lausebande-02-2022

62 › Titelthema Wer die Wahl hat, sollte lieber auf einen Durchlauferhitzer statt auf einen Warmwasserspeicher setzen. Letzterer sorgt für eine gleichbleibend warme Temperatur des gespeicherten Wassers, das verbraucht unnötig Strom. Zudem kann es lohnen, herkömmliche, hydraulisch gesteuerte Durchlauferhitzer gegen elektronisch geregelte auszutauschen. Dort lässt sich die gewünschte Temperatur genau einstellen. Das spart Strom und auch Wasser, da kein kaltes Wasser zugemischt werden muss. Die Temperatur von Warmwasserspeichern ist oft unnötig hoch eingestellt. 60 Grad Celsius reichen vollkommen aus. Weniger sollte es allerdings nicht sein, um das Risiko von Legionellen auszuschließen. Ein- und Mehrfamilienhäuser sind häufig mit Zirkulationspumpen ausgestattet. Diese lassen ständig das warme Wasser zwischen Heizkessel und Waschbecken bzw. Dusche zirkulieren. Dadurch kommt beim Duschen sofort warmes Wasser aus der Leitung. Ein teurer Komfort, auf denman besser verzichten sollte. Entweder man lässt die Pumpe über eine Zeitschaltuhr nur tagsüber arbeiten oder man schaltet sie gleich komplett ab. Wasser wird je nach Anschluss entweder mit Gas, Öl, Fernwärme oder Strom erhitzt. Im Eigenheim kann man sich auch eine Anlage einbauen, die das Wasser mit Holzpellets oder Solarenergie erhitzt. Besonders aufwendig und teuer ist dieWassererwärmung mit Strom. Ein dritter Punkt, der auch unabhängig von einer Sanierung durchgeführt werden kann, ist der hydraulische Abgleich. Er sorgt dafür, dass durch alle Heizkörper imHaus die richtige MengeWasser mit dem optimalen Druck fließt und die Räume so optimal erwärmt werden. Er ist beispielsweise dann nötig, wenn einige Heizkörper nicht richtig warm werden und andere schon bei Stufe 1 oder 2 sehr heiß werden. Dann ist das Heizsystem nicht optimal eingestellt. Durchgeführt wird der Abgleich von einem Heizungsfachbetrieb, die Kosten liegen ungefähr zwischen 500 und 1.000 Euro. Der Staat zahlt einen Zuschuss von bis zu 20 Prozent. Neu kaufen oder reparieren? Etwa alle zwei bis drei Jahre gibt es ein neues Smartphone – das alte landet dann wahlweise in der Schublade, beim Nachwuchs oder im Idealfall wenigstens noch im Recycling. Die Lebenszyklen von i-Phone und Co. werden immer kürzer, die Gründe sind vielfältig. Nur in wenigen Fällen ist ein Defekt der Grund. Das ist naturgemäß wenig nachhaltig. Schätzungsweise 200 Millionen alter Smartphones lagern in deutschen Haushalten – ungenutzt. Statistisch produziert jeder Mensch in Deutschland im Jahr zehn KilogrammElektroschrott. Daher sollten Familien vor jedem Neukauf abwägen: Muss es wirklich ein neues Gerät sein, oder kann der Kühlschrank, die Waschmaschine, der Föhn oder eben das Smartphone doch noch länger genutzt werden? Zum einen muss man schauen, ob sich das Gerät noch reparieren lässt und wie hoch die Kosten dafür sind. Die neue Bundesregierung hat im Koalitionsvertrag ein Recht auf Reparatur festgeschrieben. Es verpflichtet Händler dazu, Geräte so zu designen, dass sie leicht zu reparieren sind und Ersatzteile für eine bestimmte Dauer zur Verfügung zu stellen. Im vergangenen Jahr hatte die EU ein solches Recht bereits für bestimmte Haushaltsgeräte wie Waschmaschine, Geschirrspüler und Kühlschrank eingeführt. Dies soll nun auf weitere Geräte – darunter Smartphones und elektrische Zahnbürsten – ausgedehnt werden. Verbraucherschützer fordern zudem einen staatlichen Zuschuss zu Reparaturkosten. Thüringen ist hier Vorreiter. Privathaushalte erhalten bis zu 100 Euro, wenn sie ein Gerät reparieren statt neu zu kaufen. Allerdings war der entsprechende Fördertopf gedeckelt und schnell aufgebraucht. Über eine Neuauflage ist noch nicht entschieden. Sachsen will bis zum Sommer entscheiden, ob ebenfalls ein Reparaturbonus eingeführt wird. Ein solcher finanzieller Anreiz könnte mehr Menschen überzeugen, ihre defekten E-Geräte reparieren zu lassen, statt neu zu kaufen. Ist das Gerät Der hydraulische Abgleich wird von einem Fachbetrieb durchgeführt und spart langfristig Geld. Foto: www.co2online.de /Alois Müller

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