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24 › Aktuelles Berlin: mehr Jobsicherheit, weniger Klausuren Als letztes Bundesamt führt der Stadtstaat die Verbeamtung wieder ein Der Stadtstaat stellte darüber hinaus weitere Maßnahmen in Aussicht. Lehrkräfte sollen zum Beispiel dadurch entlastet werden, dass im vierten Semester der gymnasialen Oberstufe weniger Klausuren geschrieben werden. Auch in der Fach- und Berufsoberschule werden Klassenarbeiten gestrichen, zudem sollen Vor-Abiturklausuren kürzer ausfallen. Als weiteres Mittel sollen andere Berufsgruppen stärker in den Unterricht eingebunden werden – beispielsweise Lerntherapeuten, Logopäden, Musik- oder Ergotherapeuten. Zu guter Letzt sollen Schulleitungen mehr Möglichkeiten erhalten, Lehrkräfte von weniger Teilzeit zu überzeugen – indem Lehrer, die häufiger mehr arbeiten, auch besser dafür bezahlt werden. Rund 900 Lehrer fehlten zu Beginn dieses Schuljahres in Berlin – damit blieb etwa eine von 40 Stellen unbesetzt. Überdurchschnittlich viele Lehrkräfte sind 50 Jahre oder älter (40,4 Prozent im Vergleich zu 34,5 Prozent in Deutschland), gleichzeitig steigen die Schülerzahlen an. Die Fachkräftelücken werden daher auch in der Bundeshauptstadt künftig zunehmen. Um attraktiver für Lehrkräfte zu werden, verbeamtet das Land sie wieder. Für neu eingestellte Lehrer ist das bereits seit dem vergangenen Sommer möglich. Seit Februar 2023 gilt das auch für bisher angestellte Lehrkräfte, die im Schuljahr 2022/23 höchstens 52 Jahre alt werden. kurzelinks.de/lehrer-werden-berlin Sachsen: ohne Seiteneinsteiger geht es nicht Leipzig und Dresden bringen die ländlichen Regionen umNachwuchs die Nachwuchsgewinnung schwierig. Fast zwei Drittel der jüngsten Bewerbungen gingen in die Ballungsräume Leipzig und Dresden. Um dem wachsenden Mangel entgegenzuwirken, weitet Sachsen zum kommenden Schuljahr den Einsatz von Seitensteigern von ursprünglich nur MINTFächern auf alle Fächer aus und erlaubt zudem den Einsatz von Absolventen von Fachhochschulen oder Berufsakademien. Zusätzlich soll das Anerkennungsverfahren für Lehrkräfte aus dem Ausland beschleunigt werden. Zum zweiten Schulhalbjahr konnte der Freistaat statt der anvisierten 1.100 Lehrkräfte nur 817 neue Köpfe einstellen, darunter ein Viertel Seiteneinsteiger. Damit künftig kein Unterricht mehr ausfallen muss, wären laut Kultusminister Christian Piwarz mindestens 1.200 zusätzliche Vollzeit-Lehrkräfte notwendig. Der Anteil von Lehrern Ü50 ist im Freistaat noch höher als in Brandenburg. Vor allem in ländlichen Regionen wie der Oberlausitz gestaltet sich lehrer-werden-in-sachsen.de Die große Le(e)hre – Teil 1 rund um die Ursachen des Lehrermangels nachlesen: Foto: gpointstudio, istock

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