lausebande-2022-05

Aktuelles ‹ 25 werden sogar 50 Milliarden zusätzlich pro Jahr diskutiert). Den Dreiklang massiver zusätzlicher Geldausgaben komplettiert der Klimaschutz, für welchen Robert Habeck im März 2022 ankündigte, bis 2022 rund 200 Milliarden zusätzlich auszugeben, um unabhängiger von russischen Energieimporten zu werden. Nimmt man einmal alle Kosten zusammen, kann einem schwindlig werden. Die Kosten der Coronavirus-Pandemie sind dabei wohl am schwersten zu beziffern. Nimmt man hier auch die Beschaffung von Tests, Impfdosen, Masken etc. – allesamt für Maßnahmen, mit denen vor allem die vulnerablen, älteren Bevölkerungsgruppen geschützt werden sollten – zu den umfassenden Hilfen für die Wirtschaft hinzu, liegen die direkten bereits realisierten Kosten bzw. Schulden bei rund 500 Milliarden Euro. Die langfristigen Kosten der Pandemie werden inzwischen auf rund 1,5 Billionen Euro beziffert, gesteigert um100Milliarden für die Bundeswehr plus 20-50Milliarden pro Jahr, 200 Milliarden für Klimaschutz – und all das bei vermindertem Wachstum und gar drohender Rezession und der großen Zukunftsfrage, ob sich unserer Lebensstil mit Blick auf den Klimawandel von Wachstumhin zu Verzicht ändernmüsste. Bei den Maßnahmen für Wirtschaft, Militär und Klimaschutz ist beeindruckend, wie schnell Politik über immense Milliardenbeträge entscheidet. Keine Rede ist seit Beginn der Legislaturperiode hingegen von der Bildung, von Kitas, von Sanierungsprogrammen für Schulen oder der notwendigen Akademisierung und Ausstattung für frühkindliche Bildung – also unser Kitawesen. Die Welt durchläuft viele Krisen – Corona, Krieg, Klima, auf die es Antworten braucht. Parallel steuert unser Land aber seit Jahren auf eine Bildungskrise zu, die sich nachhaltig noch schlimmer auswirken kann als die aktuellen Krisen. Denn alle globalen Probleme setzen voraus, dass künftige Generationen Lösungen entwickeln können, die die großen Probleme der Menschheit bewältigen. Die Voraussetzung dafür ist eine gute Bildung unserer Kinder. Jedes verpasste Schuljahr korrespondiert laut einer OECD-Studie mit 10% Minderung im Lebenserwerbseinkommen. Das bedeutet gleichzeitig, dass Bildungsdefizite nachhaltig die Wertschöpfung und Zukunftschancen eines Landesmindern. Dabei ist die Bildung unserer Kinder die Voraussetzung dafür, dass wir mit künftiger Wertschöpfung die aktuell gemachten Schulden zurückzahlen können – denn niemand anders als unsere Kinder muss die hunderten Milliarden erwirtschaften (und zudem die Renten der Zukunft, die nach unserem aktuelDigitale Schule und gerechte Kita Von Elternbeiträgen über Mittagsversorgung und Personalnot bis hin zum Digitalpakt in der Schule – die lausebande begleitet seit 2016 die nicht immer gerechte Bildungslandschaft und gibt Handlungsempfehlungen für Eltern. Lesen Sie dochmal rein! len System bereits heute fast ein Drittel und bereits 2040 die Hälfte des gesamten Bundeshaushalts betragen). Die aktuelle Bildungskrise wird also alle aktuellen und künftigen Krisen verstärken. Vor diesem Hintergrund ist es vor allem im Land Brandenburg ein Vollkatastrophe, was Kanzlergattin und Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst den Familien und Kindern zumutet. In den Schulen hat sich in zwei Jahren Pandemie nichts für die Sicherheit und zeitgemäße Bildung unserer Kinder verändert, nun wurde sogar die Kitarechtsreform verschoben. Wir bleiben Bildungsschlusslicht einer Nation, die ohnehin immer mehr zu den Bildungsverlierern im internationalen Kontext der entwickelten Industrieländer zählt. Eltern müssen sich im Interesse ihrer Kinder dringend besser organisieren und artikulieren, damit Politik mit Kita und Schule endlich in die Zukunft unserer Kinder investiert und ihnen die Chance gibt, einmal den gigantischen Schuldenberg abzutragen, mit dem wir heutige Probleme in die Zukunft verschieben. Ein erster Schritt könnte der Rücktritt von Britta Ernst sein und vor allem für uns Brandenburger eine Aufgabe des Föderalismus in der Bildung. Bis dahin sind es Aktivitäten wie die des Cottbuser Elternbeirats auf den folgenden Seiten, die dringend mehr Unterstützung seitens aller Eltern benötigen. Denn abseits von Pandemie und Krieg sind wir Eltern es unseren Kindern schuldig, dass sie bestmöglich auf ein Leben vorbereitet werden, dass leider nicht so sorglos wie die von uns erlebten und in vielen Bereichen verschlafenen letzten drei Jahrzehnte sein wird.

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