lausebande-03-2024

Titelthema ‹ 67 Der Migrationshintergrund hat ebenfalls Einfluss darauf, ob ein Kind die Kita besucht: 25 der Kinder mit einem solchen Hintergrund besuchen die Krippe, bei Kindern, deren Eltern beide in Deutschland geboren wurden, sind es 37 Prozent. Quelle: Nationaler Bildungsbericht 2022 25 80 37 91 0 20 40 60 80 100 Krippe Kita Migrationshintergrund als Hindernisgrund für Kitabesuch? mit Migrationshintergrund ohne Migrationshintergrund Fragen, erkunden Dinge mit allen Sinnen. Sie wollen ihr Umfeld und ihre Umwelt erforschen und begreifen. Sie machen in den ersten Lebensjahren große Entwicklungssprünge in der Motorik (krabbeln, laufen, schwimmen, radfahren), in der Sprache, im mathematischen Verständnis, sie schulen ihre Sinne und ihre soziale Kompetenz. Sie lernen sich zu streiten und zu vertragen, zu trösten und miteinander zu spielen. Sie lernen ihre Emotionen zu regulieren, ein Spiel zu verlieren, mit einem Wutausbruch umzugehen. All diese Entwicklungen gehen mit Veränderungen im Gehirn einher. Wiegt es bei der Geburt etwa 300 Gramm, sind es vor der Einschulung bereits 1.300 Gramm. Die Zahl der Neuronen nimmt im Laufe des Lebens nicht mehr zu: Es bleibt bei etwa 100 Milliarden Nervenzellen. Dafür nimmt die Zahl der Synapsen rasant zu. Das sind die Verbindungen zwischen den Nervenzellen, sozusagen die Datenautobahnen. Immer wenn wir etwas Neues, Unbekanntes lernen, legt das Gehirn Synapsen an. Bereits mit zwei Jahren haben Kleinkinder so viele Synapsen wie Erwachsene und mit drei Jahren sogar doppelt so viele. Etwa ab dem zehnten Lebensjahr nimmt die Zahl der Synapsen wieder ab. Das Gehirn räumt sozusagen auf. Was das Kind einmal gelernt hat, aber im Alltag nicht mehr nutzt, geht verloren: Das kann der abgebrochene Flötenunterricht sein oder das in der zweiten Klasse erlernte Wissen über den Aufbau von Korbblütlern. Wenn wir Kindern möglichst viele verschiedene Eindrücke und Erfahrungen ermöglichen und sie dabei altersgerecht begleiten, schaffen wir gute Voraussetzungen für den Schulstart. Diese Aufgabe teilen sich Eltern und Kitas. Und dort, wo Eltern ihren Kindern – aus welchen Gründen auch immer – all das nicht in ausreichendem Maße ermöglichen können, sind gute Kitas umso wichtiger. Denn je mehr positive Lernerfahrungen Kinder in ihren ersten Lebensjahren sammeln können, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie ein Leben lang Freude am Lernen haben. Ein wenig Mathe, ein wenig Physik und ganz viel Spaß: Kinder lernen vor allem beim Spielen.

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