lausebande-03-2024

Aktuelles ‹ 29 das damit wiederholt seine Friedensverträge und Garantien gegenüber der Ukraine bricht. Inzwischen hat Russland große Teile der Ostukraine annektiert und sich bereits Staatsgebiete der Ukraine einverleibt – das steht neuerlichen Verhandlungen im Weg. Die Geschichte hat eines gelehrt: Friedensverhandlungen und Sicherheitsgarantien lösen einen Konflikt mit Russland nicht. Russland will keinen Frieden – stattdessen hat Putin sein Land längst auf Wehrpflicht und die Vorbereitung eines Langzeitkriegs umgestellt. Der Westen soll mit Atomwaffen-Drohungen in Schach gehalten werden. Auf diesem Weg soll der Krieg so lange fortgeführt werden, bis das Kriegsziel einer prorussischen Regierung erreicht ist. Schwierige Zahlenlage Die Zahlenlage zu Opfern des Kriegs ist äußerst komplex und nicht überprüfbar. Es wird von allein 30.000 getöteten Zivilisten auf ukrainischer Seite ausgegangen. Bei den Soldaten gibt es sehr unterschiedliche Schätzungen. Der USGeheimdienst geht von rund 315.000 gefallenen oder verletzten Soldaten aus, wovon nach Schätzungen des britischen Verteidigungsministeriums rund 70.000 getötet wurden. Andere Experten halten diese Zahlen zum Teil für überschätzt. Der renommierte Militärexperte Wolfgang Richter geht von 250.000 gefallenen oder verletzten russischen Soldaten aus – davon ebenso 70.000 getötete und ebenso viele schwerverletzte. Bei der Ukraine wird in fast allen Schätzungen von ziemlich genau der Hälfte verletzter und getöteter Soldaten ausgegangen. Neben Menschen erleidet die Ukraine durch die Zerstörung ganzer Städte und unzähliger Infrastruktur weitere bedeutende Verluste – auch das ist ein Ziel des Zermürbungskriegs der Russen. Die humanitären Folgen Hunderttausende getötete oder schwer geschädigte Menschen und ein Drittel der Bevölkerung vertrieben – die humanitären Folgen für die Ukraine sind katastrophal. Mehr als eine Million ukrainische Flüchtlinge nahm Deutschland seit dem Kriegsbeginn bereits auf – die meisten davon in Nordrhein-Westfalen (über 200.000) und Bayern (mehr als 150.000). In Sachsen fanden gut 50.000 Ukrainerinnen und Ukrainer Schutz, in Brandenburg etwas mehr als 30.000. Unter den in Deutschland Ankommenden waren im April 84 Prozent Frauen, 58 Prozent flüchteten gemeinsam mit ihren Kindern. Darüber hinaus sahen sich auch Hunderttausende russische Menschen dazu veranlasst, ihrem Land den Rücken zuzukehren. Die Gründe hierfür liegen in der Unterdrückung von Kriegskritikern, in der internationalen Isolation und den wirtschaftlichen Sanktionen. Kinder- und Jugendnotdienst Erziehungs- und Familienberatung 0355-4786120 0800-4786111 kostenfrei Auswege finden Lösungen suchen beraten schützen unterkommen www.jhcb.de (kostenfrei rund um die Uhr) 772.835 83.765 102.506 113.925 136.470 169.040 185.860 373.080 956.635 1.125.850 Alle weiteren Rumänien Irland Slowakei Niederlande Italien Spanien Tschechien Polen Deutschland Anzahl der registrierten Ukraine-Flüchtlinge in den Mitgliedsstaaten der EU Quelle: UNHCR, Stand: 03.01.2024

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