lausebande-11-2022

Titelthema ‹ 69 Familientandem Das Fahrrad hat wie ein Tandem zwei bis drei Sattel und die entsprechende Zahl an Pedalen. Je nach Modell finden darauf ein Erwachsener und bis zu drei Kinder Platz. Der Vorteil: Eltern und Kind(er) können sich unterhalten und die Familie kommt schneller voran, als wenn die Kinder mit ihrem Rad separat fahren. Das kann je nach gewählter Tourenlänge hilfreich sein. Eine Freilauffunktion für das Kinder-Tretlager ist sinnvoll, damit die Kinder sich bei Bedarf ausruhen können. Lastenrad Diese noch recht junge Fahrrad-Variante eignet sich sowohl für den Transport des Wochenendeinkaufs als für den von Kindern. Es gibt unterschiedliche Modelle als klassisches Zweirad oder als Dreirad, teils sogar mit vier Rädern, mit Ladefläche vorn oder hinten. Sitzen die Kinder vorn (Modell Long John), hat man sie besser im Blick, allerdings ist hier das zulässige Gesamtgewicht vergleichsweise gering. Beim Longtail sitzen die Kinder dagegen hinten. Vorteil: Je nach Modell können auch mehr als zwei Kinder transportiert werden. Nachteil aller Lastenräder: Sie brauchen im Straßenverkehr und vor allem beim Parken viel Platz, den hat nicht jeder – vor allem nicht, wenn man in einer Mietwohnung lebt. Da man für die Fahrt mit Kindern viel Kraft braucht, lohnt es, über eine E-Bike-Variante mit zuschaltbarem Motor nachzudenken. Für alle vorgestellten Transportlösungen gilt: Sie verändern den Schwerpunkt des Fahrzeugs und damit das Fahrgefühl. Gerade das Bremsen und Kurvenfahren braucht Übung. Am besten testen Sie das neue Gefährt vorab ohne Kinder, stattdessen mit einem Wasserkasten. Nehmen Sie Ihr Rad mit zum Fachhändler, um sicher zu gehen, dass sich Kindersitz und Co. auch tatsächlich daran befestigen lassen. Im Idealfall sind auch die Kinder dabei und können vor Ort probefahren bzw. probesitzen. Foto: ADAC/ Uwe Rattay Hände weg von Stützrädern! Etwa ab dem Vorschulalter können Kinder auch allein Fahrradfahren lernen, manche Kinder sitzen schon mit drei Jahren das erste Mal auf dem Rad. Zum Start bieten viele Eltern ihrem Nachwuchs ein Rad mit Stützrädern an. Bitte verzichten Sie darauf! Stützräder schaden mehr als sie nutzen. Das Kind lernt mit Stützrädern ein anderes, falsches Fahren. Es lernt damit nicht richtig anfahren, lenken, bremsen. Die Kinder gewöhnen sich an eine falsche Kurvenlage, da sie ihr Gewicht nach außen statt nach innen verlagern. Das Kind lernt nicht, allein das Gleichgewicht zu halten – was aber unerlässlich ist für das richtige Rad fahren. Zudem können Stützräder zum Sicherheitsrisiko werden: Wenn das Kind zu nah an einer Bordsteinkante oder durch ein Schlagloch fährt, kann das Rad umkippen. Sehr viel besser geeignet für kleine Fahranfänger sind Laufräder. Damit kann man schon im Alter von etwa zwei Jahren starten. Das Fahren mit dem Laufrad fördert Motorik, Koordination und Gleichgewichtssinn, es stärkt die Muskulatur und unterstützt die kindgerechte Laufbewegung. Die Kleinen beherrschen das Laufrad-Fahren in der Regel recht schnell und machen sich mit neuen Geschwindigkeiten vertraut. Wenn die Kinder auf dem Laufrad sehr sicher sind, kann man den Umstieg aufs Fahrrad wagen. So lernen Kinder Radfahren Für die ersten Probefahrten sollte man sich eine ruhige Strecke ohne Hindernisse, Verkehr und möglichst auch Fußgänger suchen. Dann sind die Fahranfänger erstmal nur sich selbst im Weg, müssen aber nichts und niemandem ausweichen. Zunächst setzt man die Kleinen rauf aufs Rad und schiebt an, läuft evtl. anfangs noch nebenher und hält fest. Je nach Geschick und Ehrgeiz haben die jungen Radler den Dreh recht schnell raus oder benötigen noch ein paar Übungsstunden. Sobald die Kinder allein geradeaus fahren können, heißt es: aufsteigen, Kurvenfahren, bremsen und absteigen üben. Das wird vielleicht nicht auf Anhieb klappen und die eine oder andere Schramme geben, aber irgendwann können die Kinder stolz sagen: „Ich kann Rad fahren.“ Damit das Kind das Rad wirklich gut beherrscht und in Gefahrensituationen souverän reagieren kann, können Eltern mit den Kindern ein paar Fähigkeiten trainieren. Der ADFC hat dazu folgende Übungen zusammengestellt. Suchen

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