Seite 22 - lausebande-04-2013

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Titelthema :: Seite 22
en an den Herd gehören, sondern die männlichen
Kollegen öfter den Kochlöffel schwingen. Auch
wenn sich Klischees in Spielzeug und Spielverhal-
ten nicht vermeiden lassen, muss darin heutzutage
(zum Glück) kein Kind mehr auf sein Geschlecht
begrenzt werden. Lassen Sie Ihrem Kind getrost die
Wahl. Wenn Ihr Sohn mit Puppen spielen möchte
und Ihre Tochter sich sehr für Fußbälle begeistern
kann – meine Güte, Hauptsache das Spiel macht
Spaß. Betrachtet man die Eingangsdefinition, geht
es nämlich genau darum: Spaß. Je mehr Spaß Ihr
Kind bei seiner spielerischen Beschäftigung emp-
findet, umso größer werden die natürlichen Lern-
effekte sein.
Aus Alt mach Neu
Es gibt Eltern, die sich noch sehr gut an die Spiele
der eigenen Kindheit erinnern können... und dann
aus allen Wolken fallen, wenn sie sich mit den
technischen Gegebenheiten der heutigen Spiel-
zeugindustrie konfrontiert sehen. Hier gilt: Nicht
jedes technische Spielzeug ist per se schlecht,
auch wenn ihm dieser Ruf anhaften möchte. Bei
der Gegenüberstellung von „Mensch-ärger-dich-
nicht“ und „Angry Birds“ mag bei Eltern viel
Ablehnung und / oder Unsicherheit entstehen.
Verschließen Sie Ihren Kindern nicht den Weg zu
technischen Spielsachen. Die Technik lässt sich
nicht aufhalten, d.h. der Umgang mit eben die-
ser wird immer bedeutender. Deswegen sollten
Kinder sich, schon mit Ausblick auf eine spätere
berufliche Laufbahn, auseinandersetzen. Damit
Sie beruhigt diesen Weg ebnen können, ist die
beste Hilfe, dass Sie sich selbst damit auseinan-
dersetzen. Wissen Sie um die Gegebenheiten der
medialen und virtuellen Welt, wissen Sie Ihr Kind
Fachpersonal im jeweiligen Laden. Damit können
Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit ausschließen,
dass Weichmacher, Lösungsmittel und andere
Schadstoffe den Weg ins Kinderzimmer finden. Gut
für die Umwelt, besser für die Kinder.
Außerdem gilt: Spielen Sie mit Ihren Kindern. Das
verbindet.
Barbie und Ken
Vielen Eltern wird selbst noch das alte „Vater-Mut-
ter-Kind“-Spiel aus eigenen Kindertagen geläufig
sein. Hier deutet sich an, dass Kinder in den Rol-
lenmustern der einzelnen Geschlechter spielen.
Das wird oftmals auch an den eigenen Spielzeug-
geschenken an die Kinder deutlich: Die Puppenkü-
che für die Mädchen und die Spielzeugautos für die
Jungen. Zu den Geschlechterrollen, die sich bereits
im Kindesalter zeigen, finden Sie auch einen aus-
führlichen Artikel online auf unserer Homepage:
http://bit.ly/ZLsQCk
Zusammenfassend kann man sagen, dass hinter
diesem Verhalten grundlegend die Prägung durch
das Umfeld, die Nachahmung der nächsten Be-
zugspersonen und auch zu einem gewissen Teil die
erblichen Anlagen stecken.
Ungeachtet der Ursachen für das „Vater-Mutter-
Kind“-Spiel hat auch die Spielzeugindustrie ge-
merkt, dass sich Spielzeuge für Jungen und Mäd-
chen extra, gut verkaufen lassen. Und das schon
seit Urzeiten. Dennoch lässt sich ein Trend für ge-
schlechterübergreifendes Spielzeug erkennen. So
hat ein bekannter Kinderbausteinhersteller mitt-
lerweile eine eigene Serie nur für Mädchen auf den
Markt gebracht. Betrachtet man die Angestellten-
zahlen, lässt sich feststellen, dass nicht nur Frau-