Seite 43 - lausebande-04-2013

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Ratgeber :: Seite 43
Gemeinsammacht es Spaß
Beim gemeinsamen Musizieren
fangen alle zur gleichen Zeit an,
schreiten gleich schnell voran und
hören gemeinsam auf. Damit es
gut funktioniert, muss man lange
gemeinsam üben und dabei wer-
den Eigenschaften ausgebildet wie
gegenseitige Rücksichtnahme, Ein-
fühlungsvermögen, taktvoller Um-
gang miteinander und Verständnis
für den langfristigen Lernerfolg.
Wegen dieser besonderen Wirkung
von Musik auf das Sozialverhalten
von Kindern und Jugendlichen
wird die Musikalisierung als „Kö-
nigsweg“ jener Erziehung bezeich-
net, die eine umfassend gebildete
Persönlichkeit zum Ziel hat. Ein
nicht zu verachtender Effekt beim
gemeinsamen Musizieren ist der
Spaß und die Freude am gemeinsa-
men Miteinander. Für den späteren
schulischen Lernerfolg erweist es
sich als sehr wertvoll, dass die Kin-
der und Jugendlichen das Konzen-
trieren schon fleißig geübt haben.
Ran an die Musikinstrumente!
Der beste Zeitpunkt für den Beginn
der musikalischen Ausbildung ist
9 Monate vor der Geburt des Kin-
des. Der Gesang der Mutter ist der
erste bestimmende Einfluss auf die
Ausprägung von Musikalität. In
der musikalischen Früherziehung
legen sich Kinder oft auf ihr „Lieb-
lingsinstrument“ fest und spätes-
tens in den Schnupperstunden der
Musikschule fällt die Entscheidung.
Man liest es in vielen Fach-
zeitschriften und Büchern,
Studien an allgemein bildenden
Schulen haben es bewiesen und
die Hirnforschung bestätigt:
„Musik macht klug“
Es gibt in Geschichte und Gegen-
wart keine Kultur ohne Musik.
Schon Sokrates stellte vor mehr als
2000 Jahren fest: „So ist also die
Erziehung durch Musik dadurch
die Vorzüglichste, weil Rhythmus
und Harmonie am tiefsten ins In-
nere der Seele eindringen und ihr
Anstand und Anmut verleihen.“
Mit musischer Ausbildung wird
die Entwicklung von Kindern und
Jugendlichen nachhaltig in folgen-
den Bereichen positiv beeinflusst:
Entwicklung der Intelligenz, Leis-
tungsfähigkeit des Gehirns, Soziale
Kompetenz,
Konzentrationsleis-
tung, feinmotorische Fähigkeiten.
Das Spielen eines Musikinstrumen-
tes erfordert eine große Anzahl von
Fähigkeiten und Fertigkeiten, die
auch noch gleichzeitig ablaufen
müssen: Melodie und Rhythmus
erfassen, Dynamik gestalten, Fin-
gerfertigkeiten üben, Gespieltes
mit dem Gehör kontrollieren, Me-
lodie singen, um nur einige zu
nennen.
Kaum eine andere Tätigkeit ak-
tiviert so komplex das gesamte
Gehirn, wie das Musizieren. In
Manfred Spitzer`s Buch „Musik im
Kopf“ kann man nachlesen, dass
Musik vom ganzen Gehirn gemacht
und verarbeitet wird.
Musikalische Früherziehung
Aktives Musizieren fördert die
Persönlichkeitsentwicklung eines jeden Kindes
Katherina Bärwinkel
Diplompädagogin und Schulleiterin der academy of music in Cottbus
Zum Erlernen eines Musikinstru-
mentes ist es empfehlenswert, im
Jahr vor der Einschulung zu begin-
nen. So liegt der Schulstart zeitlich
nach dem Beginn einer Ausbildung
am Instrument. Ganz wichtig für
den Lernerfolg ist die gute Bezie-
hung zwischen Musiklehrer und
Schüler.
Weiterhin ist von großer Bedeu-
tung, wie Eltern ihre Sprößlinge
beim „Spielen“ ihres Instruments
motivieren. Bei „mitlernenden“ El-
tern ist der Erfolg garantiert. Wenn
dann beim gemeinsamen Hausmu-
sizieren keiner mitbekommt, dass
der Fernseher noch immer ausge-
stellt ist, dann ist Musik als gelebtes
Miteinander am allerschönsten.
Katherina Bärwinkel
Diplompädagogin und Schulleiterin
der academy of music in Cottbus
Manfred Spitzer
„Musik im Kopf“
Hans Günther Bastian:
„Kinder optimal
fördern – mit Musik“
Tag der offenen Tür für Schulan-
fänger an der academy of music:
20.4., 10 bis 12 Uhr
::
www.academy-of-music.de
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