Seite 25 - lausebande-05-2012

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Titelthema :: Seite 25
schiedenen Gründen nicht sinnvoll. Kommt dann
auch noch familiäre Gewalt hinzu, lernt das Kind
innerhalb seines engsten Kreises keine gesunden
Strategien, seiner Wut und Aggression Luft zu ma-
chen. Laut §1631 Abs.2 BGB (2) „[...] haben (Kinder)
ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche
Bestrafungen, seelische Verletzungen und ande-
re entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.“
Doch die Umsetzung und eine generelle Gewaltab-
lehnung ist in vielen Elternhäusern noch nicht an-
gekommen. Mit den Worten „Es war doch nur ein
Klaps“ wird die Ohrfeige als Strafe gerechtfertigt.
Dem Kind wird hier jedoch signalisiert, dass kör-
perliche Gewalt ein legitimes Mittel ist, das man
getrost zur Strafe einsetzen kann. Anders als bei
der Kindergartenprügelei handelt es sich hierbei
aber um keinen Sozialisationseffekt, der hilft, sich
selbst und den eigenen Körper kennenzulernen. Im
Gegenteil, er verunsichert und gibt das Gefühl, un-
geliebt und gedemütigt zu sein. Fühlt sich ein Kind
ungeliebt, kann es keine Liebe zu sich selbst auf-
bauen, wird unzufrieden und wütend.
Vorbilder spielen für Kinder eine wichtige Rolle
innerhalb ihrer Entwicklung. Doch nicht nur im
eigenen Elternhaus. Spätestens mit Eintritt in den
Kindergarten werden zusätzlich zur eigenen Peer
Group auch die Erzieher, später auch die Lehrer
wichtig. Es ist bekannt, dass zumeist Frauen diese
Berufe ausüben. Für Jungs fehlen an dieser Stelle
männliche Vorbilder in diesem wichtigen Bereich
ihres Lebens. Doch auch männliche Erzieher sind
nicht sehr hilfreich für die männliche Entwicklung,
wenn diese genauso einschreiten, wenn zwei Jungs
sich boxen. Es muss ja auch nicht immer das un-
kontrollierte Raufen und Prügeln sein. Mittlerweile
gibt es Unmengen an Fachliteratur und sogar Se-
minare, in denen man sogenannte Rauf- und Rin-
gelspiele erklärt bekommt. Auf jeden Fall müssen
die erwachsenen Aufsichtspersonen in der Lage
sein, die Grenze, die das Kind signalisiert, frühzei-
tig zu erkennen – damit eine Rangelei eine Range-
lei bleibt und keine Gewalttat wird. Dafür sollten
Erzieher sensibilisiert sein, nicht für das generelle
Unterbinden.
Einige Psychologen sehen in diesen Antigewalt-
methoden, die kleinen Jungs verbietet, sich zu
prügeln, übrigens auch einen Grund dafür, warum
Schlägereien unter Jugendlichen immer stärker es-
kalieren und zu immer schwereren Verletzungen
führen. Sie haben in ihrer frühkindlichen Entwick-
lung nicht gelernt, damit uumzugehen. Sie wissen
nicht, wo ihre eigenen Grenzen und die des ande-
ren liegen, wie man Aggressionen auf anderen We-
gen abbaut, Konflikte anders löst.
Bösewichte und Ballerspiele
– Der Einfluss der Medien
Immer wieder werden Stimmen laut, dass Ag-
gressionen bei Kindern auch, wenn nicht sogar
ausschlaggebend mediengemacht sind. Hört man
Medien und Gewalt in einem Satz, schrillen die
Alarmglocken – und zwar alle. Man hat sofort die
Amokläufer von Columbine und Winnenden vor
dem inneren Auge. Hier bildet sich ein Teufels-
kreis: Die Medien verteufeln die Medien, schaffen
„mediengemachte“ Attentäter und Amokläufer,
schüren Angst in der Gesellschaft und der öffentli-
chen Meinung. Eltern befinden sich an dieser Stelle
in einem Zwiespalt. Auf der einen Seite ist es in die-
ser globalisierten Welt wichtig, Kindern frühzei-
»
Anschrift
Richtung Sielow
Limberger Str. 2 - 03044 Cottbus
Großes Familienfest ab 10 Uhr mit Kinderland Böhm,
Autogrammstunde mit Spielern von FC Energie,
Gewinnspiel mit Verlosung & Musik der Liveband
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Liveband