Gesunder Babyschlaf

Datum: Freitag, 28. Oktober 2011 12:37

Säuglinge schlafen noch sehr viel. Sie benötigen in den ersten Lebensmonaten zwischen 16 und 19 Stunden und mit drei Monaten etwa 13 bis 15 Stunden Schlaf pro Tag. Jedoch ist auch hier jedes Baby sehr individuell, deshalb sollte man auf Anzeichen von Müdigkeit und Überreizung achten.
Doch wie schafft man die optimale Schlafumgebung für das Baby?  Ein paar einfache Maßnahmen helfen, einen gesunden Babyschlaf zu fördern.

1. Rückenlage
Das Baby sollte vom ersten Tag an immer – auch am Tage – auf dem Rücken schlafen. Dies ist die wichtigste Vorsorgemaßnahme für einen sicheren Schlaf des Babys.
Wenn der Säugling wach und unter Beaufsichtigung ist, wird von Anfang an die Bauchlage empfohlen. Dies ist für eine gute motorische Entwicklung und die Vermeidung von Fehlbildungen des Schädels (Flachschädel, Plagiocephalie) wichtig. Deswegen ist es auch empfehlenswert, das Baby bei der Flaschenfütterung oder beim Stillen, abwechselnd in beiden Richtungen zu halten. Auch beim Schlafen sollte der Kopf des Säuglings von Anfang an abwechselnd nach links oder nach rechts gelegt werden. Zum Beispiel kann auch ein Spielzeug wechselseitig aufgehängt werden, um das Interesse des Kindes zu wecken. Bei Entwicklung einer bevorzugten Haltung sollte professioneller Rat eingeholt werden. Das Baby sollte niemals unbeaufsichtigt in der Bauchlage schlafen.

2. Babyschlafsack
Babyschlafsäckchen sind sicherer als Decken. Beim Kauf ist darauf zu achten, dass der Babyschlafsack nicht zu groß und die Halsöffnung nicht weiter als der Kopfumfang ist. In Fachgeschäften werden spezielle Neugeborenenschlafsäcke angeboten. Bei der Größe gilt „Länge des Babys + 10cm“, er sollte also mindestens so lang sein wie das Kind, aber nicht länger als 15cm. Auch Kissen, Nestchen, Decken und Kuscheltiere gehören nicht in das Kinderbett, da das Baby darunter ersticken kann.

3. Im Elternschlafzimmer im eigenen Bettchen
Im ersten Jahr sollte das Baby im Elternschlafzimmer im eigenen Bettchen schlafen. Die Schlafgeräusche der Eltern wirken sehr positiv auf die Kinder.
Die Kinderbettmatratze sollte fest sein, damit das Kind nicht darin versinken kann. Die Matratzen der Elternbetten sind in der Regel weicher und die Decken können zu Überwärmung oder Ersticken führen. Wird das Baby gestillt, sollte es nach Möglichkeit danach wieder in sein Bettchen gelegt werden.

4. Schutz vor Überwärmung
Das Schlafzimmer des Kindes sollte auch im Winter nicht wärmer als ca. 18° C gehalten werden. Eine angemessene Zimmertemperatur zusammen mit der Verwendung eines Schlafsäckchens kann das Kind vor Überwärmung schützen. Heizungsluft trocknet die Schleimhäute aus und ist deshalb gerade bei Atemwegsinfekten besonders kontraproduktiv. Selbstverständlich dürfen die Kinder nicht frieren. Individuell kann die angenehmste Temperatur anhand der Hauttemperatur im Nacken bzw. zwischen den Schulterblättern überprüft werden, die Haut sollte warm aber trocken sein. Im Sommer sollten Eltern nicht verunsichert werden, wenn keine 18°C im Zimmer erreichbar sind. Klimaanlagen/Ventilatoren sind nicht notwendig. Es genügt, wenn die Kinder angemessen leicht bekleidet sind.

5. Rauchfrei
Rauchen während der Schwangerschaft und nach der Geburt erhöht das Risiko für viele Erkrankungen, insbesondere auch für den plötzlichen Kindstod. In der Wohnumgebung sollte besonders bei Anwesenheit des Babys auf das Rauchen verzichtet werden. Eine rauchfreie Umgebung ist für die Gesundheit der Kinder auch aus vielen anderen Gründen dringend zu empfehlen.
 
6. Stillen ist gesund
Wenn möglich, sollte das Baby sechs Monate lang gestillt werden. Das stärkt seinen Organismus, sein Immunsystem und fördert die Mutter-Kind-Bindung. In der großen deutschen BMBF-Studie* zeigte sich Stillen von mindestens zwei Wochen deutlich als schützender Faktor. Zudem ist unumstritten, dass Stillen für Mutter und Kind eine Vielzahl positiver Effekte hat.