Seite 24 - lausebande-11-2011

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Titelthema :: Seite 24
Wissenschaftler nehmen an, dass das Gehirn wäh-
rend der Tiefschlafphase besonders plastisch ist
und Gelerntes festschreibt. Dadurch funktioniert
auch das Lernen nach dem Aufwachen besser als
vor dem Einschlafen.
Man kann also sagen, dass ein Kind im Schlaf
umso mehr lernt, je mehr es tagsüber und vor dem
Schlafengehen mit Neuem konfrontiert wurde. Es
ist also sinnvoll, gerade vor dem Zubettgehen mit
Kindern zu sprechen, Lerninhalte zu wiederho-
len – als sie einem aktionsgeladenen Film auszu-
setzen. Eltern können also direkt Einfuss darauf
nehmen, was das kindliche Gehirn während der
Nacht verarbeitet – und auch darauf, ob ein Alb-
traum oder ein schönes Erlebnis quasi nebenher
stattfndet.
Viel diskutiert wird noch immer die Traum-
deutung, die auf den Psychoanalytiker Freud zu-
rück geht. Danach stehen bestimmte Symbole in
Träumen für bestimmte Merkmale in der Psyche
des Träumenden, ein Turm z.B. für das männliche
Geschlechtsteil, eine Vase für das weibliche. Die
moderne Wissenschaft geht allerdings davon aus,
dass Träume sehr individuell geprägt sind und sich
nicht verallgemeinern lassen.
Träume als Nebenprodukt?
Es wird vermutet, dass das Gehirn in REM-Pha-
sen mit dem Gefühlsüberschwang der Traumwelt
Gedächtnisinhalte prüft und entscheidet, was sich
der Schlafende merken soll. Neue Forschungser-
gebnisse deuten darauf hin, dass Träume eher ein
Nebenprodukt der Hirnaktivitäten beim Strukturie-
ren und Aufräumen sind. Sie verhelfen also nicht
zu einer besseren Gedächtnisleistung, sondern
sind nur ein Zeichen dafür, dass einige Gehirnre-
gionen neue Erfahrungen verarbeiten. Es hat sich
aber auch gezeigt, dass sich das Gehirn vermutlich
während des Träumens gerade mit jenen Inhalten
beschäftigt, die ein Mensch noch nicht beherrscht.
Der REM-Schlaf mit seinen Träumen soll demnach
dem prozeduralen Gedächtnis förderlich sein, also
dem Lernen von motorischen Fähigkeiten und
nicht von Inhalten. Das passt auch zu den Traumin-
halten, die deutlich stärker körperliche Aktivitäten
als geistige Inhalte wiederspiegeln. So wurden bei
Kindern gerade in Zeiten des intensiven Erlernens
neuer Bewegungsabläufe deutlich größere Anteile
des REM-Schlafs gemessen als nach Abschluss des
Erlernens, wenn das Neue einstudiert ist.
Je länger und intensiver wir schlafen, desto
besser erinnern wir uns später an Träume. Reißt
uns morgens der Wecker aus dem Schlaf, erinnern
wir uns schlecht. Können wir ausschlafen, z.B am
Wochenende, bleiben sie länger haften. Daneben
gilt: Negative Träume wie Albträume speichern wir
intensiver als positive.
Aufstehtipps
Viele Kinder haben am Morgen Probleme, aus
dem Bett zu kommen. Hier können
einige Tricks helfen:
Wecker vorstellen:
Wenn sich Kinder früh
nach dem Wecken noch einmal tief in die
Decke eingraben und etwas Zeit brauchen, ein-
fach den Wecker eine halbe Stunde vorstellen
Wecker wegstellen:
Am schwierigsten ist
für viele Kinder der Weg aus dem Bett, ist der
erst einmal geschafft, kommen sie schnell in
Schwung. Wird der Wecker in eine andere
Zimmerecke als das Bett platziert, müssen die
Kleinen erst einmal aus den Federn …
Verrückte Wecker:
Es gibt Schlafphasenwe-
cker, die errechnen, wann der beste Auf-
stehzeitpunkt für den Körper wäre und dann
klingeln. Andere Wecker verstecken sich selbst
während der Nacht. Es gibt auch Wecker, die
beim morgendlichen Klingeln vier Puzzleteile
versprengen, die man zusammensuchen und
richtig einsetzen muss, um das Klingeln zu
beenden.
Kleidung anwärmen:
Im Winter Unterwäsche
und Sachen vorher auf die Heizung legen,
damit die Kleinen nicht aus Angst vorm Frieren
länger im Bett bleiben
Musik:
Viele Kinder wachen besser mit Musik
auf, am besten das Lieblingslied oder die
Lieblings-CD einlegen!
Am wichtigsten:
Der liebevolle, persönliche
Weckdienst der Eltern.
Ansonsten ist eine Beachtung der richtigen
Schlafumgebung und eine ausreichende
Schlafzeit (frühes Zubettgehen) für Kinder
sicher der beste Garant gegen Morgenmuffel.