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Aktuelles :: Seite 6

präsentiert

Wenn der Vater mit dem Kinde…

und mich. Auch wenn wir uns nur ein Buch anschau-

en oder etwas malen oder mit den Kuscheltieren

spielen, genießen wir die Zeit. Auch das gemeinsa-

me Abendbrot und die Auswertung des Tages ist uns

wichtig. Meistens sind es schon die kleinen Dinge,

die uns Spaß machen und von denen meine Tochter

der Mama berichtet. Die gemeinsame Zeit im Garten,

das Beobachten von kleinen Käfern und Mäusen, das

Helfen beim Rasenmähen freut meine Tochter ganz

besonders. Wie gesagt, es müssen nicht immer die

abenteuerlustigsten Ereignisse sein. Selbstverständ-

lich wird auch ausgiebig getobt und Faxen gemacht.“

Die Vater-Sohn-Beziehung:

Für den Sohn ist der Vater das erste Vorbild für das

zu entwickelnde Rollenverständnis. In der Pubertät

findet ein Sohn nur über seinen Vater zu seiner eige-

nen männlichen Identität. Bis zu diesem Zeitpunkt

lernen Söhne auch besonders gut und gern von

ihren Vätern. Zuvor hat der Vater dem Sohn gehol-

fen, sich aus der Symbiose mit der Mutter zu lösen

und sich als ein eigenständiges Wesen zu begreifen.

Söhne bevorzugen den Vater als Spielkameraden,

weil er im Vergleich zur Mutter die wilderen Spiele

spielt und ihr natürliches Bedürfnis nach Nervenkit-

zel eher befriedigt. Ist der Vater dagegen im frühen

Kindesalter wenig präsent, haben die Söhne später

eher Probleme im Beruf und in der Ehe oder neigen

gar zu kriminellem Verhalten, wie Untersuchungen

bestätigen. Das Risiko, süchtig zu werden, verdop-

pelt sich, wenn der Vater selbst Alkoholiker war.

Die Pubertät stellt im Allgemeinen einen großen

Wendepunkt in der Vater-Sohn-Beziehung dar: Bis

zur Pubertät sind die Söhne besonders gern Schüler

ihrer Väter, der Vater ist akzeptiertes und benötigtes

Vorbild. Dann suchen sich die Söhne oft andere Vor-

bilder, manchmal gar genaue Gegenbilder zu ihrem

Vater. Das von demVater vorgelebte Gesellschaftsbild

wird infrage gestellt und durch eigene Ideale ersetzt.

Einige Väter versuchen dann, ihren Willen dennoch

durchzusetzen, andere ziehen sich gänzlich zurück

– meist eine schwierige Zeit. In jedem Fall beeinflusst

der Vater den Sohn in seiner späteren Rolle als Vater,

wie der Psychologe Wassilios Fthenakis untersucht

Das Rollenbild des Vaterseins hat sich in

den letzten Jahren grundlegend geändert.

Werdende und frischgebackene Papis inte-

ressieren sich mehr und mehr für das Wohlergehen

ihrer Sprösslinge, für die einzelnen Entwicklungspha-

sen und für die Vorlieben und Interessen. Dennoch

ist es oftmals so, dass die Vater-Kind-Zeit viel zu kurz

kommt. „Oft sehen Kinder ihre Eltern, insbesondere

die Väter, nur abends und am Wochenende. Das ist

wenig und verantwortungsvolle Eltern versuchen, die

verbleibende, knapp bemessene Zeit oft so gehaltvoll

wie möglich zu gestalten. Dies tut Kindern wie Eltern

gut, kann aber auch zu Überlastung und Überforde-

rung führen, denn Kinder wollen oft einfach nur am

Leben der Eltern teilhaben und diese um sich haben.“

Bei der Entwicklung des Kindes spielt der Vater aber

eine ganz besondere Rolle, da er das Vorbild eines

Mannes symbolisiert und wie ein Mann zu sein hat.

Das Kind beobachtet, wie sich der Vater im Umgang

mit der Partnerin/ Mutter oder Fremden verhält, wie

er mit Problemen umgeht und kopiert oftmals dieses

Verhalten. Ab demKindergartenalter dienen die Väter

den Söhnen als Vorbild, den Mädchen als Testperson

imUmgang mit dem anderen Geschlecht.

Väter sind beim Umgang mit den Kindern meistens

sorgloser und häufig für die „Action“ zuständig,

während sich Mütter eher mit der emotionalen Ent-

wicklung beschäftigen. Es muss aber nicht immer die

super-erlebnisreiche Aktion mit dem Papa sein. Den

Kindern ist es nämlich wichtiger, generell Zeit mit

demVater zu verbringen.

Erfahrungsbericht eines Vaters:

„Die Zeit, die ich mit meiner kleinen Tochter verbrin-

gen kann, ist berufsbedingt leider knapp bemessen.

Nach einem 8-Stunden-Arbeitstag ist man häufig erst

gegen 17.00 Uhr oder noch später zuhause. Zu dieser

Zeit ist meine Tochter natürlich schon seit zwei Stun-

den mit der Mama mit dem Spielen beschäftigt, freut

sich aber riesig, dass ich endlich zu Hause bin. Nach

dem erlebnisreichen Tag in der Kita und dem bevor-

stehenden Abendbrot und Zubettgehen, bleibt leider

nicht mehr viel Zeit für uns zwei. Aber gerade diese

kurze Zeit ist besonders wichtig für meine Tochter