lausebande-03-2024

Titelthema ‹ 65 1. frühkindliche Bildungsangebote für benachteiligte Kinder ausbauen 2. Familien benachteiligter Kinder bei der Erziehung unterstützen 3. die besten Lehrkräfte an Schulen mit vielen benachteiligten Kindern bringen 4. Nachhilfeprogramme für benachteiligte Kinder früh und kostenfrei anbieten 5. die Aufteilung auf unterschiedliche weiterführende Schulen verschieben 6. Mentoring-Programme für benachteiligte Kinder fördern Wer sich die Studie und die Lösungsvorschläge im Detail anschauen möchte, findet sie unter dem QR-Code auf dieser Seite. Wir beschränken uns auf den ersten Punkt: Ausbau frühkindlicher Bildungsangebote. Denn offenbar geht die Bildungsschere schon in den ersten Lebensjahren auseinander, noch bevor die Kinder das erste Mal eine Schule von innen sehen. Elternteile mit Abitur monatl. Haushaltsnettoeinkommen Migrationshintergrund alleinerziehend Wahrscheinlichkeit Gymnasiumsbesuch kein < 2.600 € nein nein 21,1 % kein < 2.600 € ja nein 21,3 % kein < 2.600 € ja ja 21,5 % kein < 2.600 € nein ja 22,1 % kein 2.600-4.000 € ja/nein ja/nein 26,3 % kein > 4.000 € ja nein 30,7 % kein > 4.000 € nein ja/nein 36,4 % ein < 4.000 € ja ja/nein 44,4 % ein 4.000-5.500 € nein nein 59,2 % ein 2.600-5.500 € nein ja 63,7 % ein > 5.500 € ja/nein ja/nein 64,6 % zwei 4.000-5.500 € ja/nein nein 70,6 % zwei > 5.500 € nein nein 80,3 % zwei > 5.500 € ja nein 80,6 % Bildungsgerechtigkeit in Deutschland: Kita Während der Bildungsstand und die Chancengleichheit in der Schulzeit recht gut wissenschaftlich erfasst werden können, ist das für Kinder zwischen 1 und 6 Jahren schon etwas schwieriger. Die Datenbasis ist dünn oder wird – wie im Falle der Schuleingangsuntersuchungen – nur bedingt der Forschung zur Verfügung gestellt. Eine Zahl, die auf Chancengleichheit hindeutet, ist die Beteiligungsquote in Kitas. Sie erfasst, wie viele Kinder eines Jahrgangs die Kita oder Krippe besuchen. Die gute Nachricht: Deutschland liegt bei diesen Werten über dem Schnitt der OECD-Länder, zu denen knapp 40 Industrienationen von allen Kontinenten gehören: In Deutschland besuchen 92 Prozent der 3- bis 6-Jährigen eine Kita, OECD-weit sind es 87 Prozent. Die weniger gute Nachricht: Schon hier zeichnet sich ein Ungleichgewicht ab. Laut nationalem Bildungsbericht 2022 besuchen Kleinkinder aus sozial benachteiligten Familien seltener eine Kita: 90 Prozent der Kinder, deren Eltern einen hohen Bildungsabschluss haben, besuchen die Kita (Altersgruppe 3 bis 6), aber nur 74 Prozent der Kinder, deren Eltern keinen oder einen niedrigen Schulabschluss haben. Schon in der Krippe unterscheiden sich die Quoten deutlich (38 zu 18 Prozent). Auch Kinder mit Migrationshintergrund besuchen seltener die Krippe (25 zu 37 Prozent) und Kita (80 zu 91 Prozent). Dabei Die Tabelle zeigt, wie sehr die Bildungsgerechtigkeit vom familiären Hintergrund abhängt: Nur 21,1 Prozent der Kinder, deren Eltern kein Abitur haben, die alleinerziehend sind und über weniger als 2.600 Euro monatlich netto verfügen, gehen auf ein Gymnasium. Quelle: ifo-Chancenmonitor Ifo-Chancenmonitor 2023

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