Seite 42 - lausebande_070812

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Interview :: Seite 42
denen Kinder einen Spielplatz mit planen können.
Für mich ist das völlig unrealistisch. Kinder können
die Planung nur in eine Themenrichtung lenken,
aber wenn es um Geräte geht, ist ihre Wahl immer
ein „Höhepunkt“. Ganz typisch sind hier die Riesen-
Rutschen. Die brauchen Kinder aber gar nicht zum
Spielen, das sind ja nicht mal schöne Sportgeräte,
das sind einfach nur Türme, die sie anziehen. Wir
beobachten auch die Entwicklung der Branche. Das
ist traurig mit anzusehen. Sicher gibt es immer wie-
der geniale Erfindungen wie z.B. die Holländerschei-
be, die Weltenschaukel oder die Vogelnestschau-
kel, aber im Großen und Ganzen entwickelt sich da
nichts weiter, es wird einfach immer technischer.
Was würden Sie Eltern empfehlen, die sich fragen
„Was mach ich mit meinem Kind am Wochenende“?
Das wichtigste ist Vielfalt! Dass man sich Zeit nimmt
und gemeinschaftlich irgendwas macht. Kinder soll-
ten so aufwachsen, dass sie möglichst viel gesehen
haben. Nur so finden sie für sich heraus, was inter-
essant ist und was sie wirklich wollen. Ein Kind, das
jedes Wochenende zum Fußball geht, interessiert sich
auch nur dafür. Ich bin der Meinung, dass wir als El-
tern nur eine Pflicht haben – die Kinder selbstständig
zu machen. Das geht nicht nach unserer Schablone,
sondern nur mit vielfältigen Erlebnissen.
Danke für das Interview
In der Werbung der Kulturinsel sind Sie durch die
Comicfigur des Inselkönigs Bergamo nachempfun-
den. Wieviel Zeit verbringen Sie selbst tatsächlich
noch auf Ihrer Insel?
Ich bin immer da, wenn es ir-
gendein Problem gibt oder die Presse etwas möchte
(lacht). Ich fahre inzwischen wirklich hunderttau-
send Kilometer im Jahr und bin fast nur unterwegs.
Wenn ich zu Hause bin, habe ich hundert E-Mails,
die auf Antworten warten. So ist mein Leben gewor-
den.
Aber die Insel ist Ihre Heimat und wird es auch blei-
ben?
Ja. Zum Beispiel die Parkweiterentwicklung
bleibt völlig mir unterstellt, da kann keiner was
ohne mein Zutun verändern.
Kennen sie noch jede Ecke der Kulturinsel?
Ja. Auch
wenn ich sicher nicht mehr durch alle Tunnelgänge
kriechen würde, da gibt es inzwischen schon be-
stimmte Grauzonen, weil es zu lange her ist.
Machen Sie Ihren Urlaub hier auf der Insel oder wo-
anders?
Urlaub und mal weg sein ist für die Familie
wichtig. Arbeit und Privates ist hier auf der Insel al-
les eins. Wenn man sich dem entziehen will, muss
man weg von hier. Jetzt planen wir zum Beispiel eine
Reise in den Südasiatischen Raum.
Ist das, was sie mit Ihren Freizeitwelten machen, ei-
gentlich ein Vorbild für die Branche?
Kinder wollen
jeden Tag etwas anderes, je nach Tageslaune. Es gibt
ja viele pädagogisch hochgehaltene Projekte, bei
www.Kulturinsel.de
Das afrikanische Dorf im Zoo Osnabrück
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