Seite 43 - lausebande-02-2012

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Ratgeber :: Seite 43
Erfahrene Fachkräfte des KJND
unterstützen Familien in Krisen
und helfen bei der Suche nach
tragfähigen Lösungen. Ist der
Schutz oder eine vorübergehende
Trennung der Kinder und Jugend-
lichen von ihren Familien nötig,
bleibt als wichtigstes Ziel immer
der Erhalt der Familie. Während
dieser Zeit, entspannt sich häufig
schon durch die örtliche Tren-
nung die Situation. Zudem tragen
klärende Gespräche mit allen
Beteiligten dazu bei, Wege zu fin-
den wieder miteinander leben zu
können. Nicht immer gelingt dies
innerhalb weniger Tage. Wenn es
mehr Zeit braucht, Klarheit über
nächste Schritte zu erlangen,
wird sich diese auch genommen.
Nichts ist so ungünstig, wie in
einer Krise vorschnelle Entschei-
dungen zu treffen. Der Notdienst
kann weiterführende Hilfen wie
z.B. die Erziehungsberatung, ge-
eignete therapeutische Hilfe ver-
mitteln oder den Zugang zu Be-
hörden und Ämtern erleichtern.
Selbst wenn Kinder unverhofft
nicht aus einer Kita abgeholt wer-
den, steht der KJND den Einrich-
tungen als erster Ansprechpartner
zur Seite. Kinder- und Jugendliche
im Alter von 7-17 Jahren, die das
Gefühl haben, nicht mehr weiter
zu wissen, in Konflikten stecken
(Schule, Ausbildung, Freunde
oder Familie) oder Opfer von kör-
perlicher oder seelischer Gewalt
wurden, können sich Tag und
Das Zusammenleben in
Familien verläuft nicht
immer nur harmonisch. Was tun,
wenn Vorstellungen, Wünsche
und Handlungen von Eltern und
Kindern im Alltag zu scheinbar
unlösbaren Streitigkeiten und
Auseinandersetzungen führen.
Zum Beispiel ist nicht selten
ein schlechtes Zeugnis Anlass,
schwelende Konflikte zum Aus-
bruch zu bringen. Die Halbjahres-
zeugnisse werden bald vergeben.
Der Kinder- und Jugendnotdienst
(KJND) bietet Kindern, Jugend-
lichen und deren Familien zu
dieser Situation aber auch bei
anderen
unterschiedlichsten
Schwierigkeiten und Krisensitua-
tionen rund um die Uhr Beratung
und Hilfe an. Manchmal haben
Eltern das Gefühl, dass sie auf
ihre Kinder kaum noch Einfluss
haben. Gerade in der Pubertät,
wenn die Kleinen zu Erwachsenen
werden, ist nicht selten plötzlich
alles anders und die Eltern wissen
oft nicht mehr weiter. Da bleibt
die sonst so zuverlässige Tochter
abends einmal weg oder es stellt
sich heraus, dass der Sohn länge-
re Zeit der Schule fern geblieben
war. Vielleicht werden die Kinder
auch bei einem Ladendiebstahl
ertappt. Vielem lässt sich mit
Geduld, Verständnis und Konse-
quenz begegnen. Wenn aber alles
aus dem Ruder läuft und die Krise
da ist, braucht es Unterstützung,
Schutz und Hilfe von außen.
Kinderschutz und Elternverantwortung
Unseren Ratgeber betreut: Jana Friedrich, Leiterin Kinder- & Jugendnotdienst
Cottbus der Jugendhilfe Cottbus, Thiemstraße 39, 03050 Cottbus
www.jhcb.de
notdienst@jhcb.de
Was tun wenn die Familie in der
Krise steckt?
Familienkonferenz
in der Praxis:
Wie
Konflikte mit Kindern
gelöst werden, von
Thomas Gordon
Autorität ohne Ge-
walt, Coaching für Eltern von
Kindern mit Verhaltensproble-
men. ‚Elterliche Präsenz‘ als
systemisches Konzept von Haim
Omer und Arist von Schlippe.
Notruf rund um die Uhr kostenfrei
aus dem dt. Festnetz:
0800- 4786111
erreichbar
Kontakt
Buchtipp
Nacht an den KJND wenden. Oft-
mals erreichen den KJND auch
Anrufe wachsamer Bürger, die
sich in ihrer Nachbarschaft um
Kinder oder Jugendliche sor-
gen. Der Notdienst kann schnell
reagieren und fungiert als
Schnittstelle zwischen Behörden
(Jugendamt, Sozialamt) und Ret-
tungskräften, wenn das Kindes-
wohl akut in Gefahr ist. Die Türen
der Schutzeinrichtung öffnen sich
somit nicht nur für ratsuchende
Kinder und Jugendliche, sondern
auch für deren Eltern, Großeltern,
Freunde, Lehrer und alle anderen,
die sich Sorgen um einen kleinen
oder großen Menschen machen.
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