Seite 40 - lausebande_070812

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Interview :: Seite 40
aus träume und mir meine Träume dann erfülle. Das
ist für mich eine andere Definition von „Noch-Kind-
sein“. Im Holzgestaltungsbereich machen wir auch
so viele verrückte Dinge, erfinden Unikate – da kann
ich mich schön „ausspielen“. Insofern bin ich defini-
tiv noch ein Kind.
Apropos Kind: Wie viele Kinder haben Sie?
Meine
älteste Tochter ist 27 und hat mich gerade zum Opa
gemacht, meine zweite Tochter ist 25, die nächste 14
und unser Kleiner ist jetzt 6 Jahre alt.
Entwickeln und inspirieren Ihre Kinder Sie bei der
Arbeit?
Als Unternehmerfamilie kann man das ja
gar nicht trennen, da ist alles eins. Ich weiß nicht,
ob mein Sohn mich inspirieren muss. Wir schaffen ja
Freizeitwelten und haben uns über viele Jahre eine
enorme Kompetenz aufgebaut, da gibt es kaum neue
Erkenntnisse. Wir haben in dieser Zeit viele Sachen
regelrecht erfunden und einige Patente angemeldet.
Wir haben begriffen, dass die Spielplätze, die bei
uns die Regel sind, keine Spielplätze sind, sondern
Sportanlagen.
Wie meinen Sie das?
Die Natur hat es so angelegt,
dass Tier- und auch Menschenkinder in ihrer Kind-
heit durch Spielen die Erwachsenenwelt kennenler-
Wie sehr bestimmt die Familie das Geschäftliche?
Wir haben hier eine verlässliche Struktur entwickelt.
Meine Partnerin ist Chefin der Holzgestaltungsfirma.
Meine Schwester leitet mit einer weiteren Person den
Freizeitpark – und ich bin zuständig für die Akquise-
und die Firmenentwicklung. Das, was ich am liebs-
ten mache, mache ich so gut es geht noch alleine,
und für alles andere haben wir uns Mitarbeiter ge-
sucht. Im Grunde sind wir aber ein Familienbetrieb
– und das soll auch so bleiben.
Wie kommen Sie mit dem Spagat von der ursprüngli-
chen Einsiedelei zum heutigen Freizeitpark und grö-
ßeren Wirtschaftsbetrieb zurecht?
Das ist nicht ein-
fach, aber es hat sich so entwickelt. Natürlich steigt
der Druck enorm, aber ich kann auch meine Ideen
ganz anders verwirklichen.
Fühlen Sie sich eigentlich noch als Kind bei all dem,
was sie täglich machen?
Ja. Das sag ich zumindest
nach außen. Aber das stimmt nicht ganz. Die Ver-
antwortung ist inzwischen enorm groß. Wir haben
allein in der Holzverarbeitung inzwischen 150 Mitar-
beiter. Da wird man oft über längere Zeit von Sorgen
gedrückt und kann sich so gar nicht als Kind fühlen.
Ich finde es aber toll, dass ich immer ein Stück vor-
Mont Blanc Franceloc: Eine Freizeitwelt aus dem Haus Bergmann in Frankreich