Seite 22 - lausebande-09-2011

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Titelthema :: Seite 22
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Welche Probleme haben
Kinder in der Schule am
häufgsten?
Viele Kinder haben Angst vor
anderen Kindern, vor anderen
Lehrern, teilweise auch davor,
für die Eltern nicht gut genug
zu sein. Außerdem sind die
Kinder sehr lebhaft, was fälschlicherweise oft mit
ADS oder ADHS diagnostiziert wird. Auf diese
Lebhaftigkeit der Kinder haben sich die Schulen
noch nicht eingestellt, was zu einem Problem
sowohl für die Kinder als auch die Lehrer führt.
Außerdem haben die Kinder verschiedene Vo-
raussetzungen. Es gibt Kinder, die die sozialen
Kontakte schon gelernt haben, Kinder, die von
früh an schon in der Kindergartengruppe isoliert
waren, Kinder, die nicht in den Kindergarten ge-
gangen sind, die in bestimmten Wohngebieten
schon ihre sozialen Erfahrungen gemacht haben,
die überbehüteten Kinder und die Kinder, um die
man sich nicht gekümmert hat.
Wie erkennen Eltern, dass
ihre Kinder Probleme haben?
Eltern müssen ihre Kinder sehr genau beobach-
ten. Wenn diese keine Lust mehr haben, in die
Schule zu gehen, morgens vielleicht Bauch-
schmerzen haben oder schwer aus dem Knick
kommen und wenn sie nicht mehr reden, in der
vorpubertären Zeit auch allein sein wollen und
weinen usw., dann gibt es defnitiv Probleme in
der Schule. Ebenso ist der Leistungsabfall ein si-
cheres Zeichen für Probleme.
Wie können die Eltern dann helfen?
Auf alle Fälle sollten sie dem Kind keine Vorwür-
fe machen, die macht es sich schon selbst genug.
Die Eltern sollten das Kind einfach so nehmen
wie es ist, zeigen, dass sie es lieb haben und im-
mer reden, reden, reden. Das ist das wichtigste.
Man sollte auch sich selbst überprüfen, ob man
die eigenen Anforderungen an das Kind nicht zu
hoch gesetzt hat. Sollte das Kind gar nichts dazu
sagen, empfehle ich den Eltern, in die Schule zu
gehen und dort Informationen über das Verhal-
ten des Kindes einzuholen. Lassen Sie sich nicht
abwimmeln, sondern bestehen Sie darauf, dass
die Pädagogen und evtl. die anderen Schüler
Aussagen machen. Wenn alles nichts hilft, soll-
te man sich Hilfe von Experten holen. Es ist in
keinem Fall anzuraten, sich an die Situation und
das ungewöhnliche Verhalten des Kindes zu ge-
wöhnen und darauf zu hoffen, dass das normal
ist und sich irgendwann legt.
Kann jedem Kind geholfen werden?
Grundsätzlich, wenn man die richtige Hilfe fn-
det, dann kann Kindern immer geholfen werden.
Gibt es Ratschläge für Eltern, gerade jetzt zum
Schulanfang, die Sie geben würden?
Die Eltern sollten von Anfang an den Kindern viel
zutrauen und auch auf ihre eigene, bereits geleis-
tete pädagogische Arbeit vertrauen. Beobachten
Sie in Ruhe das Kind, drängeln Sie es nicht und
machen Sie nicht gleich einen kleinen Einstein
aus dem Kind.
Sonja Frömter
Lehrerin und Lerntherapeutin
Telefon 0355 - 430 96 24
- leise Entspannungsmusik oder Klassik fördert
bei manchen Kindern die Konzentration
- kinder- und entwicklungsgerechter Stuhl und
Tisch (auf dem Stuhl sitzt ein Kind richtig, wenn
die Knie bei fest auf dem Boden stehenden Bei-
nen einen rechten Winkel bilden)
- ausreichende Beleuchtung, das Licht sollte
möglichst schräg von vorn kommen
- gründliche Raumlüftung (Stoßlüftung) vor den
Hausaufgaben
- ausreichend Trinken (Kinder lernen dann besser,
kein Süßkram, Mineralwasser bevorzugen!)
Grundschüler machen ihre Hausaufgaben in
der Regel gern. Eigentlich sollten sie diese auch
allein machen, meist helfen die Eltern aber dabei.
Wichtig ist dabei für Eltern, dass es bei Hausaufga-
ben weniger auf das Ergebnis, das Schriftbild oder
die Fehlerfreiheit ankommt – viel entscheidender
ist der Prozess des Aufgabenlösens, das selbstän-
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