Luft zirkulieren und so den Körper kühlen kann. Wenn Kinder stark schwitzen, ist Funktionskleidung aus Polyester oder Polypropylen zu empfehlen, da sie den Schweiß von der Haut weg transportiert und auf der Außenseite der Kleidung verdunsten lässt. Baumwolle hingegen speichert den Schweiß und klebt dann wie eine kalte Schicht auf dem Körper, wodurch die Hauttemperatur um bis zu 10°C sinken kann! Auch nackte Füße in Sandalen können zu einem schmerzenden Sonnenbrand auf dem Fußrücken führen – Strümpfe oder geschlossene Schuhe beugen hier vor. Natürlich laufen Kinder gern barfuß, das können und sollen sie auch ordentlich ausleben – im Schatten. Wenn Kinder dann einmal durchgeschwitzt sind, sollten sie schnell abgeduscht und in trockene Kleidung gepackt werden – sonst kann der Körper trotz Sonne stark auskühlen. Wechselsachen gehören beim Sommerausflug zu jeder guten Familienplanung!

UV-Schutz als Kleidung oder Creme
Die Palette an Sonnenschutzmitteln für Kinder ist riesig, infolge unzähliger Berichte über das Ozonloch und drohenden Hautkrebs sind Produkte hier wie Pilze aus dem Boden geschossen. Auf eine fachgerechte Beratung im Fachhandel oder der Apotheke sollte ebenso Wert gelegt werden wie auf ein gründliches Lesen der Packungsbeilage. Gels und Produkte auf Alkoholbasis sind für Kinder ungeeignet, Cremes und Lotions mit hohem Lichtschutzfaktor trocknen Kinderhaut hingegen weniger stark aus. Inzwischen raten Experten bei Kindern zu Sonnenschutzmitteln mit mind. Lichtschutzfaktor 30, besser sogar mit LSF 50plus. Das Mittel sollte UV-B- und UV-A-Strahlen blocken. Mittlerweile wurden Sonnencremes entwickelt, die direkt nach dem Auftragen gegen UV-A- und UVB- Strahlen wirken und die lästige Wartezeit von 20 bis 30 Minuten ersparen. Bei üblichen Mitteln ist es ratsam, die Kinder schon zu Hause einzucremen, bevor es in die Natur oder ins Freibad geht. Der Sonnenschutz sollte dann immer wieder neu aufgetragen werden, was Kindern oft lästig ist. Farbige Sonnenmilch oder Sonnenmilch aus der Pumpspraydose kann Kindern hier mehr Spaß bereiten. Bei der Verwendung von Babyöl als Sonnenschutz ist besondere Vorsicht geboten, da es die Lichtempfindlichkeit der Haut sogar erhöht. Durch das gestiegene Bewusstsein für die Gefährdung der Kinderhaut durch Ozon gibt es immer mehr Kindersachen, die UV-Schutz versprechen. Eltern sollten darauf achten, dass solche Kleidung frei von schädlichen Zusatzstoffen ist. Viele Hersteller geben hierbei an, den „Australischen Standard“ zu erfüllen. Aber selbst dabei kann der Lichtschutzfaktor erheblich variieren, bei guten UV-Shirts ist ein Lichtschutzfaktor bis 500 möglich. Allerdings kann der Wert beim Tragen, Dehnen und Wässern stark sinken. Der UV-Projektionsfaktor (UVP) sollte auf jeden Fall nicht niedriger als 30 sein. Auch „normale“ Kleidung bietet Schutz, wenn sie engmaschig und möglichst dunkel ist, im Handel sollte man sich nach dem UV Standard 801 erkundigen. Übrigens ist selbst bei bedecktem Himmel Vorsicht angesagt, denn bis zu 80% der UV-Strahlung dringt auch dann noch bis auf die Haut durch.