lausebande-11-2022

Titelthema ‹ 67 Helm oder nicht Helm? Einen Schutzhelm schreibt die Straßenverkehrsordnung nur auf Krad, Mofa, Moped und Motorrad vor. Für Radfahrer gibt es in Deutschland keine Helmpflicht. Damit reiht sich Deutschland ein in die Regeln der meisten anderen europäischen Länder. Nur wenige Länder haben eine generelle Helmpflicht für Radfahrer, darunter Malta und Finnland. Andere Länder begrenzen die Helmpflicht auf Straßen außerhalb von Ortschaften, dazu gehören Spanien und die Slowakei. Mehrere Länder legen Wert auf den Schutz von Kindern, dort gilt die Helmpflicht nur für sie: Estland, Island, Kroatien, Litauen, Österreich, Schweden, Slowenien, Tschechien. Obwohl in Deutschland keine Helmpflicht gilt – weder für Kinder noch Erwachsene – empfehlen die meisten Experten, auf dem Rad einen Helm zu tragen. Denn er kann bei einem Unfall oder Sturz vor schweren Kopfverletzungen schützen. Beim Helmkauf sollten Sie auf folgende Punkte achten: Der Helm sollte gut passen. Kaufen Sie bitte keinen zu großen Helm, in den das Kind noch reinwachsen soll. Für die passende Größe empfiehlt es sich, den Kopfumfang zu messen und natürlich den Helm aufzuprobieren. Hilfreich ist ein Licht hinten am Helm, es sorgt für mehr Sichtbarkeit in der dunklen Jahreszeit. Nach etwa fünf Jahren sollte der Helm ausgetauscht werden, da das Material mit der Zeit porös wird und nicht mehr so zuverlässig schützt. Ein Austausch wird ebenso nach einem Sturz empfohlen, da der Helm nicht sichtbare Risse davon getragen haben könnte. Die Optik des Helms ist für die Verkehrssicherheit nicht relevant, ein schönes Muster oder die Lieblingsfarbe des Kindes können aber die Lust am Tragen erhöhen. Wichtig für Sie als Eltern: Seien Sie Vorbild und tragen Sie ebenfalls einen Helm, insbesondere wenn Sie gemeinsam mit den Kindern unterwegs sind. Die Bundesanstalt für Straßenwesen führt seit Mitte der 1970er-Jahre repräsentative Verkehrsbeobachtungen durch, bei denen auch das Tragen des Helms erhoben wird. Die zuletzt für 2021 veröffentlichten Zahlen zeigen, dass drei Viertel (77 Prozent) der Kinder im Grundschulalter einen Helm tragen. Bei Jugendlichen sind es noch 39 Prozent. Schaut man sich alle Altersgruppen an, trägt nicht einmal jeder Dritte einen Helm. Wer schon ganz kleine oder zwei Kinder mitnehmen will, für den lohnt die Anschaffung eines Fahrradanhängers. Er eignet sich auch für längere Radtouren besser als ein Kindersitz. Nachteil gegenüber dem Kindersitz: Eltern und Kind können währen der Fahrt nicht miteinander reden. Die kleinen buntenWagen bieten je nach Modell Platz für ein bis zwei Kinder, mit entsprechendem Einsatz auch für Säuglinge, die noch nicht sitzen können. Platz ist auch für Spielzeug oder eine Trinkflasche, was den Kindern ermöglicht, sich die Zeit zu vertreiben und sich selbst zu versorgen, ohne dass etwas verloren gehen kann. Die meisten Anhänger lassen sich auf Ausflügen unkompliziert zum Buggy umbauen. Mit etwa 400 bis 700 Euro pro Stück sind sie nicht eben preiswert, aber durchaus eine lohnende Investition für Familien, die häufig mit dem Rad unterwegs sind. Für Tagesausflüge und Radurlaub sind sie ideal. Die Kinder sitzen bequem, sind vor Insekten, Wind, Regen und Sonne geschützt. Bei einem Unfall sind sie durch eine gewisse Pufferzone und die geringe Kippgefahr besser geschützt als in einem Kindersitz. Erlaubt ist die Mitnahme von Kindern von 0 bis 7 Jahren, wobei die meisten Siebenjährigen kaum mehr hineinpassen werden, schon gar nicht mit Helm. Der wird ebenso empfohlen wie anschnallen. Eltern sollten vor dem Kauf eines Anhängers prüfen, ob ihr Fahrrad dafür geeignet ist: Der Anhänger muss sich am Rad befestigen lassen. Das zulässige Gesamtgewicht sollte mindestens 120 kg betragen. Nicht alle Anhänger sind mit Beleuchtung ausgestattet, hier kann Sicher mit dem Rad unterwegs Babys und Kleinkinder fahren auf dem Rad der Eltern mit. Dafür gibt es mehrere Lösungen. Wir stellen die wichtigsten vor. Fahrradanhänger Foto: ADAC/ Uwe Rattay

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