lausebande-03-2024

68 › Titelthema Prinzipien für erfolgreiches pädagogisches Handeln Kinder lernen effektiver, wenn • sie Erfahrungen machen können, die ihre Sinne in vielfältiger und komplexer Weise ansprechen • sie soziale Interaktionen erleben • ihre Interessen und Ideen von den Erzieherinnen gewürdigt und einbezogen werden und das Gelernte als persönlich bedeutsam eingestuft wird • sie ihr Vorwissen und Können mit neuen Erfahrungen verknüpfen können, • positive Emotionen die Aufnahme und Verarbeitung von Informationen begleiten, beispielsweise durch Kuscheln beim Vorlesen • beim Lernen ein Verständnis des Ganzen vermittelt wird, damit die einzelnen Details miteinander verbunden werden können • sie klar strukturierte, rhythmisierte oder bewusst gestaltete Lernumgebungen vorfinden, die ihre Aufmerksamkeit fokussiert, • ihnen die Möglichkeit gegeben wird, um das eigene Lernen bewusst reflektieren zu können, beispielsweise über Portfolioarbeit oder Feedbackkultur • verschiedene Wege zugelassen werden, damit vielfältige Verknüpfungen zwischen unterschiedlichen Informationen, bereits Gelerntem und neuen Erfahrungen entstehen • die individuellen Unterschiede hinsichtlich der Entwicklung, der Kenntnisse, Fertigkeiten und Bedürfnisse jedes Kindes berücksichtigt werden Kinder erfassen ihre Umwelt mit allen Sinnen und brauchen daher eine Umgebung, die möglichst viele Sinne anspricht und ganzheitliches Lernen ermöglicht. • eine unterstützende, motivierende, wertschätzende Umgebung gegeben ist, die zugleich neue Herausforderungen birgt, um die eigenen Fähigkeiten weiterentwickeln zu können • sich die Kinder sicher fühlen und eine gute Bindung zu den pädagogischen Fachkräften haben, die ihr Lernen unterstützen und aktivieren Quelle: „Wie lernen Kinder? Frühkindliche Bildung im Licht neuropsychologischer Forschung“ von Axel Bernd Kunze Wie sehen das eigentlich die Kinder selbst? Was macht eine gute Kita für sie aus? Genau das hat die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung 2017 untersuchen lassen. Für die Studie „Kita-Qualität aus Kita-Sicht“ wurden knapp 80 Kinder aus sechs Kitas in Deutschland befragt und für mehrere Tage in ihrem Alltag begleitet. Das Ergebnis ihrer vor-Ort-Forschung fassen die Autoren so zusammen: „Kinder wünschen sich eine Kita, in der sie sich wohl, sicher, anerkannt und wertgeschätzt fühlen – und zwar auch und gerade dann, wenn sie nicht den Erwartungen und Vor-Urteilen der Erwachsenen entsprechen, wenn sie ‚besonders‘ sind und sich vielleicht auch irritierend und ‚rätselhaft‘ verhalten. Kinder wünschen sich, in ihrem Selbst- und Welterkundungsdrang von Erwachsenen unterstützt und zugleich in ein vertrautes und sicherndes Netz von Beziehungen eingewoben zu werden. Sie wollen gut informiert sein, mitreden und mitbestimmen und vor allem ungestört mit ihren Freund*innen zusammen sein und spielen.“ Die Autoren haben das Erlebte und von den Kindern Erzählte in mehreren Kriterien zusammengefasst.

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