Seite 29 - lausebande-10-2014

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Titelthema :: Seite 29
Viele Eltern wird die Vorstellung der Doktorspie-
le irritieren. Da Kinder in dieser Altersstufe aber
meist in der Kita mit anderen Kindern zusammen-
kommen, und Eltern hier keinen Einblick haben,
erfahren sie in der Regel auch nichts von dieser
Entwicklung. Für Kinder sind diese Erfahrungen
ein normales spielerischen Verhalten und sie be-
richten zu Hause nicht darüber, Erzieherinnen tun
sich gemeinhin schwer, mit Eltern über kindliche
Sexualität zu sprechen. Fürsorgliche Eltern soll-
ten aber das Gespräch mit ihrer Kita suchen und
fragen, wie dort mit kindlicher Sexualität umge-
gangen wird. Ob es klare Regeln gibt und wie die
Kinder beaufsichtigt werden. Das sich Kinder oft
unbeobachtete Rückzugsorte wie die Toiletten da-
für suchen, ist hier auch abzusichern, wie solche
gemeinsamen „Ausflüge“ beaufsichtigt werden.
Es hilft auch, mit dem Kind unvoreingenommen
darüber zu reden. Hier können Eltern auch schnell
Warnsignale wahrnehmen, z.B.:
• wenn ein Kind solche Gespräche unangenehm
findet und nicht antworten möchte
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• wenn ein Kind über Doktorspiele mit älteren Kin-
dern berichtet
• wenn ein Kind von deratigen Spielen berichtet,
die es offensichtlich nicht versteht und für die es
in der Entwicklung noch nicht weit genug ist
In diesen Fällen sollten Eltern umgehend mit
den Aufsichtsberechtigten sprechen und ihr Kind
schützen.
Ab der Grundschule ändert sich das Sexualver-
halten noch einmal grundlegend. Die Aktivitäten
werden zurückhaltender und das Schamgefühl
gewinnt die Oberhand. Dazu kommt, dass sich Kin-
der zunehmend von ihren Eltern abgrenzen und
selbstständiger werden. Sie sind in der Lage, ihre
Lustbefriedigung zeitlich zu verschieben oder dar-
auf zu verzichten. Das Küsschen beim Gute-Nacht-
Sagen oder Zärtlichkeiten weisen sie nun öfter
zurück. Kinder necken und provozieren sich un-
tereinander. Obwohl sie sich anziehend und inte-
ressant finden, wird das Gegenteil oft ausgedrückt,
um Abgrenzung zu symbolisieren. Schule und der
Aufbau von Beziehungen zu gleichgeschlechtli-
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