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Wenn der Vater mit dem Kinde…
und mich. Auch wenn wir uns nur ein Buch anschau-
en oder etwas malen oder mit den Kuscheltieren
spielen, genießen wir die Zeit. Auch das gemeinsa-
me Abendbrot und die Auswertung des Tages ist uns
wichtig. Meistens sind es schon die kleinen Dinge,
die uns Spaß machen und von denen meine Tochter
der Mama berichtet. Die gemeinsame Zeit im Garten,
das Beobachten von kleinen Käfern und Mäusen, das
Helfen beim Rasenmähen freut meine Tochter ganz
besonders. Wie gesagt, es müssen nicht immer die
abenteuerlustigsten Ereignisse sein. Selbstverständ-
lich wird auch ausgiebig getobt und Faxen gemacht.“
Die Vater-Sohn-Beziehung:
Für den Sohn ist der Vater das erste Vorbild für das
zu entwickelnde Rollenverständnis. In der Pubertät
findet ein Sohn nur über seinen Vater zu seiner eige-
nen männlichen Identität. Bis zu diesem Zeitpunkt
lernen Söhne auch besonders gut und gern von
ihren Vätern. Zuvor hat der Vater dem Sohn gehol-
fen, sich aus der Symbiose mit der Mutter zu lösen
und sich als ein eigenständiges Wesen zu begreifen.
Söhne bevorzugen den Vater als Spielkameraden,
weil er im Vergleich zur Mutter die wilderen Spiele
spielt und ihr natürliches Bedürfnis nach Nervenkit-
zel eher befriedigt. Ist der Vater dagegen im frühen
Kindesalter wenig präsent, haben die Söhne später
eher Probleme im Beruf und in der Ehe oder neigen
gar zu kriminellem Verhalten, wie Untersuchungen
bestätigen. Das Risiko, süchtig zu werden, verdop-
pelt sich, wenn der Vater selbst Alkoholiker war.
Die Pubertät stellt im Allgemeinen einen großen
Wendepunkt in der Vater-Sohn-Beziehung dar: Bis
zur Pubertät sind die Söhne besonders gern Schüler
ihrer Väter, der Vater ist akzeptiertes und benötigtes
Vorbild. Dann suchen sich die Söhne oft andere Vor-
bilder, manchmal gar genaue Gegenbilder zu ihrem
Vater. Das von demVater vorgelebte Gesellschaftsbild
wird infrage gestellt und durch eigene Ideale ersetzt.
Einige Väter versuchen dann, ihren Willen dennoch
durchzusetzen, andere ziehen sich gänzlich zurück
– meist eine schwierige Zeit. In jedem Fall beeinflusst
der Vater den Sohn in seiner späteren Rolle als Vater,
wie der Psychologe Wassilios Fthenakis untersucht
Das Rollenbild des Vaterseins hat sich in
den letzten Jahren grundlegend geändert.
Werdende und frischgebackene Papis inte-
ressieren sich mehr und mehr für das Wohlergehen
ihrer Sprösslinge, für die einzelnen Entwicklungspha-
sen und für die Vorlieben und Interessen. Dennoch
ist es oftmals so, dass die Vater-Kind-Zeit viel zu kurz
kommt. „Oft sehen Kinder ihre Eltern, insbesondere
die Väter, nur abends und am Wochenende. Das ist
wenig und verantwortungsvolle Eltern versuchen, die
verbleibende, knapp bemessene Zeit oft so gehaltvoll
wie möglich zu gestalten. Dies tut Kindern wie Eltern
gut, kann aber auch zu Überlastung und Überforde-
rung führen, denn Kinder wollen oft einfach nur am
Leben der Eltern teilhaben und diese um sich haben.“
Bei der Entwicklung des Kindes spielt der Vater aber
eine ganz besondere Rolle, da er das Vorbild eines
Mannes symbolisiert und wie ein Mann zu sein hat.
Das Kind beobachtet, wie sich der Vater im Umgang
mit der Partnerin/ Mutter oder Fremden verhält, wie
er mit Problemen umgeht und kopiert oftmals dieses
Verhalten. Ab demKindergartenalter dienen die Väter
den Söhnen als Vorbild, den Mädchen als Testperson
imUmgang mit dem anderen Geschlecht.
Väter sind beim Umgang mit den Kindern meistens
sorgloser und häufig für die „Action“ zuständig,
während sich Mütter eher mit der emotionalen Ent-
wicklung beschäftigen. Es muss aber nicht immer die
super-erlebnisreiche Aktion mit dem Papa sein. Den
Kindern ist es nämlich wichtiger, generell Zeit mit
demVater zu verbringen.
Erfahrungsbericht eines Vaters:
„Die Zeit, die ich mit meiner kleinen Tochter verbrin-
gen kann, ist berufsbedingt leider knapp bemessen.
Nach einem 8-Stunden-Arbeitstag ist man häufig erst
gegen 17.00 Uhr oder noch später zuhause. Zu dieser
Zeit ist meine Tochter natürlich schon seit zwei Stun-
den mit der Mama mit dem Spielen beschäftigt, freut
sich aber riesig, dass ich endlich zu Hause bin. Nach
dem erlebnisreichen Tag in der Kita und dem bevor-
stehenden Abendbrot und Zubettgehen, bleibt leider
nicht mehr viel Zeit für uns zwei. Aber gerade diese
kurze Zeit ist besonders wichtig für meine Tochter