Seite 40 - lausebande_09-2013

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Titelthema :: Seite 40
einem besonderen pädagogischen System wie die
Waldorfschulen oder mit anderen besonderen päd-
agogischen Konzepten unterscheiden.
Die Landespolitik in Brandenburg hat die Hürden
für Privatschulen mit Anforderungen an Konzepte
und vor allem die Finanzierung sowie teils lang-
wierige Genehmigungsverfahren sehr hoch gelegt.
Drei Jahre müssen Privatschulen in unserem Bun-
desland ohne staatliche Unterstützung auskommen
und erhalten dann als staatlichen Zuschuss ca. 80
Prozent der Ausgaben für Personal und Räume. Zur
Kostendeckung erheben Privatschulen ein Schul-
geld, das bei konfessionellen Schulen durch die
Unterstützung der Kirche meist relativ gering ist, bei
anderen Schulen in unserer Region im Durchschnitt
bei 150 bis 200 Euro pro Kind und Monat liegt. Auch
die freien Schulen sind mit einem Porträt auf dem
Bildungsserver Berlin-Brandenburg zu finden, bei
der Suche muss rechts unten nur anstelle „öffentli-
che“ die Auswahl „freie“ markiert werden.
Die Kritik aus dem Bildungsministerium an freien
Schulen lässt sich nicht immer nachvollziehen,
wenn man einmal genau hinhört. Das Argument,
dass Privatschulen nur den Reichen vorbehalten
seien und zu einer sozialen Schieflage führen, läuft
ins Leere. Privatschulen staffeln ihr Schulgeld in
der Regel nach dem Einkommen, sodass der Besuch
mit Beträgen zwischen 30 bis 50 Euro auch bei nied-
rigem Einkommen finanzierbar ist. Privatschulen
werden als Ersatz zu staatlichen Schulen von Eltern
auch bewusst angewählt, weil diese eine besonde-
re Pädagogik für ihre Kinder bevorzugen, durch die
sich private ja gerade von staatlicher Schule un-
terscheiden muss. Das Argument mit der sozialen
Schieflage ist zudem so abwegig, weil schon unser
staatliches Schulsystem wie international kein an-
deres Bildungserfolge an den sozialen Status knüpft
– da müssen sich die öffentlich Zuständigen erst
einmal selbst an die Nase packen.
Nachvollziehbar ist die Kritik des Bildungsministeri-
ums allerdings bei der Leistungsfähigkeit mancher
Privatschule. In der Regel verdienen Lehrer an Pri-
vatschulen weniger Geld und wechseln bei Aussicht
auf mehr Sicherheit und Einkommen in den staat-
lichen Schuldienst, wenn sich die Chance bietet.
Entsprechend groß ist die Fluktuation an einigen
Schulen, die das Lehrerkollegium nicht mit einem
besonderen „Spirit“ oder Teamwork an sich bin-
den können. Hier sollten Eltern dann auch darauf
achten, ob bei häufigen Lehrerwechseln auch tat-
sächlich das besondere pädagogische Konzept um-
gesetzt und eingehalten wird, für das sie ja zahlen.
Zudem besteht an mancher Privatschule der Hang
zum „Schönen“ bei den Schulleistungen der Kin-
der, um die zahlenden Eltern zu beruhigen. Nicht
selten kommt das böse Erwachen, wenn die Kinder
dann aufs staatliche Gymnasium sollen oder zu den
Prüfungen antreten und deutliche Probleme haben
bzw. auf der Folgeschule nicht mithalten können.
Hier können Eltern sich dafür einsetzen, dass sich
auch die freien Schulen an den Vergleichsarbeiten
beteiligen und die Ergebnisse umfänglich öffent-
lich machen, das liefert wenigstens punktuell Ver-
gleichsmöglichkeiten.
Privatschule ist demnach nicht immer eine Lösung.
Auch hier kommt es wie bei der staatlichen Schule
auf die Umsetzung an. Ein gutes Beispiel ist die Ge-
org-Heinsius von Mayenburg-Grundschule (Schlau-
sitz) in Senftenberg, die von Anbeginn individuelle
Förderung als einen Schwerpunkt definiert hat.
Cottbus:
Bewegte Grundschule Cottbus, Evangelische Gottfried-Forck-
Grundschule, Evangelisches Gymnasium Cottbus, FreieWaldorfschule
Cottbus
Oberspreewald Lausitz:
Georg Hensius von Mayenburg,
Grundschule Senftenberg
Spree-Neiße:
Archimedes Grundschule
Forst,Evangelische Grundschule Forst, Evangelische Grundschule Groß
Kölzig, Grundschule Lausitzer Haus des Lernens Spremberg
Elbe-Elster:
Evang. Oberschule Doberlug-Kirchhain, Evang.
Gymnasium Doberlug Kirchhain, Evang. Grundschule Trebbus, Evang.
Grundschule Finsterwalde, Evang. Schraden Grundschule
Oberschule Prösen„Aktive Entwicklungsschule“
Landkreis Dahme-Spreewald:
Evang. Grundschule Lübben
Beispielhaft: Schlausitz in Senftenberg
Freie Schulen in Südbrandenburg