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Titelthema :: Seite 25
Träumen gehört aber in jedem Fall zu einem
gesunden Schlaf. Es gilt als erwiesen, dass bei
Menschen, die regelmäßig am Schlafen und somit
am Träumen gehindert werden, ernsthafte seeli-
sche und körperliche Störungen entstehen.
Schlafstörungen
Bei den Übergängen zwischen Schlafphasen
oder auch inmitten diesen kann es zu vielfältigen
Störungen kommen. Bei Kindern gibt es unter an-
derem folgende Symptome:
Schlafwandel:
Schlafwandeln ist nicht selten, besonders in
jungen Jahren. Etwa 10 bis 30 Prozent aller Kinder
(am häufgsten spricht man von 15 Prozent der 5-
bis 12 Jährigen) sollen mindestens einmal in ihrem
Leben von einer Schlafwandel-Episode betroffen
sein. Tritt das Phänomen mehrfach auf, reduziert
sich die Häufgkeit auf ein bis sechs Prozent in die-
sem Alter. Meist beginnt es zwischen dem 4. und
6. Lebensjahr und verliert sich in etwa 70 bis 80
Prozent der Fälle bis zur Pubertät. Das heißt aber
auch: In jungen Jahren kann sich das Schlafwan-
deln über mehrere Jahre hinziehen, unabhängig
davon, ob es unregelmäßig oder dauernd auftritt.
Hauptmerkmal der Schlafstörung mit Schlaf-
wandeln sind wiederholte Episoden komplexen
motorischen Verhaltens im Schlaf mit anschlie-
ßender Erinnerungslosigkeit. Schlafwandlerische
Episoden sind kurz und dauern meist nur einige
Sekunden, bisweilen Minuten, maximal eine hal-
be Stunde. Längere Episoden sind ungewöhnlich.
Die Gefahren sind vielfältig: Schlafwandler bewe-
gen sich meist gerade aus, selbst dann, wenn ihr
Weg zu Ende ist (Absturzgefahr). Die Mehrzahl
der Schlafwandler belässt es bei nur geringfü-
»
gigen schlafwandlerischen Aktionen und lässt
sich problemlos wieder ins Bett zurück führen.
Schlafwandeln sollte auf jeden Fall durch einen
Arzt abgeklärt werden, da auch andere Ursachen
dieses Verhalten hervorrufen können. Schlafwan-
deln in Kindheit und auch Jugend ist in der Regel
harmlos und pfegt sich um die Pubertät herum zu
verlieren. Das Wichtigste ist also die Aufklärung,
vor allem für die beunruhigten bis mitunter ent-
setzten Angehörigen nach dem zumindest ersten
Schlafwandeln des Kindes. Schlafwandeln ist also
– von möglichen Konsequenzen abgesehen – kein
ernsteres Leiden. Übertriebene Sorge pfegt nur zu
schaden. Das Wichtigste ist die richtige Reaktion
der Umgebung: Schlafwandler dürfen nicht durch
brüskes Anrufen oder gar Aufwecken – vor allem
in ungewohnter oder riskanter Umgebung – unnö-
tig in Gefahr gebracht werden. Manchmal hilft es,
im Schlafzimmer oder auf dem Flur ein (kleines)
Licht anzulassen, Fenster Balkon- und Außentü-
ren zu verschließen, Hindernisse zu entschärfen
und zerbrechliche Gegenstände aus dem Weg zu
räumen. In einer fremden Umgebung sind solche
Maßnahmen besonders wichtig. Gelegentlich ist
zu Hause auch ein Bett in Bodenhöhe sinnvoll, um
gefährliche Stürze zu vermeiden. Lediglich bei ge-
häuftem Schlafwandeln kann es sinnvoll sein, ei-
nen Kinder- und Jugendpsychiater zu konsultieren.
Pavor nocturnus, auch Night Cry-Syndrom:
Er beschreibt das abrupte nächtliche Aufschrecken
aus dem Tiefschlaf mit massiven Ängsten, lautem
Schreien, Umsichschlagen, auf jeden Fall verbun-
den mit Schweißausbrüchen und Herzrasen. Das
Kind ist nach dem Erwecken verwirrt, desorientiert
und ohne Erinnerung. Der Pavor nocturnus kommt
bei etwa 4 % aller Kinder vor, überwiegend bei
Jungen. Diese sind ansonsten in der Regel gesund
und psychisch unauffällig. Am häufgsten sind
Kleinkinder vom zweiten bis siebenten Lebens-
jahr betroffen, besonders im vierten und fünften
Jahr, teilweise auch noch im Schulalter. In der
Familie oder der weiteren Verwandtschaft besteht
häufg eine vermehrte Neigung zu solchen Pavor-
Anfällen, auch zum Schlafwandeln. Es ist sinnlos,
das Kind durch Streicheln, Zureden, lautes Rufen
oder gar Bespritzen mit Wasser zur Besinnung zu
bringen und von seinen Schrecken zu erlösen. Das
kann die panischen Reaktionen sogar noch ver-
Schlafwandeln – Ein häufges Phänomen